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Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord

Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord

Titel: Gesicht im Schatten: Idylle - Stalking - Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Fischer
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Ich saß da mit wild klopfendem Herzen und starrte
dieses Ding an, das sich in dem Aschenbecher befand.
    Es war
eine Zigarettenkippe. Seit wann lag diese Zigarettenkippe in meinem
Aschenbecher? Stefan, den ich heute Mittag mitgenommen hatte, hatte nicht
geraucht. Da war ich mir absolut sicher. Sollte ein Tankstellenwärter bei der
letzten Komplettreinigung den Aschenbecher benutzt haben. Auch das machte
keinen Sinn.
    Ich schaltete
die Innenbeleuchtung ein und betrachtete die Kippe wie ein Vogelspinne oder ein
anderes furchterregendes Insekt. Langsam bewegte sich meine Hand in Richtung
Vertiefung des Aschenbechers. Ich traute mich nicht die Kippe anzufassen. Ekel
überkam mich und ich spürte einen bitteren Geschmack im Mund. Die Galle kroch
langsam die Speiseröhre hinauf. Noch immer war ich wie paralysiert und nahm
deshalb den Autoschlüssel zu Hilfe, um die Kippe damit zu bewegen. Ich schob
sie ein wenig hin und her und entdeckte dabei, dass sich außer der Kippe nichts
anderes in dem Aschenbecher befand. Auch keine Asche. Die Sache wurde immer
merkwürdiger. Ich beugte mich nun ganz weit nach unten, damit ich den Inhalt
des Aschenbechers besser sehen konnte. Es sah ganz danach aus, als wenn es sich
bei der Kippe um eine alte Kippe handelte. Genau genommen bestand die Kippe nur
noch aus dem Filter. Es war keine Spur von Tabak mehr zu erkennen, außer dem
leichten Geruch. Ich saß da und dachte nach. Was sollte ich tun? Charlotta anrufen?
Dafür war es vermutlich zu spät, denn eine Handynummer von ihr hatte ich nicht,
und sie war sicherlich schon auf dem Weg zu unserer Verabredung. Ich klappe den
Deckel des Aschenbechers wieder herunter und beschloss, morgen mit Stefan zu
telefonieren. Vielleicht konnte er mir einen Rat geben.
    Nachdem
ich die Innenbeleuchtung wieder ausgeschaltet hatte startete ich den Wagen und
fuhr los. Ich hoffte inständig, dass nicht noch etwas passieren würde. Zu
meiner Verabredung würde ich ohnehin zu spät kommen. Zuviel Zeit hatte mich
diese Kippe gekostet. Ich sah in meinen Rückspiegel, konnte aber nur die dunkle
verlassene Straße erkennen. Das würde mir jetzt gerade noch fehlen, dass ich
nicht nur zu Hause belästigt wurde, sondern dass ich auch noch in meinem Auto
verfolgt wurde.
    Noch immer ließ mir die Zigarettenkippe keine Ruhe.
Wer das getan hatte, war eindeutig in meine Privatsphäre vorgedrungen. Angst
überkam mich. Ich suchte hektisch in der Türablage nach etwas Süßem. Nach ein
paar vergeblichen Versuchen, entdeckte ich ein Tütchen mit Pfefferminzbonbons,
in dem sich noch ein einziges Bonbon befand. Ich steckte es in den Mund und
atmete tief durch.
    Ich fuhr durch das Wohngebiet
in Oberliblar und kam so auf dem kürzesten Weg zur B 265. Das Wohngebiet war
eine 30er Zone, so dass es mir erst gar nicht auffiel. Mein Wagen reagierte
nicht so auf das Gaspedal, wie er sollte. Ich nahm mir vor, auf der B 265 ein
wenig der verlorenen Zeit wieder zurück zu holen, denn immerhin war es schon
kurz vor acht und um acht Uhr war ich mit Charlotta verabredet. Durch eine
letzte rote Ampel vor der Einmündung auf die B 265 musste ich anhalten und
bemerkte einen dunklen Pkw hinter mir. Es schien kein neues Modell zu sein aber
welche Marke es war konnte ich nicht erkennen. Die Ampel sprang auf grün und
ich gab ordentlich Gas, aber der Wagen ruckelte und hoppelte nur wie ein Hase.
Was war das denn nun? Ich versuchte mit aller Kraft zu beschleunigen. Kein
Erfolg. Ich klopfte auf die Benzinanzeige. Aber die Tankanzeige zeigte auf voll.
Der Fahrer hinter mir war anfangs erstaunlich geduldig, beschloss dann aber,
als ich nur so dahin zuckelte, mich zu überholen.
    Ich hatte
die Ampel gerade hinter mir gelassen und kam noch ein Stück auf der Straße
voran, als der Motor ausging. Die Werkstatt hatte mir einmal den Tipp gegeben,
dass der Motor wieder anspringen würde, wenn man während der Fahrt das Gaspedal
einmal kräftig durchtreten würde. Ich versuchte mein Glück. Aber von Glück
keine Spur. Der Motor muckste sich nicht. Es blieb mir also nichts anderes
übrig als das Auto am rechten Fahrbahnrand ausrollen zu lassen. Ich schaltete
die Warnblinkanlage an und drückte den Hebel links unterhalb vom Lenkrad, um
die Motorhaube zu entriegeln.
    Ich stieg
aus dem Auto und öffnete die Motorhaube. Es qualmte nichts und auch sonst
schien alles normal. Da meine kfz-mechanischen Fähigkeiten aber sehr begrenzt
waren, war auch meine Inspektion schnell erledigt. Ich war so in Gedanken, was
ich tun

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