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Gesetz des Todes

Gesetz des Todes

Titel: Gesetz des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Higgins Jack
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Premierenabend bin ich stets in Hochform.« Die Türen des Aufzugs glitten auseinander, und Levin und Zubin stiegen zu den vier anderen Personen in die Kabine.
    In seinem Inneren verspürte Zubin nur eine ungeheuer positive Erregung. Konnte es wahr sein, konnte er ihnen allen wirklich eine Abfuhr erteilen, das ganze Kartenhaus zum Einsturz bringen? Nun, er war zu allem bereit; an einem Versuch sollte es nicht scheitern.
    Als Dillon in den Ballsaal zurückkehrte, hatte Ferguson sich zu Billy gesellt. »Sie sehen aufgeregt aus«, sagte er. »Wie ist es gelaufen?«
    »Könnte besser nicht sein.« Er berichtete in kurzen Worten, was sich oben abgespielt hatte. »Das Wichtigste ist, dass Zubin nicht an dem Galadinner teilnehmen wird. Was mir die willkommene Gelegenheit gibt, vom Nebenzimmer aus zu ihm zu stoßen und ihm den Plan ausführlich darzulegen.«
    »Putins Maschine wird um elf Uhr von Northolt aus abfliegen. Die Citation X voraussichtlich eine Stunde später. Der Flug der Kuriermaschine ist angemeldet, Start- und Landegenehmigung sind eingeholt, alles ganz offiziell.« Er reichte Dillon einen Umschlag. »Hier drin sind Zeitpläne und alle wichtigen Details. Sprechen Sie es mit ihm durch und vernichten Sie anschließend alles.«
    »Selbstverständlich.«
    Plötzlich kam Bewegung in die Menge am anderen Ende des großen Saales, und es wurde geklatscht, als Putin durch die Schar der Gäste schritt.
    »Da kommt Zubin«, sagte Dillon. »Geht auf den Präsidenten zu, Levin dicht hinter ihm.«
    Und tatsächlich. Zubin blieb kurz stehen, damit die Fernsehkameras in Aktion treten konnten, ein Blitzlichtgewitter folgte, und Zubin trat noch näher an den Präsidenten heran, sodass sie beide, wie gewünscht, im Bild waren. Putin nickte ihm zu und ging weiter, Zubin verschwand, gefolgt von Levin, in der Menge und blieb da und dort stehen, um mit dem einen oder anderen Gast ein paar Worte zu wechseln. Schließlich nahm er von einem der Kellner ein Glas Champagner entgegen und stellte sich in eine ruhige Ecke, als wollte er Hof halten. Die Gäste, mit denen er sprach, schienen an seinen Lippen zu hängen, während ein sichtlich nervöser Levin wiederholt einen Blick auf die Uhr warf.
    »Ich wette, das steht nicht im Drehbuch«, bemerkte Ferguson.
    »Zubin ist eben mit Leib und Seele Schauspieler«, sagte Dillon. »Er kann es sich nicht verkneifen, seine Rolle voll und ganz auszuleben. Ich war selbst einer.«
    »Ja, das ist uns bekannt«, sagte Ferguson. »Der Einzige, der nun noch fehlt, ist Volkov.«
    »Nicht mehr«, sagte Dillon, als Volkov sich einen Weg durchs Gedränge bahnte, zwei Gläser Champagner vom Tablett eines vorbeigleitenden Kellners nahm, neben Putin stehen blieb und ihm ein Glas reichte. Bei dieser Gelegenheit flüsterte er Putin etwas zu, worauf sich die beiden umdrehten und zu Ferguson, Dillon und Billy hinüberschauten. Dann tat Putin etwas Ungewöhnliches: Er hob sein Glas, nickte ihnen zu, und Ferguson tat es ihm gleich.
    »Alte Widersacher aus den Zeiten des Kalten Kriegs«, erklärte Ferguson.
    Eine Stimme drang durch die Lautsprecher, die verkündete: »Meine Damen und Herren, darf ich Sie an die Tische bitten. Es wird in Kürze serviert.«
    Volkov trat zu Zubin und Levin, sagte etwas zu ihnen, worauf Levin nickte und Zubin am Arm berührte. Gemeinsam gingen sie Richtung Ausgang. Diejenigen Gäste, die zum Dinner geladen waren, strömten in den Speisesaal, und die vielen anderen, denen dieses Privileg versagt geblieben war, standen herum und tranken aus.
    Ferguson sagte: »Ich fahre jetzt nach Hause und überlasse euch das Feld. Viel Glück da oben, und geben Sie mir bitte umgehend Bescheid, wie es gelaufen ist.«
    »Also, dann wollen wir mal«, sagte Dillon zu Billy. »Wir nehmen die Treppe.«
    Ohne Schwierigkeiten gelangten sie in das Zimmer neben Zubins Suite, Dillon steckte sich wieder das Mini-Lauschgerät ins Ohr und legte den Kopf an die Wand. Er hörte Stimmengemurmel.
    »Levin muss noch bei ihm sein«, erklärte Dillon und warf einen Blick auf seine Uhr. »Es ist kurz nach neun. Wir werden warten müssen.«
    »Wie lange es auch dauern mag.«
    Billy streckte sich auf dem Bett aus und verschränkte die Hände unterm Kopf. Dillon setzte sich auf den Stuhl vor der Ankleidekommode. Um halb zehn lauschte er abermals, aber nebenan wurde immer noch gesprochen. Doch kurz darauf hörten sie Gelächter, anschließend wurde es still, und wenig später klopfte es endlich zweimal an die Tür.
    Dillon

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