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Gesetz des Todes

Gesetz des Todes

Titel: Gesetz des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Higgins Jack
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Verhältnisse ähneln immer mehr den Tagen des Kalten Krieges. Deshalb ist es an der Zeit für eine wahrhaft selbstlose Geste eines russischen Helden, eines Josef Belov. Er wird ein Papier unterzeichnen, Belov-Abkommen genannt, das das gesamte Unternehmen Belov International in die Hände der Regierung der Russischen Föderation legt.«
    »Moment mal«, fuhr Harry dazwischen. »Wenn sich die Beobachter der Vereinten Nationen bereits Sorgen machen, dass Belov International die weltweiten Wirtschaftsverhältnisse aus dem Gleichgewicht bringen könnte, weil das Unternehmen zu einflussreich ist, dann werden diese Leute wohl nicht allzu glücklich darüber sein, dass die russische Regierung den Laden übernimmt?«
    »Genauso wenig wie die Vereinigten Staaten, Großbritannien oder Europa«, warf Ferguson ein.
    »In meiner Jugend«, fuhr Harry fort, »als nach dem Krieg die Labour-Partei an die Regierung kam, wurde es richtiggehend Mode, alle möglichen Unternehmen zu verstaatlichen. Und mit Belov International verhielte es sich ebenso. Man geht wieder dazu über, die Verantwortung für große Firmen in die Hände der Regierung zu legen.«
    »Womit ein ungeheurer Macht- und Prestigezuwachs für Russland einherginge«, sagte Ferguson.
    Dillon nickte. »Und all das passiert vor laufenden Kameras, mit Max Zubin in der Rolle des Josef Belov.«
    »Ich hoffe, er hat vorher fleißig Belovs Unterschrift geübt«, meinte Harry.
    »Ach, da haben die sicherlich ihre Vorkehrungen getroffen«, sagte Roper.
    »Und aus ihrer Sicht ist das Wunderbarste an der ganzen Sache, dass wir nicht Einspruch erheben und sagen können: ›Das ist nicht Josef Belov‹«, erklärte Ferguson, »weil wir ihn selbst um die Ecke gebracht haben.«
    »Genau so ist es«, sagte Roper. »Ein perfekter Trickbetrug. Ich weiß ja nicht, was sich Putin dabei denkt, aber Volkov muss sich insgeheim kaputtlachen.«
    »Und es gibt nichts, was wir gegen diese Schmierenkomödie unternehmen können?«, fragte Billy.
    »Ich bin mir nicht sicher.« Dillon wandte sich an Ferguson. »Morgen Abend wird die russische Botschaft im Dorchester einen Empfang geben. Putin wird dort sein, der Premierminister und Josef Belov.«
    »Was schlagen Sie vor?«
    »Ich denke, wir sollten uns ebenfalls unter diese erlauchte Gesellschaft mischen. Billy und ich haben es geschafft, in Igor Levins Zimmer zu gelangen, als er im Dorchester abgestiegen war. Und ich sehe keinen Grund, warum mir das Gleiche nicht mit Max Zubins Räumlichkeiten gelingen sollte.«
    »Zu welchem Zweck?«
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung, aber möglicherweise hat der gute Mann etwas zu sagen, einen persönlichen Vorschlag zu machen.«
    »Wissen Sie, ich glaube, Sie liegen da gar nicht so verkehrt.« Ferguson nickte. »Wir werden uns im Dorchester einen schönen Abend machen. Sie, Billy und meine Wenigkeit.«
    »Ausgezeichnet«, sagte Dillon und an Roper gewandt: »Du hast in der Vergangenheit oft damit geprahlt, dass du alles auf deinen Bildschirm zaubern kannst, was da draußen im Cyberspace vor sich geht.«
    »Geht es etwas genauer?«
    »Du sollst die ganze Geschichte von Anfang an aufdröseln, alle russischen Quellen anzapfen, herausfinden, was bei diesem Empfang im Dorchester auf dem Programm steht, welche Art von Sicherheitsvorkehrungen die Putin-Delegation treffen wird. Irgendwas bringst du mit Sicherheit ans Tageslicht. Im Leben gibt es immer irgendwo eine Schwachstelle.«
    »Ich habe verstanden. Wenn es da etwas gibt, dann finde ich es auch.«
12.
    Roper wühlte sich tatsächlich durch den Cyberspace. Es gab nicht einen Aspekt der ganzen Angelegenheit, den er nicht auf seinen Monitor bannen konnte. Der gesamte Schriftverkehr der russischen Botschaft in London, Informationen aus dem Kreml, Absprachen mit der IRA. Es nahm gar kein Ende.
    Es war wieder eine dieser langen Nächte, mit Sandwichs, Whisky und viel zu vielen Zigaretten, nicht zu vergessen Doyle, der seine Nachtschicht absolvierte und ungezählte Tassen Tee braute.
    Um fünf Uhr morgens zog Doyle die Jalousien hoch. »Wunderbarer Morgen. Es stürmt und regnet«, berichtete er. »Meinen Sie nicht, Sir, dass Sie es ein wenig übertreiben mit der Arbeit?«
    »Das lässt sich nicht vermeiden, wenn man nach den sprichwörtlichen Nadeln im Heuhaufen sucht, Sergeant. Da muss man sehr penibel sein. Eine Erkenntnis bei meiner letzten Bombe in Londonderry. Da stand nur ein Mini Cooper mit einem Einkaufskorb auf dem Rücksitz, deshalb habe ich ihm nicht genügend

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