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Gesetz des Todes

Gesetz des Todes

Titel: Gesetz des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Higgins Jack
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wirklich interessant finde, ist, dass man Levin nach London beordert hat«, sagte Dillon. »Und ich würde zu gerne wissen, warum.« Er stand auf. »Wenn wir zurückkommen, müssen wir uns eingehend mit diesem Mann befassen. Jetzt übernehme ich das Ruder. Die anderen können sich ein bisschen aufs Ohr legen.«
    Hin und wieder zuckten Blitze über den Himmel, aber Dillon konnte trotz des Regens in der Ferne die Umrisse der Isle of Man erkennen. Es hätte schlimmer sein können, überlegte er. Zumindest waren Billy und er mit heiler Haut davongekommen, was sie nicht zuletzt Harry und Ferguson zu verdanken hatten. Es war der Feind, der gelitten hatte. Die Frage war nur, was jetzt passierte. Er zündete sich eine Zigarette an, da klingelte sein Codex Four. Es war Roper.
    »Du und Billy, ihr seid offenbar unbeschadet zurückgekehrt.«
    »Knapp war es schon. Liam Bell ist abgehauen, doch seine Jungs haben wacker gekämpft. Und auch Ferguson und Harry haben ganze Arbeit geleistet. Bell hat drei, vielleicht auch vier Männer eingebüßt, insofern haben wir schlussendlich doch etwas Gutes bewirkt.«
    »Davon bin ich überzeugt.«
    »Ich habe mich nur eben gefragt, wie es jetzt wohl weitergeht.«
    »Oh, das ist ganz einfach. Präsident Vladimir Putin besucht morgen die EU-Konferenz in Paris, anschließend will er einen Abstecher nach London machen, um ein paar Worte mit dem Premierminister zu wechseln. Er wird im Dorchester übernachten und am nächsten Morgen nach Moskau zurückfliegen.«
    »Wozu das denn?«
    »Ach, da geht es um eine höchst spannende Geschichte – Neid, Korruption und Politik –, die sich erst vor wenigen Stunden auf meinen Monitoren entwickelt hat. Ich habe versucht, Ferguson anzurufen, aber der hebt nicht ab.«
    »Kein Wunder, der General liegt unten in der Kabine und schläft den Schlaf der Gerechten, wie die anderen übrigens auch.«
    »Das überrascht mich nicht. Wie weit habt ihr es noch bis Oban?«
    »Ich hatte zwei Stunden veranschlagt, aber wir haben schwere See. Und das Wetter wird nicht besser. Du könntest mir einen Gefallen tun und Lacey und Parry ausrichten, dass sie sich bereithalten sollen.«
    »Mache ich. Die Bonbons des Putin-Besuchs hebe ich mir auf, bis wir uns sehen, aber ich verrate dir schon jetzt, dass er einen interessanten Gast mit ins Dorchester bringen wird – Josef Belov höchstselbst.«
    Dillon war im ersten Moment total verblüfft. »Wie kann das sein?« Aber dann beantwortete er die Frage selbst. »Max Zubin wird demnach in London wieder den Belov geben.«
    »So in der Art. Wir hören uns wieder.«
    Dillon überlegte kurz, dann stellte er die Steuerung auf Automatik und ging unter Deck, um Ferguson die außergewöhnlichen Neuigkeiten zu überbringen.
    *
    Im Kreml stand Max Zubin, den man in Station Gorky aus dem Bett geholt und eine Stunde später mit Überschallgeschwindigkeit, wie es ihm vorkam, nach Moskau geflogen hatte, schlussendlich vor Volkovs Schreibtisch.
    »Sie erhalten die wunderbare Gelegenheit, Ihrem Vaterland zu dienen. Ihre Sternstunde, sozusagen. Sie werden als Mitglied von Präsident Putins Entourage Paris besuchen, dann nach London reisen, im Dorchester Hotel noch einmal Ihre Rolle spielen und anschließend nach Moskau zurückkehren.«
    »Und was ist das für eine Rolle, die ich spielen soll, Genosse?«
    »Ihre Rolle als Josef Belov. Sie werden sogar im Fernsehen zu sehen sein. Ich bin sicher, Sie werden Ihr Bestes geben.«
    »Gewiss, aber im Theater wird von uns erwartet, dass wir unseren Text kennen.«
    »Das ist natürlich richtig. Hier ist eine Presseverlautbarung. Lesen Sie die mal schnell durch.« Zubin überflog die Zeilen und reichte Volkov das Blatt Papier zurück. »Verstehe.«
    »Perfekt, jetzt wissen Sie im Groben und Ganzen, worum es geht, wenn jemand mit Ihnen spricht, aber Sie werden etwaige Konversationen auf ein Minimum beschränken. Denken Sie immer daran, Sie sind Josef Belov.«
    »Nur nicht für meine Entführer.«
    »Reden Sie keinen Unsinn. Diese Leute, die Sie in Station Gorky bewacht haben, sprechen Sie mit Belov an, weil sie glauben, dass Sie Belov sind. Der Sicherheitsmann allerdings, der Ihre Telefonate mithört, der weiß natürlich Bescheid.«
    »Kann ich meine Mutter sehen, solange ich hier bin?«
    »Wenn Sie sich als ein Freund vorstellen, selbstverständlich. Sie können ja schlecht als ihr Sohn auftreten, wenn Sie verstehen, was ich meine. Sie trugen vorher einen Bart – so kennt Sie Mikhail, ihr Chauffeur.«
    Zubin

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