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Gesetz der Lust

Gesetz der Lust

Titel: Gesetz der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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wird er uns holen. Reiß dich zusammen und versuche, dich zu beruhigen. Schaffst du das, Tory?”
    “Welche andere Möglichkeit hätte ich denn schon?”
    “So ist es richtig. Halte durch.”
    Sie hielt durch, bis sich eine Stunde später die Tür öffnete. Sie blinzelte, als das Licht aus dem Flur ihre Augen traf. Ihr Herz sank, als sie Giorgio erkannte.
    “Der Boss will Sie sehen. Oben.”
    Tory hielt das zerrissene T-Shirt vor ihrer Brust zusammen und folgte ihm durch die Tür.
    “Rechts”, befahl er und kam hinter ihr her. Tory folgte dem Flur, sie fühlte, dass Alex nur zwei Türen von ihr entfernt gewesen war, seine Gedanken gaben ihr Kraft.
    Die Taschenlampe, die Giorgio in der Hand hatte, erhellte den Flur nur ein kurzes Stück. “Links”, befahl er. In der Ferne erkannte Tory ein Licht. “Weiter.” Er stieß sie von hinten an. Am liebsten hätte sie ihm noch einmal auf die gebrochene Nase geschlagen.
    Vor einer riesigen Tür aus Mahagoni blieb Tory stehen, dann trat sie zur Seite und ließ Giorgio die Tür öffnen.
    Sie traten in einen riesigen Raum. Ein wundervoller Perserteppich bedeckte den Marmorboden, die Decke war mit Fresken bedeckt. Doch überall hingen Spinnweben, und schwarze Flecken waren auf dem Teppich zu erkennen. Alles sah vernachlässigt und heruntergekommen aus. In einer Vase aus venezianischem Glas standen vertrocknete Blumen auf einem Glastisch an der Wand. Auch die Statuen aus weißem Carrara-Marmor und andere Kunstgegenstände waren von Staub bedeckt.
    Am anderen Ende des großen Raumes saßen drei Männer auf Sofas. Giorgio stieß Victoria in den Rücken, als sie langsamer ging. Das Herz schlug ihr bis zum Hals.
    Ragno erkannte sie, doch die anderen beiden Männer drehten ihr den Rücken zu.
    “Hier ist das Mädchen”, sagte Giorgio. Ragno stand auf, seine Augen blitzten Giorgio wütend an. “Danke, Giorgio”, sagte er. “Aber konntest du nicht zu einer anderen Zeit kommen, du siehst doch, dass wir unerwarteten Besuch bekommen haben.” Seine Stimme ließ Tory einen Schauer über den Rücken laufen.
    Ragnos dicke, rosige Finger hielten ein zerbrechliches Weinglas, es sah lächerlich aus. Er nahm einen Schluck davon. “Hat sie Schwierigkeiten gemacht?”, fragte er Giorgio.
    “Nein, Sir.”
    “Gut. Du kannst dann draußen warten.”
    Giorgio wandte sich um und ging. Ragno umfasste fest ihren Oberarm. “Passen Sie auf, was Sie sagen, Miss Jones”, raunte er ihr zu. “Wenn unser Besucher irgendetwas Außergewöhnliches vermutet, werden Sie beide sterben.”
    Er hielt ihren Arm in einem eisenharten Griff, doch für die beiden anderen Männer musste es so aussehen, als führte er sie freundschaftlich zu ihnen. Tory hörte ein kleines Geräusch, sie blickte zu dem Mann, der ihr am nächsten saß.
    Beinahe wäre sie in Ohnmacht gefallen.
    Marc!
    Er betrachtete sie ausdruckslos, dann senkte er grüßend den Kopf, seine Augen blitzten warnend.
    “Kommen Sie, setzen Sie sich, meine liebe Miss Jones. Darf ich Sie meinen Freunden vorstellen?”
    Tory befreite sich von Ragnos Griff und sank auf eines der Sofas. Sie nahm das Glas Wein entgegen, das Ragno ihr reichte. Sicher sahen alle drei Männer, wie heftig ihr Herz klopfte. Sie wagte es nicht, Marc anzusehen, der ihr gegenüber saß.
    “Das ist Samuel Hoag.” Tory wandte sich dem Mann zu, der ihr vorgestellt wurde. Er war sehr groß und sehr dünn, hatte schwarzes Haar, das ordentlich gescheitelt war. Auf seiner Oberlippe wuchs ein kleiner Bart, der ihn bösartig aussehen ließ. Seine Augen besaßen eine beinahe hypnotische Kraft.
    Tory erschauerte und umklammerte ihr Weinglas.
    “Und das ist unser neuer Freund, Sir Ian Spencer.” Marc toastete ihr mit seinem Glas zu, sein Gesicht verriet keine Regung.
    “Erfreut, Sie kennenzulernen. Miss Jones.” Sein britischer Akzent war überdeutlich. Tory nahm einen Schluck von ihrem Wein und hätte beinahe hysterisch aufgelacht.
    Sie hatte keine Ahnung, woher Marc den gut sitzenden Anzug bekommen hatte. Er war teuer und sah aus, als sei er für ihn maßgeschneidert. Am Handgelenk trug er eine schmale goldene Uhr, zu dem blütenweißen Hemd hatte er den konservativen Schlips einer Universität gewählt.
    Er sah absolut umwerfend aus. Während er an seinem Wein nippte, machte er ein gelangweiltes Gesicht und betrachtete sie, als habe er sie nie vorher gesehen.
    Tory wollte lieber nicht wissen, was in seinem Kopf vorging, während er ihr zerschlagenes Gesicht und das zerrissene

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