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Gespenstische Warnung

Gespenstische Warnung

Titel: Gespenstische Warnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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nicht? Und Sie
müssen sie geglaubt haben! Vorhin, als Sie weg waren, kam ich zu dem Schluß,
Sie müßten annehmen, daß Sam etwas getan hat — nun ja, etwas Schreckliches.«
Die Pailletten glitzerten, als die Spitzenschicht über der nackten Rundung
ihres Brustansatzes sich leicht bewegte. »Ich dachte, Sie stünden auf Sams Seite.«
    »Nicht, wenn er heute abend Linda
Galen ermordet hat.«
    »Das können Sie doch nicht
glauben.«
    »Santana glaubt es im Augenblick
beinahe«, sagte ich. »Sam hat zugegeben, um die Zeit des Mordes an Ort und
Stelle gewesen zu sein, und dafür gibt es auch einen Augenzeugen. Die Mordwaffe
lag in der Küchenschublade und war für jedermann erreichbar. Wenn Andrea Marco
schwört, Linda habe nicht die Absicht gehabt, sie zu verlassen und zu Sam
zurückzukehren, so hätte er ein einleuchtendes Motiv gehabt, sie umzubringen.
Wie, glauben Sie, würde sich das wohl vor Gericht ausnehmen, wenn Andrea die
Geschichte seines ersten Besuchs wiederholt und erzählt, was er Linda dabei
angetan hat? Und Jackie Slater kann mit einer wundervollen Geschichte dessen,
was anschließend bei ihr passiert ist, aufwarten.«
    »Aber Sam hat sie nicht umgebracht,
Rick. Das ist einfach unmöglich.«
    »Glaube ist kein Beweis, Honey«, sagte
ich sachlich.
    »Sie müssen ihm helfen, Rick!« Ihre
Augen glänzten vor Ergebenheit. »Er braucht Sie jetzt mehr denn je.«
    »Ich werde es versuchen, aber es wird
nicht einfach sein, weil ich die ganze Zeit über auf leisen Pfoten um Santana
herumtanzen muß.«
    Sie lächelte voller Wärme. »Ich wußte,
daß Sie es tun würden. Danke, Rick.«
    »Wenn Sam sie nicht umgebracht hat —
wer war’s dann?«
    »Diese Marco natürlich«, antwortete
sie prompt. »Sie hätte alles getan, um Linda zu hindern, zu Sam
zurückzukehren.«
    »Und wie steht’s mit Ihnen?«
    »Mit mir?« Sie blinzelte: »Das ist
doch wohl nicht Ihr Ernst?«
    »Wo waren Sie heute abend zwischen acht
und neun?«
    »Es ist wirklich Ihr Ernst!« Alle
Wärme verschwand aus ihren Augen, und ihre Stimme wurde unpersönlich. »Ich traf
mich heute nachmittag mit Peter Aginos bei der Stellar-Produktion, um ein bißchen über die kleingedruckten Klauseln
des Vertrags zu verhandeln — und wir waren erst nach sechs Uhr damit fertig.
Danach tranken wir im Wilshire ein paar Gläser
miteinander. Es muß gegen sieben gewesen sein, als ich von dort wegging und ins
Hotel zurückkehrte.«
    »Wann kamen Sie dort an?«
    »Um sieben Uhr fünfzehn, glaube ich.«
Sie trank ihr Glas aus und stellte es vorsichtig auf die Armlehne der Couch.
»Aber danach ging ich wieder aus.«
    »Wohin?«
    »Sam suchen. Ich geriet in Sorge, als
ich erfuhr, daß er eine Stunde vorher weggegangen sei. Deshalb suchte ich ihn.«
    »Und fanden Sie ihn?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Es war nach
acht, als ich ins Hotel zurückkam, vielleicht auch halb neun oder später — ich
erinnere mich nicht — , jedenfalls kam Sam bald danach.«
    »Sie haben also für die Zeit des
Mordes kein Alibi?«
    »Vermutlich nicht.« Sie schüttelte
ernsthaft den Kopf. »Warum glauben Sie, daß ich Linda Galen umgebracht habe,
Rick?«
    »Sie wollten ebensowenig ,
daß sie zu Sam zurückkehrt, wie Andrea Marco«, sagte ich. »Sie haben vorher
schon einmal gesagt, Ihre Arbeit sei weniger ein Job als eine lebenslange
Ergebenheit. Wenn Sam mit einer anderen Frau verheiratet wäre, so würde es
nicht mehr dasselbe sein, oder?«
    »Nein, das stimmt.« Ihre Stimme war
tonlos. »Wollen Sie dem Lieutenant all das erzählen?«
    »Dieser Roger Hugill«, sagte ich, ihre
Frage ignorierend, »-haben Sie je mit ihm über Sams ehemalige Frauen
gesprochen?«
    »Nicht, soweit ich mich erinnere.
Warum?«
    »Haben Sie ihm gegenüber niemals
Beverly Quillen erwähnt?«
    »Ich glaube nicht.« Ihre Brauen zogen
sich leicht zusammen. »Was hat Roger damit zu tun, daß ich Ihre
Hauptverdächtige bin?«
    »Schmeicheln Sie sich nicht selbst,
Sonia«, sagte ich. »Verglichen mit Sam rangieren Sie nur an zweiter Stelle.
Waren Sie und Hugill zu irgendeiner Zeit ein Liebespaar? Bevor Sam in Ihr Leben
trat, meine ich.«
    »Nein.« Sie lächelte bedächtig. »Ich
glaube, Roger hatte am Anfang so was im Sinn, aber ich überredete ihn
schließlich, die Finger davon zu lassen. Haben Sie noch weitere persönliche
Fragen an mich?«
    »Sind Sam und Sie ein Liebespaar?«
    »Ich liebe Sam, aber wir sind kein
Liebespaar. Ich habe Ihnen bereits gesagt, Rick, daß Sie unsere Beziehung
niemals begreifen werden.«

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