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Gesetz der Lust

Gesetz der Lust

Titel: Gesetz der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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T-Shirt betrachtete. Sie fragte sich nur, wie Ragno das wohl “Sir Ian” erklären würde.
    Ragno räusperte sich. “Sir Ian wird heute Abend unser Gast sein. Er ist gekommen, um seinen alten Schulfreund, Prinz Draven Visconti, zu besuchen. Leider macht der zurzeit mit seiner Familie Urlaub in Amerika. Schade, dass Sie einander verpasst haben, Sir Ian.”
    “Wirklich schade, alter Junge.” Dabei wusste Marc genau, dass man den Prinzen vor einigen Monaten hingerichtet hatte. Marc stand auf und ging zur Bar. “Darf ich?” Sein Hosenbein berührte Torys Fuß. “Noch etwas Wein, Miss … Jones?” Er hielt die Karaffe hoch und goss sich noch ein Glas Wein ein. Dann wandte er sich zu den beiden anderen Männern um. Tory hatte die kleine Ader an seinem Kinn gesehen, die heftig pulsierte.
    Er war wütend wie die Hölle, dazu brauchte Tory keine Gedanken lesen zu können. Sicher hatte er nicht damit gerechnet, sie hier zu finden. Sie wäre auch lieber in der Grotte gewesen und hätte auf ihn gewartet!
    “Miss Jones hatte heute Nachmittag einen kleinen Unfall auf dem Marktplatz”, erklärte Ragno ihr Aussehen, dann warf er Tory einen warnenden Blick zu. “Mr. Hoag und ich haben ihr unsere Gastfreundschaft angeboten, in Abwesenheit der königlichen Familie. Sicher hat die Prinzessin etwas, das Sie zum Abendessen anziehen können, Miss Jones.” Er blickte auf ihr zerrissenes T-Shirt, dann rief er nach Giorgio.
    “Bring Miss Jones zu den königlichen Gemächern”, befahl er. “Sorge dafür, dass sie etwas zum Anziehen findet.”
    Es gelang Tory, Marc nicht anzusehen, als sie aus dem Zimmer ging. Doch sie fühlte seine Blicke in ihrem Rücken.
    Als Giorgio die große Tür öffnete, entdeckte sie einen Mann, der als Wache davorstand – eine blonde Version von Giorgio, mit einer Pistole an der Hüfte. Der Mann warf ihr einen neugierigen Blick zu, als sie mit Giorgio eine schmale Treppe hinaufging.
    Der Korridor im nächsten Stockwerk war nur schwach beleuchtet, doch je weiter sie gingen, desto kostbarer wurden die Möbel. Schließlich deutete Giorgio auf eine Tür mit einer Einlegearbeit aus Gold und Elfenbein.
    “Zimmer der Prinzessin.” Er nahm Torys Arm, öffnete die Tür und stieß sie hinein.
    Über ihre Schulter hinweg sah sich Tory nach ihm um. “Wie geht es Ihrer Nase?”, fragte sie übertrieben freundlich.
    Er trat einen Schritt zurück und befühlte vorsichtig mit den Fingerspitzen die riesige Schwellung, dann warf er ihr einen bösen Blick zu. “Signore Ragno sagt anziehen.” Er ging zur Tür. “Anziehen”, warnte er sie noch einmal. “Ich komme Sie holen.”
    “Sie brauchen sich meinetwegen nicht zu beeilen”, sagte Tory, doch er hatte die Tür schon hinter sich geschlossen. Sie hörte, wie sich der Schlüssel im Schloss drehte.
    In Gedanken setzte sie sich mit Alex in Verbindung, um ihn wissen zu lassen, was geschah. Dann sah sie sich in dem Zimmer um.
    Es war wunderschön eingerichtet, alles war in zarten Lavendeltönen gehalten. Doch wie schon unten, lag auch hier alles unter einer dicken Staubschicht, und die einst frischen Blumen waren vertrocknet.
    Tory entdeckte ihr Spiegelbild in dem großen Spiegel und stöhnte auf. Ihr Haar war zerzaust, ihr Kinn blau unterlaufen von Giorgios Faustschlag. Ihre Wangen waren schmutzig und voller Tränenspuren.
    Sie ging in das große Badezimmer. Die riesige Badewanne mit Wasser zu füllen würde beinahe die Hälfte der ihr zur Verfügung stehenden Zeit beanspruchen, doch das störte sie nicht. Sie schüttete eine reichliche Menge des duftenden Badesalzes in das Wasser, dann ging sie zurück ins Schlafzimmer, um nach Kleidung zu suchen.
    Als Giorgio einige Zeit später die Tür aufschloss und ins Zimmer kam, war Tory fertig. Sie hatte gebadet, ihr Haar gewaschen und es auf die elektrischen Wickler gedreht, die sie auf der Kommode gefunden hatte. Der riesige, begehbare Schrank der Prinzessin war mit Kleidern für alle Gelegenheiten reichlich gefüllt.
    Victoria hatte einige Kleidungsstücke herausgesucht und sie zur späteren Benutzung versteckt. Dann waren ihre Finger bewundernd über kostbare Abendkleider geglitten.
    Es war unter diesen Umständen unverantwortlich, das wusste sie, aber sie wollte, dass Marc sie in einem wunderschönen Kleid sah, das … sexy war.
    Das Kleid, das sie schließlich auswählte, war aus grüner Seide, mit Perlen besetzt und hatte einen tiefen Ausschnitt, der die cremig zarte Haut ihrer Brüste enthüllte. Das Haar trug sie

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