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Gespenst aus der Zukunft

Gespenst aus der Zukunft

Titel: Gespenst aus der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivan Howard (Hrsg.)
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Iljitsch Petrow und Wladimir Rojanski, und Ihre Rasse nennt sich Menschen.«
    »Woher wissen Sie das?« flüsterte der rotköpfige Boris.
    »Ich bin Telepath, wie Sie es ausdrücken würden – obwohl ich bis jetzt nicht alle Ihrer Gedanken auffangen kann. Aber jemand kommt.«
    »Was?«
    Ushtu war verblüfft von der Angstreaktion der beiden. »Ich kann sie spüren«, erklärte er. »Ich werde mich verstecken, damit niemand von meinem plötzlichen Anblick erschreckt wird.«
    »Jemand – sie müssen meine Schüsse gehört haben ...« Boris wirbelte zur Tür herum. »Die Polizei ...«
    Ushtu spürte, daß Furcht und Haß von ihm ausgingen; er fühlte sich ein wenig übel davon. Er suchte in den Gedanken der Männer nach dem Ausdruck »Polizei«. Es war ein Schwarm – nein, eine Organisation – eine Gruppe von Männern, die zum Staat gehörten. Der Staat war eine Art Schwarm. Aber es war schockierend, welche Bedeutungen »Staat« und »Polizei« für diese beiden Männer hatten. Konnten sie geistig krank sein? Er wußte nicht, was in dieser Welt für »normal« galt und was eine Krankheitserscheinung war.
    »Verstecken Sie sich, Boris«, sagte Rojanski scharf. »Ich werde ...«
    »Verstecken? In einer Einzimmerwohnung?« Der Rotkopf trat an die Tür und preßte sich eng an die Mauer daneben. »Nein, lassen Sie sie herein. Und dann – vielleicht kann ich sie erwischen ...«
    Die lauten Stiefel kamen zum Halten, und jemand donnerte an die Tür. »Aufmachen da drinnen!«
    »Schon gut, schon gut, ich komme ja.« Rojanski drehte den Schlüssel herum und trat zur Seite. Als der erste Uniformierte hereinkam, schoß Boris ihn in den Magen.
    Ushtus Starre löste sich mit einem Mal. Seine Gedanken jagten tastend durch den Raum, überlagerten Nervenströme – und die beiden Wesen, die ihre eigenen Artgenossen töteten, schwankten und stürzten zu Boden.
    Die Polizei hatte sie im nächsten Moment. Ushtu war bereits durch das Fenster verschwunden. Er duckte sich unter der Öffnung und horchte auf die Gewalttätigkeiten. Die Kälte der Nacht verbiß sich in seiner nackten Haut.
    Es ist verständlich, dachte er einen Moment lang, daß Gehirne, die nicht miteinander in Verbindung stehen, gelegentlich erkranken – bis sich der Kranke schließlich gegen den eigen Schwarm wandte. Es war vermutlich nötig, solche Kranke festzunehmen und zu heilen – oder, wenn man nicht die Mittel dazu hatte, sie schnell und sanft zu erlösen.
    Ein Polizist sah aus dem Fenster, direkt auf Ushtus große, geduckte Gestalt. Der Wissenschaftler, dem der menschliche Körperaufbau allmählich vertraut wurde, verschloß die Sehzentren des Mannes, so daß sich das Bild auf der Retina nicht im Gehirn einprägen konnte.
    Es war ein Fehler gewesen, sich sofort zu zeigen, dachte Ushtu, obwohl er es eigentlich nicht hatte vermeiden können. Vielleicht war sein plötzliches Erscheinen der letzte Schock gewesen, der zwei instabile Menschen in den Abgrund des Wahnsinns getrieben hatte. Er würde seine Gegenwart eine Zeitlang geheimhalten und die Menschen beobachten, ohne selbst beobachtet zu werden. Dann konnte er seine Schlüsse ziehen. Sobald er genug Wissen besaß, konnte er dem Staat gegenübertreten.
    Boris, Rojanski und der verwundete Polizist wurden zu einem Fahrzeug getragen, das vor dem Haus stand. Die Männer, die darin saßen, trugen eine andere Uniform und wurden mit geduckter Unterwürfigkeit behandelt. Die dunkle Maschine erwachte zu Leben und fuhr leise durch die nächtliche Straße.
    Ushtu schlich vom Haus weg, und da er nicht wußte, in welche Richtung er gehen sollte, folgte er den Spuren, die der Wagen im dünnen Schnee hinterlassen hatte. Er hielt sich im Schatten, und die wenigen Passanten sahen ihn nicht.
    Es war kalt, knackend kalt. Die Sterne leuchteten hart und in unbekannten Konstellationen über hohen, weiß verschneiten Dächern; die Nacht schmiegt sich schaudernd ganz eng um die Stadt und erfüllte sie mit Dunkelheit. Schnee knirschte unter Ushtus Füßen, und sein Atem rauchte geisterhaft im schwachen Sternenlicht. Er drehte seinen Energieschild etwas höher, damit er sich an der überschüssigen Hitze erwärmen konnte.
    Die Stadt schlief, aber es war ein unruhiger Schlaf; seine suchenden Gedanken stießen überall auf lähmende Furcht. Furcht, Unsicherheit, Anspannung – das alles schlug ihm entgegen, wohin er sich auch wandte. Sorgen und ein dumpfer, tiefer Haß saßen in den Menschen. Die Stadt war krank.
    Die Stadt war

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