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Gesetze der Lust

Gesetze der Lust

Titel: Gesetze der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiffany Reisz
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Zuckerschlecken: Die Doms vertrauen dir nicht – die Subs verstehen dich nicht. Nur das eine oder andere zu sein wäre so einfach … Es ist wie mit der Bisexualität. Das Beste von beiden Welten. Das Schlechteste von beiden Welten.“
    „Wem sagst du das …“
    Nora streichelte seine Knie.
    „Du weißt, dass dein Priester nicht nur einen, sondern zwei Doktortitel hat?“
    Michael blinzelte überrascht. „Echt? Worin?“
    „Den ersten hat er mit Mitte zwanzig in Theologie gemacht – worin auch sonst. Aber als ich siebenundzwanzig, achtundzwanzig war, arbeitete er an seinem zweiten Doktortitel in Kirchenrecht. Søren ist ein echter Streber.“
    Michaels Augen wurden ganz groß, dann brach er in Lachen aus. Was für ein wundervolles Geräusch, Michael so lachen zu hören – so laut, so schallend, so offen. Wenigstens hatte der Sommer bei Griffin dafür gesorgt, dass es ihm gelang, ab und zu aus sich herauszugehen.
    „Dein attraktiver Streber-Priester ist also nach Rom gereist, um seine Dissertation am Gregorianum zu beenden. Er hat mich nie allein gelassen, wenn er auf Reisen musste. Er hat immer dafür gesorgt, dass ein anderer Dominanter auf mich aufpasste. Ich hatte das damals nicht verstanden. Beim ersten Mal war icherst dreiundzwanzig Jahre alt, und er setzte mich in dieser Villa mitten im Nirgendwo bei diesem wundervollen, heißen, verwitweten Bibliothekar ab.“
    „Ernsthaft?“
    Nora verdrehte die Augen. „Ernsthaft. Søren sagte mir, er wüsste, dass ich für diesen Daniel gut wäre. Und das war ich. Und er war auch gut für mich. Diese Woche mit ihm zusammen zu verbringen ließ mich erst erkennen, wie sehr ich deinen Priester liebte und dass mit ihm zusammen zu sein alle Opfer wert war. Und das war der Plan. Jedes Mal, wenn Søren mich verließ, war es ein Test, ob ich wieder zurückkommen würde.“
    „Was ist passiert, als du siebenundzwanzig warst?“
    „Er hat mich drei Monate bei Kingsley gelassen.“ Nora schloss die Augen und wanderte in der Zeit zurück. Sie erinnerte sich an die heißen Tränen auf ihrem Gesicht, als Søren sie zum Abschied geküsst und sie ermahnt hatte, ein gutes Mädchen zu sein und alles zu tun, was Kingsley sagte. Er versprach ihr einhundert Geschenke aus Rom, jede Woche einen Brief … Sie ertrug es nicht, so lange von ihm getrennt zu sein. Allein bei dem Gedanken daran schmerzte ihr Magen und hörte wochenlang nicht auf. Sie dachte, es wäre seine Abwesenheit, die den Schmerz in ihrem Unterleib verursachte …
    „Ich war krank“, sagte sie und öffnete die Augen. „Niereninfektion. Zwei Wochen starke Antibiotika. Ich habe mir nichts dabei gedacht. Irgendwie hatte ich vollkommen vergessen, dass die Antibabypille sich nicht so gut mit Antibiotika verträgt.“
    Michael sagte nichts, und Nora wollte nichts mehr sagen. Doch sie atmete tief durch und fuhr trotzdem fort.
    „Es war nur ein paar Tage, bevor dein Priester aus Rom zurückkehren sollte. Ich wachte in Kingsleys Bett auf, und mir war so unglaublich schlecht. Ich habe es kaum rechtzeitig ins Badezimmer geschafft. Ich musste mich so stark übergeben, dass ich dachte, meine Rippen würden brechen.“
    Michael zuckte so dramatisch zusammen, dass Nora beinahe gelacht hätte.
    „Ja, schwanger zu sein ist nicht diese schöne, wundervolle Sache, als die sie in den Filmen dargestellt wird. Es ist eklig und schmerzhaft und einfach fürchterlich. Und niemand bei klarem Verstand würde sich freiwillig darauf einlassen. Ich habe es ziemlich genau einen Tag mitgemacht.“
    „Was hast du getan?“
    Nora würde nie vergessen, wie sie sich auf dem Boden zu einer Kugel zusammengerollt hatte, nachdem sie sich zehn Minuten am Stück hatte übergeben müssen. Die kühlen Fliesen fühlten sich auf ihrer fiebrigen, feuchten Haut paradiesisch an.
    Langsam öffnete sie die Lider und sah, dass Kingsley sie mit dunklen, wissenden Augen anschaute.
    „ Chérie… “, flüsterte er und strich ihr das schweißnasse Haar aus der Stirn. „Was haben wir getan?“
    „Ich denke, das wissen wir“, flüsterte sie, ihre Stimme rau von der Anstrengung des sich Übergebens. Sie brauchte keinen Test, keinen Arzt. Sie wusste es einfach. Genau wie Kingsley.
    „Ich rufe le prêtre an.“ Kingsley erhob sich vom Fußboden.
    Nora riss sich von den Erinnerungen los.
    „Ich kann dir gar nicht sagen, wie schwer es mir fiel, mich von diesem Fußboden zu erheben, Michael“, sagte sie. „Mir war so schlecht und ich war so müde … jeder Muskel in

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