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Gespenst zu vermieten: Romantic Thriller (German Edition)

Gespenst zu vermieten: Romantic Thriller (German Edition)

Titel: Gespenst zu vermieten: Romantic Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Murdoch
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getreten waren, ein ganz mutiger Mann fotografierte das Geschehen, das sich gerade abspielte, verschwand dann aber wieder mit beachtlicher Geschwindigkeit in seinem Zimmer. Ein anderer Mann starrte einen Augenblick, schlug dann aber die Hände vor das Gesicht und stöhnte leise auf.
    „So habe ich mir das nicht gedacht“, murmelte er und schloss die Tür wieder hinter sich.
    Aus dem Nichts war ein Licht erschienen, und in diesem Licht waren zwei Personen zu sehen, die in der Luft schwebten. Die eine Person, eine Frau, stand mit angstverzerrtem Gesicht vor einem Mann, der gerade mit einem Gegenstand ausholte, ein Dolch oder ein Messer, wie Claire undeutlich sah. Er stach auf die Frau ein, die zusammensackte. Dann sank er ebenfalls zu Boden und hielt die Frau in den Armen. Das Bild verblasste, und erneut klangen Schritte auf. Dann berührte eine Hand Claire an der Schulter, sie war so gefesselt, dass sie unwillkürlich aufschrie.
    Aber es war nur Gerti, die eine kleine Taschenlampe in der Hand hielt.
    „Bist du jetzt überzeugt?“, flüsterte sie.
    Auf Claires Haut hatten sich die kleinen Härchen aufgerichtet, und sie fühlte noch immer die plötzliche Angst über sich hinwegziehen. Ihr verstörtes Gesicht sagte Gerti genug. Die lächelte jetzt und zog die junge Frau mit sich in den privaten Trakt. Hier konnten sie wieder ganz normal reden, und das Licht brannte auch.
    „Wie habt ihr das gemacht? Das ist ja einfach schrecklich. Es wirkt so – realistisch. Gerti, das können wir nicht einfach tun. Stell dir nur mal vor, jemand erleidet einen Herzanfall oder so etwas.“
    „Kein Herzkranker würde freiwillig in ein Spukschloss ziehen“, erklärte die alte Frau bestimmt. „Aber jetzt sei doch mal ehrlich: Ist das nicht wundervoll gemacht? Und glaube mir, die Gäste wollen das. Oder hast du das nicht gesehen, wie sie neugierig starren und dann ganz schnell wieder verschwinden?“
    „Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass jemand auf einen Schwindel hereinfallen kann. Aber ich muss zugeben, auch ich habe mich gegruselt, obwohl ich doch wusste, dass etwas passiert, was nicht echt ist.“ Claire musste wider Willen eingestehen, dass diese ganze Täuschung wenigstens gut aufgezogen war. „Nun gut, für einige Zeit können wir das weitermachen“, gestand sie also zu. „Ich fürchte, wir müssen es sogar.“
    Gerti grinste zufrieden. „Dann kannst du jetzt schlafen gehen. Für heute ist Ende der Vorstellung.“
    Wenig später lag Claire im Bett, und noch einmal kroch ihr ein kalter Schauder über den Rücken, als sie die Szene im Geist noch einmal durchdachte. Wie waren die Kinder nur auf eine solche Idee gekommen? Und wie hatten sie es geschafft, dass das Ganze so wirklich anmutete? Da konnte einem tatsächlich angst und bange werden.
     
    *
     
    Winfried hatte genügend Takt besessen, Claire am nächsten Morgen nicht zu fragen, wie es in der Nacht gelaufen war. Doch er sah ihr an, dass sie wenig Schlaf gehabt hatte, daraus zog er seine eigenen Schlüsse.
    Er selbst hatte unterdessen unauffällig einiges in Erfahrung gebracht, was den Preis bei einem Kauf durchaus drücken konnte. Allerdings würde es ihm leid tun, sollte er Claire unter Druck setzen müssen. Nun, ein, zwei Tage sollte er schon noch warten können, bis er eine Rückmeldung an seine Chefs geben musste. Und die meiste Zeit davon konnte er in der Nähe dieser Frau einfach genießen. Jedenfalls dann, wenn sie selbst etwas Zeit aufbringen konnte.
    Aber es wurden zwei wirklich schöne Tage, in denen die beiden viel lachten. Gabriel und Ann-Kathrin hatten Winfried ebenfalls schon in ihr Herz geschlossen. Er behandelte sie fast wie Erwachsene, hörte aufmerksam zu, wenn sie etwas zu sagen hatten und gab sich Mühe, auf die Kinder nur den besten Eindruck zu machen, ohne aufdringlich oder gönnerhaft zu wirken.
    „Das wäre doch der richtige Mann für Mama, oder?“, schwärmte Ann-Kathrin in der Küche.
    „Meinst du denn, dass Mama wieder heiraten will?“, fragte Gabriel mit vollem Mund.
    „Man muss ja nicht gleich heiraten“, schränkte Gerti ein. „Aber der wäre schon nicht verkehrt, damit sie überhaupt mal wieder ins Leben zurückfindet. Ich habe eure Mutter lange nicht so fröhlich gesehen. Ich hoffe auch, dass sie ihr Herz entdeckt für ihn. Aber eigentlich wissen wir noch zu wenig. Was, wenn er verheiratet ist und hier nur spielt?“
    „Das glaube ich nicht“, erklärte das Mädchen. „Hast du denn nicht gesehen, dass seine

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