Gespräche mit Gott - Band 2
ein neues Spiel.
Sie sagen:
If l had a hammer,
I’d hammer out justice,
I’d hammer out freedom,
I’d hammer out love between
my brothers and my sisters,
all over this land.
(Wenn ich einen Hammer hätte,
würde ich Gerechtigkeit zimmern,
würde ich Freiheit zimmern,
würde ich Liebe zimmern unter
meinen Brüdern und meinen Schwestern
im ganzen Land.)
Willst du damit sagen, daß Frauen weiter entwickelt sind als Männer?
I CH FÄLLE WEDER auf die eine noch auf die andere Weise ein Urteil. Ich beobachte nur.
Man kann die Wahrheit nämlich beobachten – genau wie ein Naturgesetz.
Aber ein Gesetz, das kein natürliches Gesetz ist, läßt sich nicht beobachten und muß euch daher erläutert werden.
Euch muß gesagt werden, warum es eurem eigenen Wohl dienen soll. Es muß euch demonstriert werden. Das ist keine leichte Aufgabe, denn wenn etwas eurem eigenen Wohl dient, dann ist es etwas Selbstverständliches.
Nur das, was nicht selbstverständlich ist, muß euch erklärt werden.
Es bedarf einer sehr ungewöhnlichen und entschlossenen Person, die Leute von etwas zu überzeugen, das nicht selbstverständlich ist. Zu diesem Zweck habt ihr die Politiker erfunden.
Und den Klerus.
Die Wissenschaftler sagen nicht viel. Sie sind gewöhnlich nicht sehr gesprächig, und sie müssen es auch nicht sein.
Wenn sie ein Experiment durchführen und es Erfolg hat, zeigen sie euch einfach, was sie gemacht haben. Die Resultate sprechen für sich selbst. Also sind Wissenschaftler im allgemeinen stille Typen mit wenig Neigung zu langen Reden. Sie sind nicht nötig, denn der Grund für ihre Arbeit ist evident. Und wenn sie etwas versuchen und scheitern, haben sie ohnedies nichts zu sagen.
Anders bei den Politikern. Wenn sie scheitern, dann reden sie. Und sie reden um so mehr, je mehr Fehlschläge sie aufweisen.
Dasselbe gilt für die Religionen. Je mehr sie scheitern, um so mehr reden sie.
Doch ich sage dir dies:
Die Wahrheit und Gott finden sich am selben Ort: im Schweigen.
Wenn du Gott und die Wahrheit gefunden hast, ist es unnötig, darüber zu reden. Sie sind offensichtlich.
Wenn du eine Menge über Gott redest, dann wahrscheinlich, weil du noch immer auf der Suche bist. Das ist okay.
Du sollst nur wissen, wo du stehst.
Aber Lehrer sprechen die ganze Zeit über Gott. Wir sprechen in diesem Buch doch über nichts anderes.
D U LERNST DAS, was du deiner Wahl nach lernen möchtest.
Ja, dieses Buch spricht über mich, wie auch über das Leben, was dieses Buch zu einem sehr guten Fallbeispiel macht.
Du hast dich auf das Schreiben dieses Buches eingelassen, weil du noch immer auf der Suche bist.
Ja.
S O IST ES. Und dasselbe gilt für alle, die es lesen.
Aber wir waren bei der Schöpfungsfrage. Du hast mich ganz am Anfang des jetzigen Kapitels gefragt, warum ich, wenn mir das, was ich auf Erden sehe, nicht gefällt, es nicht ändere.
Ich bewerte das nicht, was ihr tut. Ich beobachte es nur und beschreibe es von Zeit zu Zeit, wie ich es in diesem Buch getan habe.
Aber nun muß ich dich fragen – und vergiß meine Beobachtungen und Beschreibungen –, was du angesichts der von dir beobachteten Schöpfungen deines Planeten fühlst ? Du hast nur ein paar Artikel aus der Zeitung von heute vorgelesen und bislang folgendes entdeckt:
- Nationen weigern sich, Arbeitnehmern Grundrechte zuzugestehen.
- Angesichts einer Rezession in Deutschland werden die Reichen reicher und die Armen ärmer.
- Die Regierung muß die Immobilienbesitzer zwingen, eure Gesetze, die die Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt verbieten, einzuhalten.
- Ein mächtiger russischer Politiker teilt einem seiner Gegner mit: »Ich lass’ dich im Gefängnis verrotten! Ich reiß’ dir deine Barthaare einzeln aus!« und verprügelt ihn mitten im Parlamentssaal seines Landes.
Gibt es noch mehr in dieser Zeitung, das mir etwas über eure »zivilisierte« Gesellschaft aufzeigt?
Ja, hier ist ein Bericht auf Seite 13 mit der Überschrift: Zivilisten leiden im angolanischen Bürgerkrieg am meisten.
Darunter steht: »In den Rebellengegenden leben die Anführer in Luxus, während viele Tausende verhungern.«
G ENUG. ICH BIN im Bilde. Und das alles in der Zeitung eines Tages.
Und nur eines Teils dieser Zeitung. Ich bin über den ersten Teil gar nicht hinausgekommen.
A LSO SAGE ICH noch einmal: Die ökonomischen, politischen, sozialen und religiösen Systeme eurer Welt sind primitiv. Ich werde, aus den angegebenen Gründen, nichts tun, um das zu
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