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Gespenstische Warnung

Gespenstische Warnung

Titel: Gespenstische Warnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ob
Alkohol aus der Mode käme. »Aber Sie erzählten mir doch, es sei eine von uns
Exfrauen, die gedroht habe, Sam umzubringen. Warum will er denn jetzt uns drei
ermorden?« Ein Ausdruck entsetzten Verstehens tauchte in ihren Augen auf. »Die
Unterhaltszahlungen! Der lausige Drecksack möchte nicht mehr blechen, und die
einzige Möglichkeit, sich davor zu drücken, ist, uns alle zu...«
    »Wer zum Teufel redet denn von Sam?«
fauchte ich.
    »Sie!« Sie biß sich auf die
Unterlippe. »Oder vielleicht nicht?«
    »Sam hatte sich wieder in Linda Galen
verliebt«, sagte ich. »Er wollte sie zum zweitenmal heiraten, warum sollte er sie also umbringen? Ich rede von Hugill.«
    »Roger?« Sie schob mir in einer
Reflexbewegung das leere Glas hin, und ich fragte mich, ob ich ihr nicht
einfach die Flasche zusammen mit ein paar Eiswürfeln geben sollte. »Roger!« Sie
wiederholte den Namen, und diesmal war ein Unterton dumpfer Überzeugung in
ihrer Stimme. »Der ist wohl ein Psychopath, was? Ich dachte immer, der Kerl sei
bloß ein Spinner, und, zum Teufel, wer ist das hierzulande schon nicht? Aber
jetzt sehe ich es richtig.«
    »Es hat lang gedauert, bis Sie mir
helfen«, sagte ich. »Erzählen Sie mir alles, was Sie über ihn wissen und was
zwischen Ihnen geschehen ist.«
    »Klar, Rick.« Sie beäugte hoffnungsvoll
ihr leeres Glas. »Seien Sie ein Schatz und...«
    »Später«, sagte ich mit Festigkeit.
»Zuerst die Story, solange Sie noch in der Lage sind, sie zusammenhängend zu
erzählen.«
    »Haben Sie eine Zigarette?« Ihre Hände
zitterten so sehr, daß ich ihr das Zündholz hinhalten mußte. »Hm, Sie wissen
doch, wie es in der Filmbranche ist, Rick. Als ich von Sam geschieden wurde,
spielte das für meine Karriere keine Rolle, weil er ohnehin am Boden zerstört
war und die Leute sich noch nicht mal mehr an seinen Namen erinnerten. Aber als
sein großes Comeback kam, lag die Sache anders. Alle möglichen Tröpfe
erinnerten sich plötzlich daran, daß ich einmal seine Frau gewesen war und daß
sie vielleicht einmal einen Gefallen von ihm haben wollten. Deshalb glaubten
sie, es wäre vielleicht klug, einer seiner Exfrauen einen Gefallen zu tun, wie
ihr zum Beispiel Arbeit zuzuschanzen! Vor zwei Monaten war es so schlimm, daß
ich nahe am Selbstmord war!«
    Sie hielt die dramatische Pose, mit
niedergeschlagenen Augen, herabhängenden Schultern und lose vor sich
verschränkten Händen dazusitzen, ungefähr drei Sekunden lang ein. Dann warf sie
mir einen schnellen Seitenblick zu, um meine Reaktion zu erforschen. Ich
klatschte dreimal bedächtig in die Hände.
    »Ja, schon gut, schon gut.« Ihre Stimme
wurde abweisend. »Aber es war wirklich schlimm, Rick! Dann, aus dem Blauen
heraus, erhielt ich einen Anruf von diesem Hugill. Er sagte, er brächte das
Geld auf — gegen dreißig Prozent des Budgets — für einen neuen Film mit Harvey
Montfort. Sie suchten jemanden für die zweite weibliche Hauptrolle, und er habe
eine Menge über meine Arbeit gehört. Ich dachte, das sei nur so ein zweiter Anwanzer , und so sagte ich, er könne mich — und hängte ein.
Er rief sofort zurück und sagte, er wisse meine Reaktion zu schätzen, aber er
mache ein echtes Angebot und ob ich ihn nicht in seinem Büro aufsuchen wolle.«
    »In was für einem Büro?« fragte ich,
denn ich hatte nicht vor, die nächsten achtundvierzig Stunden ihrer
ausführlichen Erzählung zu lauschen.
    »In der Wallace-Produktion. Das ist
ein unabhängiges Unternehmen, Rick, und...«
    »Das weiß ich«, knurrte ich. »Was ich
nicht wußte, war, daß Hugill daran beteiligt ist. Was geschah dann?«
    »Ich traf ihn in seinem Büro, und er
war sehr charmant. Er sprach von dem Film und gab mir sogar das Drehbuch zu
lesen. Schließlich endete alles damit, daß er mich bat, mit ihm zu Abend zu
essen, und ich ging natürlich mit.« Ihre Wimpern klappten sittsam auf und ab.
»Dann — na ja — Sie wissen schon.«
    »Ihr beide nahmt spezielle Beziehungen
miteinander auf. Und?«
    »Alles schien bestens zu laufen. Wie
gesagt, er war ein bißchen verrückt, aber nicht mehr als gewöhnlich. Er pflegte
mich dauernd über Sam auszufragen und wie es gewesen sei, mit ihm verheiratet
zu sein. Ich dachte, das sei nur gewöhnliche Neugier. Dann plötzlich war alles
vorbei. Nach zwei Wochen rief mich irgendein Kerl aus seinem Büro an und
erklärte mir, es täte ihnen leid, aber sie hätten jetzt eine andere
Schauspielerin für die Rolle gefunden. Ich habe mich seither dauernd gefragt,
was

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