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Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord

Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord

Titel: Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Fischer
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Kaiser. Bitte
Sie warten.“
    Sie flüchtete geradezu in den
hinteren Bereich, sprach mit jemandem, der auch sofort den Kopf hob, um zu
sehen, wer ihn denn sprechen wollte. Er ging sichtlich angespannt zu den beiden
nach vorne.
    „Kaiser, guten Tag meine
Herren, was kann ich für Sie tun?“
    „Kripo Köln, mein Name ist
Wirtz, das ist mein Kollege Groß. Herr Kaiser können wir irgendwo ungestört
sprechen?“
    „Wenn Sie bitte hier durch
kommen möchten“, antwortete Herr Kaiser, indem er am rechten Ende der Theke die
Thekenplatte anhob, so dass die beiden hindurch gehen konnten.
    Herr Kaiser ging vor und die
Kommissare folgten ihm in ein kleines Büro. Der Schreibtisch drohte unter der
ganzen Papierlast zusammen zu brechen, und auf den beiden Besucherstühlen sah
es auch nicht viel besser aus.
    „Entschuldigen Sie meine
Herren, es kommt nicht sehr häufig vor, dass wir Besuch erhalten. Einen Moment
bitte, ich räume die Stühle leer.“
    Wohl eher gar nicht, dachte
Stefan.
    Mit ein paar schnellen
Handgriffen hatte er sämtliche auf den Stühlen gelegenen Papiere gegriffen und
zu einem weiteren großen Haufen auf dem Tisch gestapelt. Stefan fragte sich,
wer denn durch dieses Chaos noch durchblickte.
    „Darf ich Ihnen einen Kaffee
anbieten?“
    „Für mich ein Glas Wasser
bitte“, antwortete Stefan.
    Markus verneinte.
    Herr Kaiser verschwand kurz und
kam mit einem Glas Mineralwasser zurück.
    „Wie kann ich Ihnen denn
helfen? “, die linke Augenbraue zuckte. War Herr Kaiser nervös oder war es ein
unkontrollierbarer Tick?
    „Bevor wir anfangen, muss ich
Ihnen mitteilen, dass ich dieses Gespräch aufnehme. Sie bekommen später eine
Kopie davon, die Sie bitte unterschrieben an uns zurücksenden.“
    Stefan nahm sein Diktaphon aus
der Jackentasche und schaltete es auf Aufnahme.
    „Protokoll über
Informationsgespräch bei McDonald’s in Erftstadt wegen der letzten Mahlzeit der
Toten vom 12. November. Anwesende: KHK Markus Groß und KHK Stefan Wirtz. Herr
Kaiser, würden Sie uns bitte Ihren vollständigen Namen und Ihre Funktion hier
in dieser Filiale nennen.“
    „Mein Name ist Manfred Kaiser,
und ich bin stellvertretender Filialleiter. Herr Nehm, der eigentliche
Filialleiter hat heute einen Termin, deshalb muss ich Ihnen Rede und Antwort
stehen. Womit kann ich Ihnen denn helfen?“
     
    Ein etwas ungeduldiges Lächeln
umspielte seine Mundwinkel.
    „Es geht um ein Tötungsdelikt.
Genaue Angaben dürfen Ihnen dazu nicht machen. Nur soviel – es handelt sich um
eine junge Frau, die in der Nacht von Samstag auf Sonntag getötet wurde. Die
hat ergeben, dass das Opfer kurz vor seinem Tod offensichtlich einen Burger,
Pommes Frites und eine Cola zu sich genommen hat. Es besteht daher die
Möglichkeit, dass das Opfer diese letzte Mahlzeit hier zu sich genommen hat.
Unsere Frage ist deshalb, wer am vorletzten Wochenende Nachtdienst hatte, denn
es geht um den Zeitraum um Mitternacht. Wir bräuchten eine Liste der
Mitarbeiter, die um diese Uhrzeit gearbeitet haben. Ideal wäre es, wenn aus der
besagten Nachtschicht zufällig jetzt jemand in der Tagesschicht wäre.“
    Herr Kaiser zog eine
Schreibtischschublade auf und fingerte einen Schnellhefter hervor. Er war
offensichtlich schon lange in Gebrauch, da die äußeren Kanten schon umgeknickt
und das spröde Plastik am unteren Rand eingerissen waren.
    „Lassen Sie mich mal nachsehen.
Sie sagten letztes Wochenende. Das war Samstag der 12.
    Aus der Nachtschicht hat heute nur eine Mitarbeiterin
Dienst. Das ist Mae Ling. Die Mitarbeiterin, der Sie vorhin einen gehörigen
Schrecken eingejagt haben. Warten Sie, ich hole Sie.“
    Herr Kaiser verließ die beiden
Männer erneut und dieses Mal mussten sie länger warten. Während sie auf Mae
Ling warteten, schaltete Stefan sein Diktaphon auf Pause und beschloss seinen
Kollegen Kev anzurufen, da es mittlerweile kurz vor Zwölf war und er seine
Verabredung zum Mittagessen nicht einhalten konnte. Er wählte die Nummer seines
Kollegen, landete aber auf der Mailbox.
    „Hallo Kev, hier ist Stefan.
Ich bin leider immer noch unterwegs und kann zu unserer Verabredung nicht
rechtzeitig zurück sein. Ich melde mich wieder bei dir.“
    Stefan schaltete sein Handy
aus, steckte es in die Jackentasche und verschränkte die Arme vor dem Bauch.
Sehr gemütlich waren diese Stühle nicht.
    Markus hingegen war von seinem
Stuhl aufgestanden und machte spontan ein paar kleine Dehnungsübungen. Typisch
Markus, dachte Stefan. Der hat mit nichts

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