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Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord

Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord

Titel: Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Fischer
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Stefan.
    Stefan beugte sich mit dem Foto
zu Markus. Beide blickten auf das Foto und sahen sich dann an. Mit einem fast
unmerklichen Nicken gab Stefan Markus zu verstehen, dass es sich bei der Toten
vermutlich um Helena Vávrová handelte.
    „Frau Semmler, dürfen wir das
Foto behalten? Es könnte für eine Suchaktion von großer Hilfe sein.“
    „Als Sie Frau Vávrová das
letzte Mal gesehen haben, ist Ihnen da etwas aufgefallen, hat sie eine
Bemerkung gemacht. Hat sie Ihnen vielleicht erzählt, dass sie etwas Bestimmtes
vor hatte.“
    „Das letzte Mal habe ich sie am
vorletzten Freitag gesehen. Ich wollte zum Friedhof gehen und sie kam mir im
Treppenhaus entgegen. Das war so um drei Uhr nachmittags. Wie immer war sie so
voller Schwung ins Haus gekommen, dass wir beinahe unten am Treppenabsatz
zusammengestoßen wären. Sie hat sich tausend Mal entschuldigt, was gar nicht
nötig gewesen wäre, weil es auch nicht so schlimm war. Sie hat immer eine so
mitreißende Art, dass man ihr gar nicht böse sein kann. Ich habe sie gefragt,
ob es ihr gut gehe, und sie hat über das ganze Gesicht gestrahlt und sagte mir,
dass am nächsten Tag ihr Glückstag sei. Sie können es kaum noch abwarten. Als
ich sie dann nach dem Glückstag fragte, legte sie ihren Zeigefinger vor den
Mund und wollte wohl damit andeuten, dass sie darüber nicht sprechen wollte.
Ich wünschte ihr noch alles Gute und machte mich dann auf den Weg zum Friedhof.
Danach habe ich sie nicht mehr gesehen. Meinen Sie, sie ist nach Tschechien
zurückgegangen?“
    „Tja, Frau Semmler, das wissen
wir auch nicht. Wir werden Ihre Angaben überprüfen und melden uns wieder, wenn
wir genaueres wissen.“
    Stefan schaltete sein Diktaphon
aus und ging zusammen mit Markus zur Wohnungstür. Frau Semmler begleitete sie.
    „Frau Semmler, noch eine letzte
Frage. Wissen Sie, was Frau Vávrová beruflich macht?“
    „Nein, das habe ich mich auch
schon gefragt. Womit sie ihren Lebensunterhalt bestreitet weiß ich nicht. Nein,
tut mir Leid, da kann ich Ihnen nicht weiterhelfen.“
    „Sie haben uns schon sehr
weitergeholfen. Wir behalten vorerst einmal den Wohnungsschlüssel von Frau
Vávrová. Wir melden uns wieder bei Ihnen.“
    Alle Drei gaben sich die Hand
und verabschiedeten sich.

15
     
    Stefan ergriff zuerst das Wort. „Ich gehe jede Wette ein,
dass wir unserer namenlosen Toten jetzt eine Identität geben können. Was
glaubst du?“
    „Ich gehe mit bei der Wette.
Aber du weißt doch, wir müssen das Foto erst auswerten lassen, deshalb freuen
wir uns am besten mal nicht zu früh. Was hast du jetzt vor?“
    Stefan schaute auf seine Uhr.
Elf Uhr gerade durch.
    „Für ein Mittagessen ist es
noch zu früh, aber wir wollten doch noch zu big M fahren.“
    Sie fuhren über die Theodor-Heuss-Strasse
in Richtung B 265 und bogen dort nach links ab. Nach ein paar hundert Metern
kamen sie an der Stelle vorbei, an der die Tote vor einer Woche gefunden worden
war. Das ehemals rot-weiße Absperrband flatterte traurig im Wind.
    „Was hat denn die Spurensuche
ergeben? Weißt Du etwas?“, fragte Markus.
    „Ich bin heute zum Mittagessen
mit Kev verabredet. Je nachdem wie lange es gleich dauert, muss ich ihn noch
einmal anrufen, um unser Treffen zu verschieben. Beim LKA muss ich heute auch
noch anrufen, um mal herauszufinden, was die Bodenproben unter den Schuhen der
Toten und aus den Reifenspuren ergeben haben.“
    Das letzte Stück bis zu
McDonald’s schwiegen beide. Schon von weitem war das große M zu erkennen. Wer
denkt da an Größenwahn?
    Das große M immer vor Augen
steuerte Stefan zügig auf das Restaurant zu. Glücklicherweise war es noch
Vormittag, so dass kein großer Andrang herrschte.
    Stefan stellte sein Auto ab und
beide gingen in das Restaurant. Sie steuerten direkt auf die Essensausgabe zu.
Im nächsten Moment trat ein mandeläugiges junges Mädchen an die Theke und
fragte die beiden nach ihren Wünschen. Stefan fragte sich unwillkürlich, ob das
Mädchen denn überhaupt schon 16 Jahre alt war. Aber das musste warten.
    „Guten Tag, mein Name ist
Stefan Wirtz, das ist mein Kollege Markus Groß von der Kripo Köln. Wir würden
gerne Ihren Chef sprechen.“
    Das junge Mädchen errötete bis
in die Haarspitzen. Mit einem leichten asiatischen Akzent, aber in gut
verständlichem Deutsch antwortete sie.
    „Chef nich da. Chef morgen wieder
da.“
    „Gibt es denn einen Vertreter,
oder jemand anderen mit dem wir sprechen können? Es ist sehr wichtig.“
    „Ich rufen Herr

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