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Gespenstische Warnung

Gespenstische Warnung

Titel: Gespenstische Warnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Shelley als auch der Job schnell von der Bildfläche. Wußten
Sie, daß Hugill stiller Teilhaber bei Reynor -Plastik
ist?«
    »Wer hat Ihnen das gesagt?«
    »Sonia Mayer.«
    Ihr Gesicht erstarrte. »Na schön, dann
wußte ich eben nicht, daß Roger an der Firma beteiligt ist. Sonst noch was?«
    »Eine Menge.« Ich grinste sie boshaft
an. »Jemand — im Augenblick weiß ich nicht genau, wer — forderte vor ein paar
Monaten einen vertraulichen Bericht über Sams drei Exfrauen an. Meiner
Vermutung nach bekam der Auftraggeber eine Kopie und Hugill eine andere. Er ist
natürlich auch stiller Teilhaber bei der Trushman -Detektivagentur,
und diese Information kommt aus derselben Quelle von Sonia Mayer. Da ist nun
der liebenswerte Roger mit den hintergründigen Details über die offiziellen und
intimen Unternehmungen der drei Exfrauen von Sam Sorel. Er gibt sich große
Mühe, sie kennenzulernen, baut die Beziehung bis zu dem Punkt aus, an dem sie
mit ihm schlafen — und schafft es auch bei zwei von dreien.« Ich machte eine
Pause, um meinen Worten besonderen Nachdruck zu verleihen. »Zwei von dreien,
Beverly. Sie und Jackie Slater. Was für ein Mensch ist dieser Roger Hugill
also, frage ich mich?«
    Sie saß da, und auf ihren Wangen
brannten zwei rote Flecken, kräftig genug, um herausfordernd mit ihrer
Haarfarbe zu konkurrieren. Ich sah ihren Augen an, wie zutiefst verletzt sie
war.
    »Wenn er Ihnen gegenüber je etwas von
Heirat erwähnt hat, was ich bezweifle«, sagte ich grausam, »dann hat er vom
Mond geredet. Die einzige Sorte Ehefrau, an der dieser Kerl interessiert ist,
ist die, die einem anderen gehört oder gehört hat. Vermutlich ist das der
einzige Reiz, der auf ihn wirkt.«
    »Ich brauche etwas zu trinken«,
flüsterte sie.
    »Ich brauche die Wahrheit. Vielleicht
können wir tauschen?«
    Ich stand auf, goß zwei Gläser an der
Bar ein und brachte sie zurück. Sie nahm das ihre aus meiner Hand und trank es
zur Hälfte aus. Dann blickte sie zu mir auf, und ich sah, daß der Schmerz in
ihren Augen kalter Wut Platz gemacht hatte.
    »Ich habe meinen Drink bekommen, jetzt
sind Sie an der Reihe, Ihren Anteil zu bekommen«, sagte sie frostig.
    »Als ich zum erstenmal zu Ihnen kam, wußten Sie schon alles über mich, weil Sam vorher in betrunkenem
Zustand angerufen und Ihnen erzählt hatte, daß ich komme, ja?«
    »Das war eine Lüge«, sagte sie tonlos.
»Es war Roger gewesen, der mich angerufen und mir alles über Sie erzählt hatte.
Er wies mich auch an, ich solle Ihnen den Bären aufbinden, daß Sam zwei Wochen
zuvor bei mir hereingeplatzt sei und mir gedroht habe, mich zu verprügeln. Als
ich fragte, warum, sagte er, er habe jetzt nicht die Zeit, mir alles zu
erklären, aber wenn ich nicht tun würde, was er verlange, dann würde ich als die
Hauptverdächtige bei Sams potentieller Ermordung dastehen.«
    »Sam glaubt, Sie hätten ihn gar nicht
angerufen, sondern es sei jemand gewesen, der Ihre Stimme imitiert habe.«
    »Ich habe ihn auch nie angerufen.«
    »Sie taten also, was Hugill verlangte,
Sie belogen mich, was Sams Besuch und seinen Anruf betraf. Dann lenkten Sie
meine Aufmerksamkeit auf Hugill.« Ich blickte sie neugierig an. »Das begreife
ich nicht.«
    Ihre Augen begegneten den meinen, und sie
versuchte zu lächeln. »Frauen sind kompliziert, Rick. Roger hat mich vor einem
Monat sitzenlassen. Als er gestern abend plötzlich anrief, war ich zuerst
geschmeichelt, wurde aber dann wütend, als ich merkte, daß er mich lediglich
ausnutzte. Also wollte ich mich an ihm mit Ihrer Hilfe rächen. Und Sie haben
recht, zufällig hat er niemals während unserer kurzfristigen intimen
Beziehungen das Wort >Heirat< erwähnt.«
    »Warum haben Sie eigentlich vor mir
die Nymphomanin gespielt?«
    »Das sollte überzeugender wirken.« Sie
zog eine Grimasse. »Nein, das ist nicht wahr. In meiner Verrücktheit und
Verwirrung dachte ich, daß Sie das vielleicht Roger gegenüber erwähnen würden,
wenn Sie ihn träfen. Ich hegte die leise Hoffnung, er würde dann eifersüchtig
sein.«
    »Als ich gestern
abend zum zweitenmal hier war, waren Sie so
angezogen, als erwarteten Sie Besuch. Ganz gewiß haben Sie aber nicht mich
erwartet.«
    »Ich hatte Ihnen die halbe Wahrheit
gesagt, als ich behauptete, Roger habe mich angerufen. Er hatte angerufen, um
mir zu sagen, er käme sofort hierher. Ich wollte für ihn so gut wie möglich
aussehen. Als er kam, erzählte er mir, daß Linda Galen ermordet worden sei, und
er erwähnte auch, daß

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