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Gespräche mit Gott - Band 2

Gespräche mit Gott - Band 2

Titel: Gespräche mit Gott - Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neale Donald Walsch
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persönlichen Verantwortung für die Bedingungen freisprechen, durch die die Massen unterdrückt und die Reichen und Mächtigen begünstigt werden.
    Laß uns zum Beispiel auf das Gesundheitswesen in den Vereinigten Staaten zurückkommen. Millionen von armen amerikanischen Bürgern haben keinen Zugang zur Gesundheitsfürsorge. Man kann nicht auf irgendeinen einzelnen Arzt deuten und sagen: »Es liegt an dir, es ist deine Schuld«, daß in der reichsten Nation auf Erden Millionen keinen Arzt aufsuchen können, es sei denn unter den schrecklichen Umständen der Notaufnahme.
    Dem einzelnen Arzt kann die Schuld dafür nicht angelastet werden, doch alle Ärzte profitieren davon. Der gesamte Ärztestand – und alle damit verbundenen Industrien und Wirtschaftszweige – ziehen einen noch nie dagewesenen Profit aus einem System, das die Diskriminierung der armen Arbeitnehmer und der Arbeitslosen institutionalisiert hat.
    Und das ist nur ein Beispiel, wie das »System« dafür sorgt, daß die Reichen reich und die Armen arm bleiben.
    Entscheidend ist, daß es die Reichen und Mächtigen sind, die solche Gesellschaftsstrukturen unterstützen und sich eisern jedem Bemühen, sie zu verändern, widersetzen. Sie gehen gegen jeden politischen oder ökonomischen Ansatz vor, der allen Menschen eine echte Chance und wahre Würde ermöglichen soll.
    Die meisten Reichen und Mächtigen sind, einzeln genommen, gewiß ganz nette Leute, die soviel Mitgefühl und Mitleid haben wie alle anderen auch. Aber erwähne ihnen gegenüber ein für sie so bedrohliches Konzept wie eine Beschränkung des Jahreseinkommens (selbst wenn es so lächerlich hoch ist wie diese 25 Millionen Dollar), dann werden sie sofort in Klagen und Jammern über den widerrechtlichen Eingriff in ihre persönlichen Rechte, über die Unterminierung des »amerikanischen Way of Life« und über den »Motivationsverlust« ausbrechen.
    Aber was ist mit dem Recht aller Menschen auf einen gewissen Mindeststandard in ihrem Leben, darauf, daß sie genug zu essen haben, um nicht verhungern zu müssen, und daß sie warm genug gekleidet sind? Was ist mit dem Recht der Menschen allerorten auf eine angemessene Gesundheitsfürsorge – dem Recht, nicht an relativ geringfügigen medizinischen Komplikationen leiden oder sterben zu müssen, die die Reichen mit einem Fingerschnippen beheben können?
    Die Ressourcen auf eurem Planeten – einschließlich der
    Früchte der Arbeit der Massen von unglaublich armen Menschen, die kontinuierlich und systematisch ausgebeutet werden – gehören allen Menschen auf der Welt, nicht nur denen, die reich und mächtig genug sind, um die Ausbeutung zu betreiben.
    Und so funktioniert die Ausbeutung: Eure reichen Wirtschaftsunternehmer begeben sich in ein Land oder ein Gebiet, wo es keine Arbeit gibt, wo die Menschen notleiden, wo tiefste Armut herrscht. Sie errichten dort eine Fabrik, bieten diesen armen Menschen Jobs an – manchmal mit 10, oder 14 Arbeitsstunden am Tag – für weit unter der Norm liegende, um nicht zu sagen unmenschliche Löhne.
    Jedenfalls nicht genug, um jenen Arbeitern ein Entkommen aus ihren von Ratten belagerten Dörfern zu ermöglichen, sondern nur gerade so viel, daß sie knapp über die Runden kommen können, im Gegensatz zu einem Leben ganz ohne Nahrung oder Obdach.
    Und wenn man ihnen dann Vorwürfe macht, sagen diese Kapitalisten: »He, sie haben es besser als zuvor, oder etwa nicht? Wir haben ihr Los verbessert«! Die Leute nehmen die Jobs, oder etwa nicht? Wir haben ihnen eine Chance verschafft! Und wir gehen das ganze Risiko ein!«
    Doch was für ein Risiko gehen sie ein, wenn sie 1,30 DM die Stunde für die Herstellung von Schuhen bezahlen, die sie dann für 200 DM das Paar verkaufen?
    Gehen sie ein Risiko ein, oder ist das schlicht und einfach Ausbeutung?
    Ein System von so empörender Schamlosigkeit kann nur in einer von Gier getriebenen Welt existieren, in der es in erster Linie um die Profitspanne und nicht um die menschliche Würde geht.
    Diejenigen, die sagen, daß es diesen Arbeitern, »gemessen am Lebensstandard ihrer Gesellschaft, ganz wunderbar geht«, sind Heuchler erster Güte. Sie würden einem Ertrinkenden ein Seil zuwerfen, aber sich weigern, ihn an Land zu ziehen. Dann würden sie stolz verkünden, daß ein Seil doch besser als ein Stein sei.
    Statt die Leute zu echter Würde kommen zu lassen, geben diese Besitzenden den Besitzlosen dieser Welt gerade genug, um sie abhängig zu machen – aber nicht genug, um

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