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Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord

Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord

Titel: Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Fischer
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und der Zeitung verzog ich mich auf die Couch und las den
kompletten Artikel. So ein Schwein, ging es mir durch den Kopf.

34
     
    Stefan rief noch einmal kurz vor ein Uhr an, um zu sagen,
dass es ein paar Minuten später würde. Um zwanzig nach eins klingelte es dann
an der Tür.
    Von meiner Wohnungstür im
Parterre konnte ich durch die Haustür aus Glas sehen, dass Stefan davor stand.
Ich drückte auf den Türsummer und Stefan kam mit energischen Schritten auf mich
zu. War er früher auch so energisch gewesen, fragte ich mich für den Bruchteil
einer Sekunde.
    Er umfasste meine beiden Schultern
und zog mich leicht an sich, während ich aus alter Gewohnheit meine Hände unter
seine Jacke schob. Meine beiden Hände begegneten sich dabei auf seinem Rücken
und ich spürte dabei deutlich seine Wärme.
    Wir lösten uns voneinander und
standen uns für einen kurzen Moment etwas verlegen gegenüber.
    „Hallo, komm rein“, brachte ich
als Erste leise krächzend über die Lippen.
    Amelie nahm dann zum Glück den
letzen Rest der Verlegenheit, indem sie ganz zappelig neben uns stand und
darauf wartete, von dem unbekannten Besucher auch begrüßt zu werden.
    „Hallo, Susanne. Ja, da ist ja
noch jemand. Lerne ich dich endlich mal kennen. Na, du bist mir aber eine Süße.
Ein Wachhund bist du aber wohl nicht.“
    Stefan hatte sich ganz tief zu
Amelie hinuntergebeugt, hatte dabei ihr linkes Schlappohr hoch genommen und ihr
ganz leise etwas ins Ohr geflüstert. Amelie schien das zu gefallen, denn sie
leckte ihm einmal quer durchs Gesicht.
    „Ach Amelie, lass das doch
bitte“, ermahnte ich sie.
    „Brauchst du ein Taschentuch,
warte ich gebe dir eins.“
    „Nein, lass mal gut sein. Das
war ein echter Liebesbeweis, den kann ich doch jetzt nicht einfach so
wegwischen. Ich glaube, deine Amelie und ich verstehen uns auf Anhieb
prächtig.“
    „Ja, so ist sie. Allen Menschen
sehr zugetan, besonders den Männern.“
    „Was man ja vom Frauchen nicht
gerade behaupten kann“, sagte Stefan mit einem kleinen herausfordernden
Lächeln.
    „Möchtest du reinkommen, oder
hast du keine Zeit?“
    „Eigentlich hatte ich gehofft,
dass wir zwei noch irgendwo eine Kleinigkeit essen könnten. Ich bin schon seit
sechs Uhr auf den Beinen und langsam hängt mir der Magen in der Kniekehle.“
    „Ja, warte, lass mich
nachdenken. Komm, wir machen uns auf den Weg. Ich weiß, wo wir noch etwas
bekommen.“
    Amelie durfte dieses Mal mit,
was bei ihr zu einem wahren Freudentänzchen führte. Sie rannte zur Wohnungstür,
drehte sich ständig um sich selbst, so dass man schon Angst bekommen konnte, es
könnte ihr schwindelig werden.
    „Geht das immer so?“, fragte
Stefan.
    „Ja, immer dann, wenn ich sie
außer der Reihe irgendwohin mitnehme. Dann ist sie völlig außer Rand und Band.
Komm, jetzt zappele nicht so herum, sonst dauert es umso länger, bis wir gehen
können“, redete ich leise auf sie ein, wobei ich sie an die Leine nahm.
    Ich schlüpfte schnell in meine
Fleece Jacke, nahm Tasche und Schlüsselbund und schob Stefan und Amelie vor mir
aus der Wohnungstür hinaus.
    Wir fuhren mit meinem Auto ins Gasthaus
zum Schwan und fanden dort einen schönen Tisch in einer hinteren Ecke. Es
waren um diese Uhrzeit nur noch wenige Gäste da.
    Fritz kam an unseren Tisch,
unter dem Arm trug er zwei Speisekarten und in der rechten Hand brachte er
einen Wassernapf für Amelie.
    „Hallo, ihr drei“, begrüßte er
uns und bückte sich, um für Amelie den Wassernapf abzustellen und um sie mit
einem kurzen Kraulen hinter den Ohren zu begrüßen.
    „Was kann ich für euch tun? Ich
habe die Karte mitgebracht, oder wollt ihr einfach nur etwas trinken?“
    Da ich ihn gut kannte,
antwortete ich ihm.
    „Nein, das mit der Karte ist
schon gut. Wenn der Küchenchef noch nicht dicht gemacht hat, würden wir gerne
eine Kleinigkeit essen. Zu Trinken hätte ich gerne eine Cola.“
    Nach einem kurzen Blick zu
Stefan korrigierte ich mich und bestellte zwei Cola.
    Fritz verschwand und wir
schlugen die Speisekarte auf. Gleich auf der ersten Seite wurde die
Tagesspezialität angeboten: Reibekuchen mit Apfelmus. Stefan und ich sahen uns
an und wir schlugen praktisch gleichzeitig die Speisekarte wieder zu. Das
wollte sich keiner von uns entgehen lassen. Wie lange hatte ich keine
Reibekuchen mehr gegessen. Allein der Gedanke daran ließ mir das Wasser im Mund
zusammenlaufen.
    „Ist ja echt gemütlich hier und
wenn das Essen auch noch gut ist, dann kann man wohl nicht

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