Gesetz des Todes
Das hier ist ein Wagen von Belov International, und vor Ihnen sitzt Josef Belov.«
»Ich muss die Papiere aber trotzdem kontrollieren, auch wenn Sie der liebe Gott persönlich sind.«
Zubin zückte den Colt mit Schalldämpfer und schoss dem Mann genau zwischen die Augen. Dann sprang er aus dem Wagen, zerrte ihn ins Pförtnerhaus und fuhr um das Gebäude herum zum Empfangsbereich. Er war sichtlich erleichtert, als er die Citation X mit den Emblemen der Royal Air Force auf dem Vorfeld stehen sah.
»Komm, Mama, die letzten Schritte auf russischem Boden.«
Sie gingen auf die Maschine zu, Bella Zubin am Arm ihres Sohnes, der in der anderen Hand den Koffer trug. Als sie an den Glastüren vorbeikamen, rief eine Stimme: »Wo wollen Sie hin?«
Zubin drehte sich um. Auf der Treppe stand ein junger Mann in grüner Uniform und Fellmütze.
»Ich bin Josef Belov«, bellte er ihn an. »Sie werden mich doch kennen, oder?«
Der junge Soldat nahm ihn jetzt genauer in Augenschein. »Gütiger Himmel, natürlich. Ich habe Sie gestern im Fernsehen gesehen, aber wo wollen Sie hin?«
Da löste Dillon sich aus den Schatten und trat zu ihnen, sehr imposant in seiner eleganten GRU-Uniform. »Junger Mann, das hier ist eine offizielle Angelegenheit. Kommen Sie mit, dann erkläre ich Ihnen den Sachverhalt. Ich bin Hauptmann Levin.«
Der junge Soldat war sichtlich eingeschüchtert. »Selbstverständlich, Hauptmann.«
Aus der Tür der Citation rief Billy: »Beeilung, Dill … äh, Levin.«
Dillon nickte Zubin zu. »Gehen Sie nur, Mr. Belov«, sagte er, nahm den jungen Soldaten am Arm und führte ihn in ein Büro hinter der Empfangstheke, wo er seine Pistole zog und den Soldaten mit einem wohlbemessenen Schlag auf den Hinterkopf außer Gefecht setzte.
Die Triebwerke der Citation X liefen bereits auf Hochtouren, Zubin und seine Mutter hatten inzwischen in der Kabine Platz genommen, und Billy stand ungeduldig an der Tür. Dillon kam über das Vorfeld gerannt, spurtete die Treppe hinauf und kaum war er durch die Tür, wurde diese von Billy verriegelt. Aus dem Cockpit hörten sie die Kommandos der Startvorbereitung, dann rollte die Maschine an, draußen fiel dichter Schnee, und die Signallichter der Startbahn funkelten und blitzten.
»Das ist ja fast wie Weihnachten«, scherzte Billy und drehte sich zu Max und Bella um. »Bitte schnallen Sie sich an, wir starten gleich.«
Dillon warf einen Blick auf seine Uhr. »Neunzehn Uhr dreißig – pünktlich auf die Sekunde. Tja, das ist die Royal Air Force.«
Während die Citation auf eine Höhe von 12.000 Metern stieg, löste Kurbskys aufgeregter Anruf bei Volkov zunächst keinerlei Aktivitäten aus, denn niemand wusste genau, was passiert war. Der junge Soldat lag gut zwanzig Minuten bewusstlos in dem Büro, und erst nach seinem Bericht von Belovs Auftauchen auf dem Flughafen und der Entdeckung der Leiche des Wachmanns gelang es Volkov, eins und eins zusammenzuzählen.
Aber zu diesem Zeitpunkt war es natürlich schon zu spät, genau wie Lacey vorhergesagt hatte. Auf Grund ihrer hohen Geschwindigkeit hatte die Citation X innerhalb von dreißig Minuten den russischen Luftraum verlassen und befand sich auf dem Weg nach London.
*
In Holland Park hatte Roper sich Dillons Bericht angehört und gab die frohe Botschaft sogleich an Ferguson und Harry weiter. »Sie haben es geschafft«, verkündete er.
»Sind Sie sicher, dass sie wirklich außer Gefahr sind?«, erkundigte sich Ferguson vorsichtig.
»Im Augenblick befinden sie sich bereits im Luftraum über Deutschland und drehen Richtung Frankreich ab.«
»Werden Sie den Premierminister verständigen?«, fragte Harry.
»Nein, mit dem Champagner sollten wir warten, bis sie tatsächlich in Farley Field gelandet sind.« Nicht ohne einen gewissen Stolz schüttelte Ferguson den Kopf. »Verdammt, wer, zum Teufel, hätte das gedacht?«
»Ich sage Ihnen was«, bemerkte Harry breit grinsend. »Vladimir Putin wird vor Wut in die Luft gehen. Wie kriegt er jetzt sein Belov-Abkommen unter Dach und Fach?«
Auf diese Frage gab es natürlich keine Antwort.
In der Kabine der Citation lehnten sich die Passagiere erleichtert zurück. Billy ging zum Kühlschrank, öffnete das Eisfach und fand eine Flasche Champagner. »Da hat aber jemand Glück gehabt«, sagte er und ließ den Korken knallen.
Bella Zubin nahm einen Schluck. »Es ist wie in einem märchenhaften Traum.«
»Und den haben wir Dillon und Mr. Salter zu verdanken«, fügte ihr Sohn hinzu.
»Und, was
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