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Gesetz des Todes

Gesetz des Todes

Titel: Gesetz des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Higgins Jack
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was ich sagen soll, Sir«, murmelte Lacey.
    »Er hat recht.« Dillon lächelte. »Ihr beide hättet leicht im Gulag landen können.«
    »Und was ist mit dir, Billy?«, fragte Lacey.
    »Ich persönlich habe nur den einen Wunsch, auf schnellstem Wege in den Dark Man zu fahren und beim Koch ein englisches Frühstück mit allem Drum und Dran zu bestellen. Harry, tu mir doch den Gefallen und ruf dort an. Und wenn der Rest von euch einen Funken Verstand besitzt, dann kommt ihr mit, und unser Stolz der RAF natürlich auch. Gehen wir, Dillon«, sagte er und steuerte auf Harrys Range Rover zu.
    Während die Citation noch in der Luft war, nahm Volkov auf dem Belov-Komplex den Wachmann in Augenschein, bevor sie seinen Leichnam in einen Leichensack steckten. »Keine Beerdigung, er wird sofort ins Krematorium gebracht«, instruierte er den zuständigen Hauptmann der GRU.
    Dann lief er im dichten Schneetreiben hinüber zum Empfangsbereich, wo der junge Mann mit der grünen Uniform von Sanitätern versorgt wurde. Er entschied sich für einen jovialen Tonfall.
    »Sie haben sich wacker geschlagen, junger Mann. Das muss ein furchtbarer Schock für Sie gewesen sein.«
    »Ich verstehe das alles nicht. Es war Mr. Belov persönlich, in Begleitung einer älteren Dame. Er sagte zu mir: ›Ich bin Josef Belov. Sagen Sie bloß, Sie erkennen mich nicht!‹«
    »Und was geschah dann?«
    »Jemand rief etwas auf Englisch. Vom Flugzeug aus. Er sagte: ›Komm, schon, Igor.‹ Nein, warten Sie. Erst sagte er etwas anderes. Dil oder so ähnlich.«
    Volkov erstarrte innerlich. »Und was passierte als Nächstes?«
    »Er sagte, es handle sich um eine Regierungsangelegenheit und stellte sich als Hauptmann Levin vor. Dann wies er Mr. Belov an, ins Flugzeug zu steigen, ging mit mir ins Büro und schlug mich bewusstlos.«
    Allmächtiger, dieser verdammte Dillon. Volkov klopfte dem jungen Mann vertrauensvoll auf die Schulter. »Das haben Sie gut gemacht«, wiederholte er, drehte sich um, verließ das Büro und winkte den GRU-Hauptmann zu sich.
    »Sorgen Sie dafür, dass er morgen in dem Flugzeug des Strafbataillons sitzt und nach Station Gorky fliegt. Vernichten Sie seine Akte. Der Mann existiert nicht mehr.«
    »Zu Befehl, General.«
    Volkov stapfte durch den Schnee zurück zu seinem Wagen. »Dillon«, murmelte er vor sich hin. »Du verfluchter Schweinehund.« Und doch konnte er sich einer gewissen Bewunderung nicht erwehren. »Uns so dicht auf den Fersen zu bleiben und das Ganze in diesem Tempo abzuwickeln – das hätte sich wirklich niemand träumen lassen.« Ein unfreiwilliges Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. »›Ich bin Hauptmann Levin‹ … ha, das schlägt dem Fass doch wirklich den Boden aus. Dillon, du verdammter Bastard.« Er zündete sich eine seiner russischen Zigaretten an, lehnte sich in seinem Sitz zurück und sagte zu seinem Fahrer: »Zum Kreml.«
    Im Leben war nichts sicher, nur dass der Präsident vor Wut an die Decke gehen würde.
    *
    Er saß eine ganze Weile in seinem Büro, bis sich die Geheimtür öffnete, und Putin mit steifen Schritten an seinen Schreibtisch trat. »Wir werden dastehen wie Idioten!«
    »Herr Präsident, wir können immer noch behaupten, Belov sei erkrankt, sodass die Übergabezeremonie bedauerlicherweise verschoben werden müsse. Vielleicht lassen wir auch verlautbaren, dass er seit längerem an Krebs leide. Das würde seine Großzügigkeit gegenüber der Regierung erklären. Und dann, nach einer angemessenen Zeitspanne … stirbt er. Und vermacht natürlich alles dem Staat. Die Möglichkeit bleibt uns immer noch.«
    Putin blieb einen Moment nachdenklich stehen. »Vielleicht. Ich hoffe es für Sie, Volkov.« Er bedachte den General mit einem wütenden Blick, machte auf dem Absatz kehrt und verließ das Büro wieder durch die geheime Tür, die er lautlos hinter sich schloss.
    Volkov fühlte sich nicht wirklich erleichtert. Da musste es doch noch andere Möglichkeiten geben. Irgendwelche losen Enden. Er griff nach seinem kodierten Telefon, suchte die Nummer heraus und rief Ashimov an.
    Ashimov saß mit Liam Bell in Drumore Place vor einem lodernden Kaminfeuer, einen Drink in der Hand, als das Telefon klingelte.
    »Ich habe schlechte Nachrichten für Sie, Ashimov.«
    Er erzählte ihm die ganze leidige Geschichte und setzte am Ende hinzu: »Sie sitzen jetzt auch bis zum Hals in der Tinte. Ferguson und Dillon haben uns ein ums andere Mal ausgetrickst. Erst diese Sache in Algier, der Verlust von Oberst Novikova,

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