Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord
Bein auf jeder Seite und legte mich zurück. Er streichelte
die gepflegten Härchen mit den Fingern, schnell fanden seine Finger, was sie
gesucht hatten. Er massierte mich unendlich vorsichtig und langsam, bis ich
stöhnte. Er zog mich zu sich, drang in mich und die warme Tiefe umschloss ihn.
Ich vernahm ein leises Aufstöhnen. Mein Schoß begann unter und um ihn zu leben,
zu atmen und zu rotieren. Ich warf den Kopf zurück und schrie. Da trieb er ihn
weiter hinein, hart und tief, hämmernd und rhythmisch, bis er meinen Krampf
spürte. Daraufhin kam auch er, in meinen ausklingenden Orgasmus hineine.
Er brach über mir zusammen und legte den Kopf zwischen meine Brüste.
Nie zuvor hatte ich ein solches
Gefühl gehabt, regelrecht in der Lust so zu versinken.
Wir verharrten eine schiere
Ewigkeit eng umschlungen. Irgendwann spürte ich, wie sich seine Muskeln
entspannten und sein gleichmäßiger Atem zu hören war. Ich befreite mich von
seinem Körper, legte ein leichtes Laken über seinen Körper und kletterte über
ihn hinweg auf die freie Seite des Betts und schlüpfte unter die Bettdecke. Es
dauerte nur wenige Minuten, bis auch ich eingeschlafen war.
9.00 Uhr – ich öffnete ein
Auge, das sich sehr verklebt anfühlte und überlegte, wie lange wir denn
eigentlich geschlafen hatten. Ich wusste es nicht – es muss weit nach
Mitternacht gewesen sein. Ich drehte mich vorsichtig im Bett um und betrachtete
Jannis. Seine schwarzen Haare waren verstrubbelt und er schlief noch ganz fest.
Es war irgendwie beruhigend ihm beim Schlafen zuzusehen, so wie man sich von
dem Anblick eines schlafenden Babys nicht lösen kann. Es war Zeit aufzustehen,
aber ich wollte diese friedliche Stille einfach noch genießen. Ich musste wohl
noch einmal eingeschlafen sein, weil die Uhr bereits 10.15 Uhr anzeigte, als
ich die Augen wieder öffnete und in schier unendlich blaue Augen sah. Jannis
hatte sich über mich gebeugt und mich beim Schlafen beobachtet.
„Guten Morgen, mein Schatz,
hast du gut geschlafen?“
„Mmmm“, murmelte ich immer noch
schlaftrunken. „Bist du schon lange wach? Vor einer Stunde hast du noch
geschlafen. Ich habe es genau gesehen.“
Ich drehte mich unter meiner
Decke in seine Richtung, tauchte mit meinen Armen unter der Decke hervor und
legte sie ihm in den Nacken, wobei ich ihm einen dicken Kuss auf den Hals
setzte. Ich wollte erst ins Bad, bevor wir erneut schmusen würden.
„Lass mich zuerst ins Bad. Wenn
ich fertig bin, machen Amelie und ich einen kurzen Spaziergang zum Bäcker und
dort besorge ich frische Brötchen.“
„Hört sich gut an, bleib aber
nicht so lange weg.“
Ich glitt aus dem Bett,
streifte meine Hausschuhe über und verschwand, splitterfasernackt wie ich war,
im Badezimmer.
Die heiße Dusche tat einfach
gut und weckte meine Lebensgeister. Erfrischt kam ich aus dem Bad und rief „Du
kannst jetzt“, um dann nach oben zu gehen, mir meine Jacke überzustreifen,
Amelie das Halsband umzulegen und sie auf den kurzen Spaziergang mitzunehmen.
Nach dem Frühstück würden wir eine größere Runde drehen.
Ich kam mit Amelie vom Bäcker
zurück und wollte gerade in den Zugang zur Haustür einbiegen, als ich Herrn
Krautmann an der Straßenecke, zum Haus, stehen sah. Er sah ganz offensichtlich
in meine Richtung und reckte dabei sehr herausfordernd seinen Hals. Sein
Erscheinen brachte mich kurzfristig aus dem Konzept. Automatisch nickte ich ihm
mit dem Kopf zu, einen Gruß andeutend. Was soll das denn nun schon wieder? Kann
der mich nicht mal in Ruhe lassen. Die nackte Wut packte mich – nicht jetzt,
dachte ich mir. Ich habe Besuch und lasse mir nicht die Laune verderben. Ich
schloss die Haustür auf und anschließend die Wohnungstür. Der Duft frischen
Kaffees strömte mir entgegen und ich saugte den Duft förmlich tief ein.
„Hallo, bin wieder da“, rief
ich, erhielt aber keine Antwort.
Ich blieb kurz stehen und
lauschte auf irgendwelche Geräusche, die mir verraten könnten, wo Jannis sich
gerade aufhält. Und tatsächlich, aus dem Bad war das Rauschen der Dusche zu
hören und Jannis sang aus vollem Hals ein Melodie, die mir irgendwie bekannt
vor kam. Er sang keinen Text sondern nur auf den Silben la, la, laaa, la, la,
la, laaa la. Ich konnte mich einfach nicht erinnern, was für eine Melodie das
war.
Während Jannis noch im Bad war,
deckte ich den Frühstückstisch. Den frischen Kaffee füllte ich in eine
Thermoskanne. Es war so weit alles fertig, als Jannis aus dem Bad auftauchte.
Das
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