Gesetz des Todes
Bild. Nach einer weiteren Zigarette und weiteren Überlegungen rief er Ferguson an und erreichte ihn noch in seiner Residenz am Cavendish Place.
»Ich muss Sie sehen.«
»Weshalb?«
»Wie würde es Ihnen gefallen, das Belov-Abkommen nach allen Regeln der Kunst platzen und die Russen wie einen begossenen Pudel ausschauen zu lassen?«
»Erzählen Sie mir mehr darüber.«
Was Roper mit Vergnügen tat.
Als er geendet hatte, meinte Ferguson begeistert: »Total verrückt und gleichzeitig brillant. Die Sache könnte verblüffend einfach sein.«
»Das bekannte Schweizer-Uhr-Syndrom. Wenn alles glatt geht.«
»In Ordnung. Was schlagen Sie vor?«
»Dass wir uns so schnell wie möglich mit Dillon, Billy, Squadron Leader Lacey und Parry zusammensetzen.«
»Gibt es etwas, das ich vor diesem Treffen wissen sollte?«
»Ja, ich habe ein paar Bitten an Sie.« Er setzte Ferguson ins Bild. »Alles andere kann ich von meinem Computer aus erledigen. Darum kümmere ich mich inzwischen. Können wir uns in, sagen wir, zwei Stunden treffen?«
»Kein Problem. Holland Park?«
»Ja, das wäre am günstigsten, für den Fall, dass wir auf weitere Computer-Informationen angewiesen sind.«
»In Ordnung. Aber da ist noch etwas, das ich ansprechen muss.«
»Und das wäre?«
»Max Zubin – alles wird von seiner Bereitschaft, bei dem Coup mitzumachen, abhängen.«
»Dafür werden wir schon sorgen.«
Roper legte auf und wandte sich wieder seinen Monitoren zu.
*
Später übernahm er es, seine Mitstreiter in den Plan einzuweihen. »Die ganze Geschichte funktioniert nur, wenn wir mit Max Zubin im Dorchester irgendwie in Verbindung treten können. Für mich steht außer Frage, dass er nach Moskau zurückkehren und weiterhin seine Rolle spielen wird, und zwar zum Wohle seiner Mutter. Das bedeutet, dass er übermorgen auf der Weltbühne stehen wird, um das Belov-Abkommen zu unterzeichnen. Die einzige Möglichkeit, das zu verhindern, sehe ich darin, ihn zusammen mit seiner Mutter aus Moskau herauszuschaffen.«
»Und wie sollen wir das anstellen?«, fragte Billy.
Roper wandte sich an Lacey. »Kennen Sie den Belov-Komplex in Moskau?«
»Selbstverständlich. Wir waren schon ein paar Mal dort. Der Fliegerhorst liegt ganz in der Nähe des Internationalen Flughafens und wickelt Privat-, Firmen- und Kurierflüge ab. Wir haben den Belov-Komplex bereits einige Male im Auftrag der Botschaft angeflogen.«
»Wenn also der berühmte Josef Belov dort mit seiner Mutter auftaucht, wie, glauben Sie, wird er dort behandelt?«
»Mit Ehrfurcht und höchstem Respekt. Ich kenne Russland.«
»Und wenn die beiden in Ihr Flugzeug steigen und Sie unverzüglich abheben, wie lange wird es dauern, bis Sie den russischen Luftraum verlassen haben werden?«
»Wenn Sie mir eine Citation X zur Verfügung stellen, maximal eine halbe Stunde. Nach dem Hinscheiden der Concorde ist die Citation wohl das schnellste Verkehrsflugzeug, das es im Augenblick gibt.«
»Dann wären Sie praktisch schon außer Landes, ehe die Russen überhaupt eine Chance haben, ein anderes Flugzeug in die Luft zu schicken, um zu sehen, was Sie vorhaben?«
»Mit etwas Glück, ja.«
»Wenn Sie sich freiwillig für diesen Job melden, dann würden Sie selbstverständlich die Uniform der Royal Air Force tragen, wir kleben RAF-Embleme auf das Flugzeug und so weiter, die ganze Palette, um unseren Plan zu verschleiern.«
»Das hört sich gut an, Sir. Und übrigens, hiermit melden wir uns freiwillig.«
»Mein Gott«, sagte Billy. »Das könnte tatsächlich funktionieren. Es ist so verdammt einfach.«
»Dann bleibt uns nur noch das Problem, Max Zubin zum Mitmachen zu überreden«, gab Roper zu bedenken.
»Ich würde sagen, dass du da schon große Vorarbeit geleistet hast.« Dillon lächelte.
»Im Hotel wird es nur so von Sicherheitskräften wimmeln, von russischen und unseren Leuten. Du, Billy, hast deinen Ausweis, das geht also in Ordnung. Die Tatsache, dass du Russisch sprichst, Sean, kann unserer Sache nur dienlich sein. Du könntest jeden Zimmerkellner, der das Pech hat, dir zu begegnen, verbal zur Hölle wünschen, und für alle Fälle die Kopie der Putin-Vollmacht bei dir tragen, um etwaige russische Sicherheitsbeamten zu verwirren.«
»Aber mit Zubin in Kontakt zu treten wird sich schwierig gestalten.«
»Keineswegs. Man hat ihn in einer dieser exquisiten Park Suiten in der fünften Etage einquartiert, wie es einem Prominenten wie Belov ansteht. Neben dieser Suite gibt es jedoch ein
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