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Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord

Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord

Titel: Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Fischer
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eingeschaltetem
Licht noch hinter meinen Gardinen gesehen werden zu können, ließ ich sämtliche
Lampen ausgeschaltet.
    Ich wusste nicht, was ich tun
sollte und konnte mich kaum beruhigen. Irgendetwas war mir aufgefallen, als ich
Herrn Krautmann vor mir stehen sah. Es war nur ein ganz flüchtiger Gedanke und
ich hatte das Gefühl, dass dieser Gedanke jeden Moment wieder kommen müsste.
Was war mir nur eben aufgefallen.
    Ich beschloss, es noch einmal
bei Angela zu versuchen. Sie musste doch inzwischen wieder zurück gekommen
sein. Ich wählte ihre Nummer und wieder meldete sich nur der Anrufbeantworter.
So ein Mist.
    Ich beschloss, Sabine
anzurufen, um mal zu hören, ob es noch weitere Neuigkeiten zu ihrem Praktikum
gab. Ich wählte die Telefonnummer meiner Schwester und erfuhr von ihr, dass
Sabine mit einer Freundin unterwegs sei. Wir plauderten noch über einige Dinge.
Dabei konnte ich heraushören, dass das Geschäft meines Schwagers gut lief, was
wiederum auch meiner Schwester gut tat. Nach ein paar Minuten beendeten wir
unser Gespräch.
    Ich saß immer noch in meinem
dunklen Wohnzimmer. Dass ich den ganzen Abend im Dunkeln verbringen würde,
wollte mir nicht in den Sinn. Ich beschloss zusätzlich zu den Gardinen noch die
Rollläden herunter zu lassen. Das war der wirksamste Sichtschutz und ich konnte
mich wenigstens in meiner Wohnung frei bewegen. Ich schielte durch einen winzigen
Spalt in der Gardine nach draußen. Herr Krautmann war weg. Hatte er bekommen,
was er wollte? Meine Wut wollte einfach nicht vergehen. Ich lief in meinem
Wohnzimmer umher, wie ein Tiger im Käfig. Vor lauter Wut und weil ich mit
keinem darüber reden konnte, begann meine Kopfhaut fürchterlich an zu kribbeln.
Ich setzte mich, beugte mich vor und stützte beide Ellenbogen auf meine Knie.
Dann fing ich an, meine Schläfen zu massieren. Ich versuchte nochmals dem
Gedanken auf die Spur zu kommen, der wie ein Wimpernschlag in meinem Kopf
aufgetaucht war. Aber je mehr ich versuchte, den Gedanken zu fassen zu
bekommen, umso weiter entfernte er sich. Gedanken sind wie flüchtendes Wild.
Man kann es nicht erzwingen ihm zu begegnen und wenn man ihm begegnete, dann
immer in den Momenten, in denen man gar nicht damit gerechnet hatte. Ich sollte
versuchen, an etwas völlig anderes zu denken, umso größer war die
Wahrscheinlichkeit, dass diese flüchtige Erkenntnis sich wieder meldete.
    Da! War da nicht ein Geräusch
im Treppenhaus zu hören gewesen. Ich strengte mich an zu erkennen, wer dieses
Geräusch verursacht hatte. Ganz offensichtlich war jemand ins Treppenhaus
gekommen, durch die zufallenden Tür und die anschließenden Schritte konnte man
das hören. Es konnte nur Angela sein, die ins Haus gekommen war, denn da wir
Tür an Tür wohnten konnte ich gut hören, wenn Angela nach Hause kam oder ihre
Wohnung verließ.
    Sollte sie sich erst einmal
frisch machen, ich konnte sie dann später immer noch anrufen. Die Tatsache,
dass Angela wieder aufgetaucht war und auch die Aussicht darauf, jemanden zum
Reden zu haben, erleichterte mich gleichermaßen.
    Ein wenig wieder Herr meiner
Sinne, bereitete ich Amelie ihr Futter zu und entschloss mich nach einem Blick
in mein Tiefkühlfach für eine Pizza. Ich schaltete den Backofen ein, wartete
ein paar Minuten und schob dann die Tiefkühlpizza hinein.
    Während ich meine Pizza aß,
überlegte ich fieberhaft, was ich Angela alles erzählen würde. Sollte ich ihr
nur von diesem miesen Widerling Herrn Krautmann erzählen, oder sollte ich ihr
auch von meinem einmaligen Wochenende mit Jannis erzählen? Mal sehen, meistens
ergibt es sich von selbst.
    Einen kleinen Rest der Pizza
hatte ich für Amelie aufgehoben, den sie laut schmatzend verschlang.
    Ich wischte schnell die Krümel
in der Küche weg und griff zum Telefon. Ich wählte Angelas Nummer und nach dem
zweiten Klingeln hob sie ab.
    „Ja bitte!“
    „Hallo Angela, hier ist
Susanne. Störe ich gerade?“
    „Was gibt es denn?“, antwortete
sie mir etwas ausweichend.
    Da mir selber so viel durch den
Kopf ging, beschloss ich sie erst später auf ihre Reserviertheit anzusprechen.
    „Ich muss unbedingt mit dir
reden. Mittlerweile bin ich davon überzeugt, dass diese Ekelsbriefe von Herrn
Krautmann stammen.“ Und ich erzählte ihr sowohl von dem offensichtlichen
Auflauern am Samstagmorgen, als auch davon, dass er mir vor gut einer Stunde
direkt vor dem Balkon wieder aufgelauert hatte. Ich redete mich dabei völlig in
Rage und ließ meiner Wut auf Herrn

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