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Gesetz der Rache: Roman (Artikel 5, Band 2) (German Edition)

Gesetz der Rache: Roman (Artikel 5, Band 2) (German Edition)

Titel: Gesetz der Rache: Roman (Artikel 5, Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Simmons
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Chance ist, die wir je hatten, um diesen blauen Dreckskerlen zu beweisen, dass es Menschen gibt, die tapfer genug sind, sich ihnen entgegenzustellen.«
    »Die wissen sofort, wer sie ist«, protestierte Chase, die Hände zu Fäusten geballt. »Ihr Foto wurde bereits veröffentlicht.«
    »Ganz genau«, sagte Wallace. »Welche bessere Identifizierung könnte es geben als ein Fahndungsfoto vom FBR ?«
    Ich brauchte einen Moment, bis mir klar wurde, dass das der Punkt war, dass ich erkannt werden sollte, um allen zu zeigen, dass ich entkommen und am Leben war und mich zur Wehr setzte. Furchtlos. Es kam mir vor wie das komplette Gegenteil all dessen, was Chase mich während unserer Flucht gelehrt hatte.
    Und inmitten des Chaos in meinem Kopf dachte ich an meine Mutter, wie sie sich dem Mann in der Suppenküche gegenüber behauptet hatte.
    »Was genau bedeutet das?«, hörte ich mich sagen.
    Chase drehte sich um und starrte mich fassungslos an.
    Ein Grinsen breitete sich in Wallace’ unrasiertem Gesicht aus. »Nichts Außergewöhnliches. Nur die Mission, zu der ich Riggins und Banks morgen so oder so losgeschickt hätte. Wir haben ein Paket in der Zeltstadt abzuholen, das zum Checkpoint gebracht werden muss. Keine hochtrabenden Ansprachen, keine dramatische Enthüllung. Wir wollen nur, dass ein paar Leute dich sehen.«
    »Wie lautet der Name des Pakets?«, fragte ich. »Es ist doch ein Mensch, nicht wahr?«
    Unbehagen breitete sich im ganzen Raum aus, Augen huschten hin und her, und die Anwesenden rutschten unruhig auf ihren Plätzen hin und her. Dem Paket einen Namen zu geben, machte es so real. Machte es zu einem lebenden, atmenden Wesen. Und zu einem sterbenden, wenn wir nicht vorsichtig genug waren. Plötzlich war ich nicht mehr so sicher, ob ich den Namen wirklich wissen wollte.
    Wallace, den ich offenbar unvorbereitet erwischt hatte, zögerte. »Das hat sie nicht gesagt. Wir wissen nur, dass ein Schleuser sie über die Grenze in die Rote Zone bringen soll. Umgehend.«
    Nach dem Krieg waren viele Rote Zonen ausgerufen worden, aber die Ostküste war das erste und bei Weitem größte evakuierte Gebiet im ganzen Land.
    »Sind die Soldaten hinter ihr her?«, fragte Riggins.
    »Wahrscheinlich«, entgegnete Wallace. »Damit hast du auch so deine Erfahrungen gemacht, nicht wahr, Miller?«
    Ich schluckte.
    »Nein«, ließ sich Chase unerbittlich vernehmen. »Es wurde ein Code 1 ausgegeben. Jeder kann sie für einen Lebensmittelberechtigungsschein eintauschen. Und wenn ein Soldat sie sieht …«
    »Wenn Wallace mich rausschickt, bist du nie so besorgt«, kommentierte Riggins.
    Chase ignorierte ihn.
    »Für Leute wie uns ist immer irgendwo ein Code 1 in Kraft«, sagte Wallace. »Außerdem umgebe ich sie mit allen Leuten, die wir entbehren können. Banks muss dem Rekruten auf den Platz folgen, also kann er sie begleiten. Houston und Lincoln auch. Riggins wird ihnen folgen.«
    Als wäre es nicht gefährlich genug für mich, das Wayland Inn zu verlassen, sollte auch noch Riggins, von dem ich annahm, dass er mich hasste, für meine Sicherheit sorgen. Toll.
    »Ich gehe nicht in die Zeltstadt«, sagte Sean, der mich aus den Augenwinkeln aufmerksam beobachtete.
    »Und ich putze keine Fenster«, konterte Wallace. »Morgen gehst du.«
    Chase beugte sich zu Wallace hinüber, sprach aber laut genug, dass wir alle ihn verstehen konnten.
    »Tu das nicht.«
    Wallace strich sich mit einer Hand über das Stoppelkinn. »Wollt ihr euch lieber für den Rest eures Lebens verstecken? Versauern?«
    »Tust du das etwa nicht?«, gab Chase zurück. »Warum gehst du nie raus, Wallace? Ist dein Leben so viel wertvoller als ihres?«
    Gespannte Stille erfüllte den Raum. Meine Wangen brannten, beinahe, als wäre Chase’ Ausbruch der meine gewesen. Niemand forderte Wallace so heraus, auch nicht, wenn er damit recht gehabt hätte.
    »Das grenzt an Befehlsverweigerung«, bemerkte Riggins.
    »Da hast du verdammt recht.« Wallace trat auf Chase zu, kleiner, schmaler, aber furchtlos. »Jemand muss hierbleiben, Jennings. So funktioniert das eben. Wenn du denkst, du bist Manns genug dafür, dann, bitte, bleib du hier und warte, dann wirst du sehen, wie leicht das ist.«
    »Ich bin dabei.« Mir war nicht einmal bewusst, dass ich diese Worte ausgesprochen hatte, bis Seans Kopf zu mir herumschnellte.
    »Du machst doch Witze, oder?«, fragte er kaum hörbar. »Eine neue Frisur macht dich nicht immun gegen Kugeln, Ember.«
    »Wann geht es los?« Ich fing an,

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