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Gesetz des Todes

Gesetz des Todes

Titel: Gesetz des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Higgins Jack
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Aufmerksamkeit geschenkt.«
    »Das war Pech, Sir.«
    »Nein, schiere Unachtsamkeit. Deshalb lasse ich jetzt immer größte Vorsicht walten.« Und in genau diesem Moment wurde er für seine Akribie belohnt.
    Die abgefangene Meldung war eine von vielen an die Adresse von Station Gorky, größtenteils Verwaltungsangelegenheiten oder Arbeitsabläufe betreffend, aber auch Anweisungen von Volkov persönlich. Roper ließ diese Dateien gerade durchlaufen, als er plötzlich den Datenstrom anhielt, sich am Kopf kratzte und noch einmal zurückscrollte. Die Nachricht, die sein Interesse geweckt hatte, bezog sich auf Belovs Flug von Station Gorky aus, der aber nicht auf dem internationalen Flughafen von Moskau endete. In der näheren Umgebung von Moskau befand sich der Belov-Komplex, ein firmeneigener Flughafen, der von Privatmaschinen und Firmenjets benutzt wurde, aber auch von ausländischen Kurierflugzeugen, die hier regelmäßig Dokumente für die Botschaft ein- und ausflogen.
    Diese spezielle Nachricht hatte zum Inhalt, dass Oberst Belovs Chauffeur, ein gewisser Ivan Kurbsky, den Oberst am Flughafen abholen und ihn auf direktem Weg zum Kreml bringen sollte und anschließend ins Excelsior Hotel, wo für ihn wie immer eine Suite reserviert war.
    Vorher war Roper die Bezugnahme auf Belovs alten KGB-Rang nicht aufgefallen, deshalb scrollte er noch einmal zum Anfang der Nachricht zurück, von Moskau nach Station Gorky. Da tauchte nirgends der Name Max Zubin auf. Was natürlich nicht verwunderlich war. Es war ausschließlich die Rede von Belov, auch wenn es ganz triviale Dinge betraf.
    Vielleicht war er übermüdet oder um diese Uhrzeit schon etwas durchgedreht, aber ihm war plötzlich ein unglaublicher Gedanke durch den Kopf geschossen. Verrückt, offensichtlich und ganz einfach. Was, wenn jeder, der in Station Gorky mit Max Zubin zu tun hatte, tatsächlich glaubte, Josef Belov vor sich zu haben?
    Er drehte sich zu Doyle um. »Sehen Sie mal nach, ob unsere Frau Major schon wach ist, Sergeant, und fragen Sie sie, ob sie mir bei einem zeitigen Frühstück Gesellschaft leisten möchte. Und wären Sie so freundlich, uns das Frühstück zu servieren?«
    »Selbstverständlich, Sir.«
    Roger schenkte sich zur Entspannung noch einen Whisky ein. »Also los, alter Freund, das darfst du jetzt nicht vermasseln«, murmelte er vor sich hin.
    »Sie sehen fürchterlich aus«, sagte Greta ihm unverblümt ins Gesicht.
    »So sehe ich schon seit Jahren aus.«
    Wieder hätte sich Greta für diese unbedachte Bemerkung ohrfeigen können. »Aber Ihre Diät scheint ausnahmslos aus irischem Whisky zu bestehen.«
    »Das bemängelt Dillon auch immer.«
    »Das glaube ich Ihnen aufs Wort. Und Sie rauchen viel zu viel.«
    »Nikotin beruhigt mich. Ich habe neurologische Probleme. Kann nicht schlafen.«
    »Zudem scheinen Sie sich nur von Sandwichs zu ernähren. Ich habe Sie noch nie eine vernünftige Mahlzeit essen sehen.«
    »Das werden Sie jetzt gleich erleben. Ich habe ein großes englisches Frühstück bestellt. Ich dachte, Sie würden mir gerne Gesellschaft leisten. Wir fangen mit dem Tee an, Sergeant«, sagte er zu Doyle. »Oh, und bringen Sie mir bitte die Morgenzeitungen.«
    »Liegen schon hier, Sir.«
    Doyle nahm die Times und die Daily Mail von einem Sideboard und reichte sie Roper. Beide Zeitungen berichteten über den Besuch von Präsident Putin, aber auch über die Presseverlautbarung, die Einzelheiten des Belov-Abkommens behandelte.
    »Mein Gott«, entfuhr es Greta, als sie einen Blick auf die Daily Mail warf.
    »Mein Gott, in der Tat.« Roper schenkte sich noch einen Whisky ein. »Das ist eine rein medizinische Notwendigkeit, das versichere ich Ihnen, aber auch ein Prosit auf die schamlose Unverfrorenheit Ihrer Landsleute.«
    Sie überflog den Artikel und sah hoch. »Warum sagen Sie das?«
    »Ach, machen wir uns doch nichts vor, damit kommt ihr doch nie durch.«
    »Das glauben Sie. Ashimov hat Max Zubin letztes Jahr in Paris ohne Schwierigkeiten vorgeführt. Zubin sieht Belov nicht nur verblüffend ähnlich, er ist zudem auch ein verdammt guter Schauspieler. Ashimov erzählte mir, dass sein Auftritt einfach perfekt war. Er hat alle getäuscht. Den französischen Geheimdienst, die CIA, die Briten.«
    Doyle kam mit einem Servierwagen herein und deckte einen Tisch vor dem offenen Kamin. Greta ließ sich von ihm bei ihren Ausführungen nicht stören.
    »Wenn es damals geklappt hat, wird es jetzt auch klappen.«
    Roper fuhr mit dem Rollstuhl an den

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