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Gesetz des Todes

Gesetz des Todes

Titel: Gesetz des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Higgins Jack
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natürlich eine Kugel in den Kopf jagen, aber das lasse ich schön bleiben. Und weißt du auch warum? Weil Volkov, wenn er herausfindet, dass ich verduftet bin, nämlich dich nach Sibirien verfrachten wird, und zwar für den Rest deines Lebens – wenn du Glück hast.«
    Er riss ein Stück von dem Textilband ab und klebte es Kurbsky quer über den Mund, dann rief er Roper an. Es wurde sofort abgehoben.
    »Alles in Ordnung mit Ihnen?«, wollte Roper sogleich wissen.
    »Ja, und Kurbsky ist auch versorgt. Ich fahre jetzt zu meiner Mutter und melde mich, sobald sie im Wagen sitzt. Bis später.«
    Er durchsuchte Kurbskys Taschen, fand die Wagenschlüssel, steckte den Colt in die eine Jackentasche, das Codex Four in die andere, schnappte sich seinen Regenmantel und verließ das Hotel.
    Roper, der das Gespräch auf Konferenzschaltung gelegt hatte, damit Ferguson und Harry mithören konnten, meinte besorgt: »Da geht er hin.«
    »Gott steh ihm bei«, war Fergusons Antwort.
    Vor dem Haupteingang des Hotels setzten Taxis ununterbrochen neue Gäste ab, weshalb der Portier alle Hände voll zu tun hatte und Zubin unbehelligt zu der abgestellten Limousine gelangen konnte. Es hatte wieder zu schneien begonnen, was sich im Schein der Straßenlaternen recht hübsch ausnahm, und es herrschte zum Glück nicht allzu viel Verkehr. Fünfzehn Minuten später kam er bei dem Wohnhaus seiner Mutter an, parkte direkt vor dem Eingang und rannte die Treppe hinauf. Sie schien schon hinter der Tür gewartet zu haben, denn sie öffnete, kaum dass Zubin die Klingel gedrückt hatte. In Winterstiefeln, Pelzmantel und Pelzmütze umarmte sie ihn.
    »Gott sei Dank. Ich habe mir schon Sorgen gemacht.«
    »Kein Mikhail?«
    »Abends brauche ich ihn nicht, da geht er immer heim. Wo sollte ich auch hinfahren?«
    »Nun, im Augenblick hast du ein Ziel. Gehen wir.«
    Sie deutete auf einen Koffer. »Kannst du den für mich tragen?«
    »Mama, ich sagte, du sollst nichts mitnehmen.«
    »Das sind doch nur die Fotos, die auf dem Klavier standen. Ich habe den ganzen Nachmittag damit verbracht, sie aus den Rahmen zu nehmen. Mein ganzes Leben ist auf diesen Bildern, Max. Da ist sogar eins dabei von mir und Stalin, möge seine Seele in der Hölle schmoren.«
    »Also schön, wir können in London ja neue Rahmen kaufen.« Er nahm den Koffer, schob seine Mutter durch die Tür und knallte sie hinter ihnen zu. »Jetzt aber raus hier.« Noch vom Treppenhaus aus rief er Roper an. »Ich habe meine Mutter hier bei mir. Wir sind auf dem Weg.«
    Roper leitete den Anruf sofort zu Dillon weiter, der Lacey informierte. »Sie kommen.«
    Es schneite jetzt in dicken Flocken. Lacey zog den Regenmantel über die Schultern, damit seine Uniform verdeckt war, klemmte sich die Mütze unter die Achsel, stieg die Treppe hinunter und eilte, den Kopf zwischen die Schultern gezogen, über das Rollfeld zur Ankunftshalle. Hinter ihm fuhr ein kleiner Tankwagen an die Citation X heran und begann mit dem Auftanken. Dillon kauerte in einem Eingang, nahm die Kappe aus der Manteltasche, setzte sie auf und rückte sie zurecht. Dann ließ er den Mantel von den Schultern gleiten und stand in seiner GRU-Uniform da. Forschen Schritts ging er durch die Glastüren zum Empfang. Lacey saß an einem Schreibtisch und erledigte zusammen mit einem jungen Mann in dunkelgrüner Uniform und Fellmütze die notwendigen Formalitäten.
    Dillon, der wartend daneben stand, sah in seiner Uniform ausgesprochen gut aus. Er zündete sich eine Zigarette an, und in dem Augenblick kam eine Limousine der Botschaft, wie es den Anschein hatte, um die Ecke gebogen und hielt vor der Treppe der Citation an. Ein Fahrer stieg aus, in der Hand offenbar ein paar kleine Postsäcke, und oben an der Tür erschien Billy mit ähnlichen Säcken, die die beiden Männer austauschten. Dann fuhr die Limousine wieder ab.
    Inzwischen hatte es Kurbsky in Zubins Suite unter größten Anstrengungen geschafft, bis zur Tür zu robben. Das Reizgas hatte ihm erheblich zugesetzt, und wegen des Klebebands auf seinem Mund bekam er kaum Luft, aber jetzt lag er auf dem Rücken und trat mit den gefesselten Füßen gegen die Tür, ein mühevolles Unterfangen, das nach einer Weile belohnt wurde. Ein Zimmerkellner wurde auf ihn aufmerksam.
    Auf dem Gelände des Belov-Komplexes steuerte Belov den Wagen zum bewachten Tor des VIP-Bereichs. Sofort kam der diensthabende Wachmann aus seinem Pförtnerhaus geeilt.
    »Papiere.«
    »An der Windschutzscheibe, Mann, sind Sie blind?

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