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Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains

Titel: Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Fox
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Wir haben keine Nahrung, keine Dächer. Mein eigenes Haus ist voller Soldaten, wie mein Boot« – er zog absichtlich ihre Aufmerksamkeit auf die Männer und das stetige dumpfe Auftreffen ihres Messers in seinem Achtersteven -, »und der Kaiser verbietet mir, noch mehr Leute über die Meerenge zu holen.«

    »Aber meine Mädchen …«
    »… werden diesseits des Wassers sicherer sein. Das ist wahr!«, sagte er und glaubte es selbst. »Die Männer des Kaisers sind auch nicht gütiger als die, denen ihr schon begegnet seid. Es macht keinen Unterschied, wem sie dienen, dem Sohn des Himmels oder den rebellischen Fürsten; sie sind entwurzelte Männer, fern von dort, wo sie hingehören, gierig nach allem, was sie packen können. Willst du deine Mädchen in ihre Reichweite bringen? Das würdest du bereuen, bevor wir außer Hörweite wären.«
    »Oh …« Sie war halb überzeugt, aber: »Was soll ich tun?«
    Sie hatte sich darauf versteift, übers Meer nach Taishu zu fahren; sie hatte geglaubt, einen Weg gefunden zu haben; jetzt hatte er ihr das genommen und sie verloren zurückgelassen.
    Er sagte: »Hier!«, und drückte ihr ein Paket in die Hand, kalten Reis, der zu einem Kuchen geformt und in ein Palmblatt gewickelt war, um ihn trocken zu halten. Das hätte sein Abendessen sein sollen. »Gib ihnen heute Nacht zu essen. Und sieh hoch – schau dorthin!« – wo der Mond die Spitzen der Klippen wie drohende Schatten erscheinen ließ – »Siehst du die Silhouette über dem Wasser?«
    »Ja, die sehe ich. Was ist das?«
    »Ein alter Tempel der Li-Göttin.« Er kannte ihn aus zweierlei Gründen: Er kannte alle Landmarken an dieser Küste, und er kannte alle Plätze, die ihr geweiht waren. »Jetzt ist er ungenutzt, und die Leute aus der Gegend gehen
nicht dorthin. Bring deine Töchter dorthin. Sie wird euch Zuflucht gewähren.«
    »Wir opfern der Li-Göttin Blumen und Reiskuchen.« Das war das kleine Mädchen, das mutige. »An ihrem Fest, im großen Tempel in der Stadt.«
    »Ja.« Er fragte sich, ob irgendjemand das dieses Jahr tun würde, ob ihr Tempel noch stand, ob ihre Nonnen noch lebten, ob irgendwer sich daran erinnern würde, mutig genug war oder Reis übrig hatte. »Jetzt könnt ihr eine Weile unter ihrem Dach bleiben, jeden Tag Blumen für sie suchen und bei ihr euren Reis essen.« Und beten, dass sie mehr Reis für sie fand – und einen anderen Ort, an dem sie leben konnten, denn die Göttin würde sie nicht lange dabehalten. Man konnte nicht erwarten, dass einem der Himmel Gleiches mit Gleichem vergalt.
    »Warum gehen die Leute nicht dorthin?«
    Natürlich musste die Mutter das fragen; sie versuchte immer noch hilflos und hoffnungslos, ihre Kinder zu beschützen.
    Er sagte: »Weil sie denken, dass es dort spukt.«
    »Stimmt das?« Wieder das kleine Mädchen, unsicher, ob es tapfer grinsen oder Angst haben sollte.
    Er würde sie nicht belügen; seine Worte rührten heute Nacht an geheiligte Dinge, und die Li-Göttin hörte sicher zu. »Man hat dort nachts Lichter gesehen, die sich bewegen, und die Leute denken, dass es ein Geist war. Ich für meinen Teil glaube, wenn ich sehe, wie sich nachts Lichter an dieser Küste bewegen, dass Seeleute dafür verantwortlich sind.« Damit meinte er natürlich Schmuggler, aber er konnte auch die Wahrheit sagen, ohne sie ganz
zu sagen. »Wenn ich mich irre, dann nehme ich an, dass es die Göttin selbst ist, die in ihrem Haus umhergeht. Sie würde nicht zulassen, dass böse Geister dort hausen.«
    Die Kleine sah ihn zweifelnd an, schien aber zu sehen, dass zumindest er daran glaubte. Sie nickte, sah wieder zum Tempel empor und sagte: »Er liegt auf der falschen Seite des Flusses« – Wir sind auf der falschen Seite des Flusses -, »und die Furt ist weit von hier entfernt. So weit kann meine Schwester nicht laufen.«
    Er nahm an, dass sie es ihm mit gleicher Münze heimzahlte: Auch sie sagte die Wahrheit, aber nicht die ganze. Ihre ältere Schwester war wahrscheinlich zu verstört, um so weit zu laufen, weil sie innerlich etwas umtrieb, aber sie dachte auch an ihre Mutter.
    Zufällig war der alte Yen einer Meinung mit ihr. Die Hoffnungen der Frau hatten sich auf ein Boot und die Flucht gerichtet, einfach nur weg, anderswo hin. Was er vorgeschlagen hatte, war das Gegenteil, ein konkreter Ort. Bleiben. Kein Wunder, dass sie das entmutigte.
    Es hätte keinen Sinn gehabt, ihnen vorzuschlagen, über den Fluss zu schwimmen. Aber sein Sampan, in dem der Sergeant und die Soldaten an Land

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