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Gesetz des Todes

Gesetz des Todes

Titel: Gesetz des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Higgins Jack
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ich bin nur ein armer jüdischer Schauspieler, Mama, und bekomme nicht einmal das Mindesthonorar, das unsere Gewerkschaft fordert. Sicherlich, es gibt ein paar Hinweise, dass ich diesen beschaulichen Ort demnächst verlassen werde, aber mehr kann ich dir auch nicht sagen. Gott schütze dich.«
    Drei Meilen von Drumore entfernt trieb die Highlander, vom automatischen Navigationssystem gesteuert, langsam auf die Küste zu, während sich die Besatzung im Salon versammelt hatte, um die Waffen zu verteilen. Dillon und Billy steckten in den schwarzen Overalls und den kugelsicheren Westen der Special Forces und hatten Kapuzenmützen auf, die noch hochgerollt waren, und die sie sich später übers Gesicht ziehen würden. Zusätzlich zu dem AK-47 mit Schalldämpfer hatte jeder von ihnen eine Walther im Schulterholster stecken.
    Ferguson und Harry trugen ebenfalls kugelsichere Westen und hatten zwei AK-47 neben sich liegen. Vor ihnen auf dem Tisch lag ein Plan, der die allgemeine Angriffsstrategie skizzierte.
    »Mit den eingeholten Netzen wird man uns für ein ganz gewöhnliches Fischerboot halten«, sagte Dillon. »Wir werden hinter der Landspitze in Küstennähe Anker werfen. Von dort geht es dann mit dem Dingi weiter; der Außenbordmotor ist schallgedämpft. Wir machen es an der Westseite der Mole fest und gehen hinauf zum Haus.«
    »Könnte funktionieren wie ein Schweizer Uhrwerk«, sagte Billy.
    »Oder wie der Ramsch, den man in den Buden am Camden Market kaufen kann«, brummte Harry.
    »Das wird sich zeigen.« Ferguson lächelte. »Jedenfalls macht es Spaß, mal wieder Schießpulver zu schnuppern. In diesem Sinne, meine Herrschaften, gehen wir es an. Ich werde Roper sagen, dass alles nach Plan läuft.«
    In Holland Park saß Roper am Telefon und lauschte. »Verstanden, in dreißig Minuten also?«
    »Würde ich sagen, ja.«
    »Ausgezeichnet. Ich halte mich bereit.«
    Er steckte sich eine Zigarette an, überwachte in dem abgedunkelten Arbeitszimmer seine Monitore – die Informationen, die in der russischen Botschaft in London eingingen, was sich bei Belov International tat, ebenso bei Ashimov und Levin und all den anderen, die in die Angelegenheit verwickelt waren. Geduldig wartete er, dass sich etwas ereignen würde – irgendetwas.
    Dillon und Billy kletterten über die Reling in das kleine Dingi. Billy drückte den Starterknopf des Außenbordmotors, der gleich beim ersten Mal ansprang und auf Touren kam, ohne ein nennenswertes Geräusch zu verursachen. Sie näherten sich der Küste von der Westseite der Mole her, legten am Strand an und liefen rasch weiter, zwei unheilvolle Gestalten in der Dunkelheit.
    Im Royal George brannte Licht. Dillon legte den Zeigefinger an die Lippen und schlich sich mit Billy vorsichtig an eines der Fenster und spähte hinein. Connor, Derry, Gibson und Ryan saßen an einem runden Tisch vor dem Kamin und spielten Karten.
    Der Vorhang war nur zur Hälfte zugezogen, das Fenster stand einen Spalt offen. Dillon schob es noch ein Stück weiter auf und hörte Ryan sagen: »Ich mache uns ein paar Schinkenbrote und Tee. Derry und Gibson, ihr dreht mal schnell eine Runde.«
    »Ach, verdammt, Mr. Ryan, müssen wir wirklich?«
    »So lautet Liam Bells Befehl, und genau den werdet ihr befolgen. Und jetzt Abmarsch, ihr zwei.«
    Dillon und Billy setzten sich ebenfalls in Bewegung und folgten dem gewundenen Pfad hinauf nach Drumore Place, den sie noch gut in Erinnerung hatten. Da war der luxuriöse Garten, die Pavillons, die große Terrasse mit den Verandatüren. Hier und dort brannte Licht im Haus.
    »Da ist aber jemand früh auf den Beinen«, flüsterte Billy.
    »Sehen wir mal nach, wer da keine Nachtruhe mehr hat«, gab Dillon leise zurück und hob sein Nachtsichtglas an die Augen. In dem Moment ging eine der Verandatüren auf, und heraus traten Walsh und Kelly. Liam Bell blieb im Schatten zurück.
    »Seht euch mal im Garten um«, sagte Bell und verschwand wieder im Haus.
    »Komm«, zischte Dillon und lief los.
    Zur gleichen Zeit saß Roper in Holland Park immer noch an seinen Computern. Für einen Mann mit seinen Verletzungen war es nicht immer leicht, Schlaf zu finden, weshalb er häufig die ganze Nacht durcharbeitete und sich mit Whisky und Sandwichs wach hielt. Plötzlich gab es Bewegung auf seinen Monitoren, als ein Überwachungsprogramm keine Fotos, sondern die Tagesberichte der russischen Botschaften überall auf der Welt herausfilterte, und da war Major Boris Ashimov, der in der Dubliner

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