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Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord

Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord

Titel: Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Fischer
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immerhin nicht für
unwahrscheinlich. Aber vielleicht haben sie sich gar nicht hier in Erftstadt
kennen gelernt, sondern irgendwo anders. Ich habe gelesen, dass man
herausgefunden hat, dass der Täter einen Pkw besitzt. Weiß man denn etwas über
das Auto? Welche Marke, welcher Typ?“
    „Leider absolute Fehlanzeige.
Die Autoreifen sind Massenware, nichts, was nur auf eine spezielle Automarke
aufgezogen wird, vermutlich ist es aber ein älteres Modell. Also, ich werde aus
dem Typen nicht schlau. Entweder schützt ihn eine absolute Dämlichkeit, oder er
ist doch gerissener als wir denken.“
    „Lass uns noch einmal zu dem
Kennen lernen zurückkommen. Und ich sage noch mal, vorausgesetzt die Tote von
gestern stammt aus Erftstadt, dann glaube ich auch nicht an die Variante einer
Prostituierten. Denn einen Puff gibt es hier nicht mehr. Bliebe noch eine
Prostituierte durch Zeitungsanzeigen. Das wäre eine Möglichkeit. Vielleicht
arbeitet sie hier in Erftstadt irgendwo, er hat sie entdeckt und hat sie so
lange belagert, bis sie sich irgendwann auf ein Treffen mit ihm eingelassen
hat. Hm, gefällt mir aber irgendwie auch nicht. Viel zu konstruiert.“
    Stefan bestellte noch ein Glas
Cola und dann bekamen wir unsere Reibekuchen. Fritz kam mit zwei großen Tellern
an unseren Tisch, auf denen jeweils drei knusprige, heiß dampfende Reibekuchen
lagen.
    „Ich bringe euch noch das
Apfelmus“, sagte er, verschwand für zwei Sekunden und kam mit zwei
Glastellerchen zurück.
    „Lasst es euch schmecken“,
sagte Fritz und war schon wieder auf dem Weg zur Theke.
    Das brauchte er uns nicht zwei
Mal sagen. Stefan und ich machten uns mit einem mächtigen Appetit über die
Reibekuchen her. Ich verschlang einen Reibekuchen nach dem anderen obwohl ich
genau wusste, dass sie mir anschließend wie Briketts im Magen liegen würden.
Aber egal. Es war so lecker.
    Das Essen gab uns beiden eine Denkpause.
    „Sag mal, was ist denn aus
deinem Verehrer geworden. Leider konnte ich dir ja nicht helfen mit der
Schriftprobe. Noch so ein sehr dummes oder sehr gerissenes Bürschchen, oder?“
    „Hör bloß auf. Ich bekomme
immer noch in absoluter Regelmäßigkeit kleine Briefchen, die er mir in den
Briefkasten wirft. Erst heute Morgen hatte ich wieder so etwas Widerliches in
meinem Briefkasten. Ich habe zwar nach wie vor keine Beweise, aber irgendwie
bin ich felsenfest davon überzeugt, dass es der Nachbar von gegenüber ist.
Ekelhaft, kann ich dir nur sagen. Und das schlimmste für mich ist, dass man
solchen Leuten nicht das Handwerk legen kann. Ich habe mich erkundigt und habe
vor Gericht, wenn überhaupt, nur Minimalchancen, das heißt, er wird höchstens
verwarnt und kann dann wieder nach Hause gehen. Diese Schmach könnte ich nicht
ertragen. Aber was soll ich sonst tun? Soll ich mich Tag und Nacht auf die
Lauer legen? Ich muss schließlich auch noch arbeiten. Ach, ich weiß auch nicht.
So allein zu leben ist eben nicht ganz ungefährlich, wie man ja bei den zwei
Toten sieht.“
    „Na, jetzt lass mal nicht den
Kopf hängen. So habe ich dich noch nie erlebt. Fühlst du dich denn nicht wohl
hier?“
    „Doch eigentlich schon. Nur ist
es doch ganz anders als in Köln. Manchmal vermisse ich es schon. Es ist zwar
alles sehr anonym in Köln, aber irgendwie habe ich mich in Köln immer sicher
gefühlt. Hier gibt es schon Gelegenheiten, die ich eher unheimlich finde. Aber
vielleicht bin ich auch einfach überempfindlich wegen der Briefchen. Ich weiß auch
nicht.“
    „Dass dich das bedrückt mit den
Briefchen kann ich gut verstehen, und ich würde dir gerne helfen. Aber so lange
nicht durch einen Zufall heraus kommt, wer diese Briefchen schreibt, können wir
leider nichts unternehmen. Tut mir echt Leid. Und leider muss ich jetzt wieder
los. Wenn ich helfen kann, dann melde dich. War nett mit dir.“
    „Ich habe mich auch gefreut
dich mal wieder zu sehen.“
    Wir sagten Fritz Bescheid, dass
wir bezahlen wollten und verließen kurz danach das Lokal. Wir fuhren zu mir nach
Hause und ich ließ Amelie aus dem Auto herausspringen. Wir drückten uns kurz
und Stefan ging zu seinem Auto. Ich war zugegebenermaßen etwas aufgewühlt.
Waren da etwa doch noch Gefühle für Stefan? Ich war noch zu sehr in Gedanken
bei Stefan und bemerkte es daher nicht sofort.
    Außer der Gefühlsaufwirbelung
beschäftigte mich nämlich noch etwas. Der Gedanke saß irgendwo ganz tief in
meinen Hirnwindungen. Es war so, als würde mir eine innere Stimme sagen, da ist
noch ein

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