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Gesetz der Rache: Roman (Artikel 5, Band 2) (German Edition)

Gesetz der Rache: Roman (Artikel 5, Band 2) (German Edition)

Titel: Gesetz der Rache: Roman (Artikel 5, Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Simmons
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als er mich erblickte, und er blinzelte verwundert.
    »Wer zum Teufel bist du?«, fragte er, als er sich erholt hatte. »Ich suche nach einer Brünetten, ziemlich klein und launisch, die vor ungefähr einer Stunde hier drin verschwunden ist.«
    Ich beugte mich an ihm vorbei zum Gang hinaus, um mich nach Chase umzusehen, aber er gehörte nicht zu der Gruppe, die vor Wallace’ Büro herumlungerte. Bei dem Gedanken daran, wie wir auseinandergegangen waren, zog sich mir das Herz zusammen.
    »Also«, setzte Sean vorsichtig an, »ziemlich verrückte Sache das alles.«
    »Jep.«
    »Willst du darüber reden?«
    »Nö.«
    Er tarnte sein Lächeln mit einem zielsicher eingesetzten Husten. »Becca sagt, wenn Mädchen nicht über ihre Gefühle sprechen, dann fallen sie tot um oder so.« Flapsig wedelte er mit einer Hand, und ich hätte beinahe lachen müssen, als ich sah, wie gut meine ehemalige Zimmergenossin ihn dressiert hatte.
    »Ich bin anders als die meisten.«
    »Wie schade«, sagte er und legte mir einen Arm um die Schultern. »Dabei wollte ich immer schon wissen, wie das aussieht: Tod durch emotionale Überlastung. Hört sich grausam an.«
    »Und scheußlich«, stimmte ich zu, froh, dass er da war, auch wenn mir nicht nach Reden zumute war. Ich wechselte das Thema. »Irgendetwas Neues über deinen Rekruten?«
    Auch er schien über den Themenwechsel erleichtert zu sein. »Anscheinend lebt er noch. Ich bringe ihn morgen rein.«
    Ich nickte und fragte mich, ob dieser neue Rekrut vielleicht irgendwelche Informationen über Tucker hatte oder darüber, warum Tucker uns verraten hatte.
    »Billy glaubt, er hätte in Chicago eine Widerstandszelle ausgemacht«, fügte er etwas schwungvoller hinzu. »Er hat eine Fahndungsliste des FBR für die Region entdeckt. Die meisten Gesuchten werden ›terroristischer Aktivitäten‹ beschuldigt«, berichtete er und zeichnete Anführungszeichen in die Luft.
    Irgendwie half es mir ein wenig, dass es Dinge gab, die ich zu tun hatte. Wir mussten Rebecca finden. Irgendwie, und selbst wenn mein Name groß und breit auf dem FBR -Bericht prangte, musste ich in die größte Basis im ganzen Land einbrechen. Was auch bedeutete, dass ich das Hotel verlassen und gesperrte Schnellstraßen passieren musste, ohne mich dabei erschießen zu lassen.
    Kein Problem.
    »Wie finden wir sie?«, fragte ich.
    Er schüttelte den Kopf und wirkte plötzlich wieder sehr ermattet. »Daran arbeite ich gerade. Inzwischen hat Wallace ein Treffen einberufen. Er wartet auf dich. Chase ist schon bei ihm.«
    Also war Sean gekommen, um mich zu suchen, nicht Chase. Vermutlich hatte ich es nicht anders verdient.
    Wallace’ Zimmer war nur zwei Türen weiter auf der rechten Seite. Argwöhnisch folgte ich Sean durch die Tür in den Raum mit der niedrigen Decke, der ohne Bett viel größer wirkte als meiner. Die Wände säumte überzählige Schmuggelware – vorwiegend Waffen und beschädigte Elektronikgegenstände. Mehrere nicht zusammenpassende Stühle waren hereingebracht worden und bildeten zusammen mit der mottenzerfressenen Couch einen Kreis um einen ramponierten Kaffeetisch voller Batterien, halb abgebrannter Kerzen und Munition. Die anderen hatten sich bereits eingefunden. Houston und Lincoln waren da, Riggins, Billy, Wallace und ein halbes Dutzend anderer.
    Und Chase. Ihm sackte der Unterkiefer herab, als er mich erblickte. Verlegen strich ich mein kurzes, schwarzes Haar glatt und bemühte mich um eine aufrechtere Haltung. Als Lincoln anerkennend pfiff, presste Chase die Faust an die Zähne und wandte sich ab.
    »Glückwunsch, Ms Miller«, sagte Wallace. »Hätte ich den Latrinendienst nicht bereits auf Lebenszeit an Billy vergeben, würde er jetzt dir gehören.«
    Ich sog die Wange ein, aber mir war nicht danach, mich zu entschuldigen. Derweil zeigte Lincoln auf Billy und lachte.
    »Uns bietet sich eine einzigartige Gelegenheit«, fing Wallace an. »Ms Miller ist auf magische Weise in den Zentralcomputer zurückgekehrt. Jetzt können wir diese Gelegenheit verstreichen lassen oder etwas damit anfangen.«
    Das Wort Gelegenheit vermittelte mir ein äußerst ungutes Gefühl.
    »Ich möchte Ember in die Stadt schicken«, verkündete Wallace.

K APITEL
    4
    »WAS?« Chase sprang von seinem Platz auf, und die Muskeln an seinem Hals zuckten heftig, während ich im Gegenzug erstarrte.
    »Das ist kein Befehl, es ist ein Vorschlag«, fuhr Wallace seelenruhig fort. »Aber ehe du antwortest, solltest du wissen, dass das die größte

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