Gespräche mit Gott - Band 3
euren Mythologien über mich aufgestellt habt. Ich werde dir mein Seinswesen so beschreiben, daß ihr die Mythologie freudig durch die Kosmologie ersetzen werdet. Ich werde auf diese wahre Kosmologie des Universums und ihre Beziehung zu mir eingehen. Ich will dich etwas über das Leben wissen lassen, wie und warum es in dieser Weise funktioniert. Um all diese Dinge geht es in diesem Kapitel.
Wenn ihr diese Dinge wißt, könnt ihr entscheiden, was ihr von all dem, was eure menschliche Rasse erschaffen hat, aufgeben wollt. Denn in diesem dritten Teil unseres Gesprächs, in diesem dritten Band, geht es um den Aufbau einer neuen Welt, um die Erschaffung einer neuen Realität.
Ihr habt zu lange in einem selbstgeschaffenen Gefängnis gelebt, meine Kinder. Es ist an der Zeit, daß ihr euch daraus befreit.
Ihr habt eure fünf natürlichen Emotionen eingesperrt, sie unterdrückt und in sehr unnatürliche Emotionen verwandelt, die Unglück, Tod und Zerstörung in eure Welt gebracht haben.
Jahrhundertelang forderte das Verhaltensmodell auf eurem Planeten: Gib deinen Emotionen nicht nach! Wenn du Kummer empfindest, komm darüber hinweg; wenn du Ärger empfindest, schluck ihn runter; wenn du Neid empfindest, schäm dich dafür; wenn du Angst empfindest, erhebe dich darüber; wenn du Liebe empfindest, halte sie unter Kontrolle, beschränke sie, warte ab, lauf vor ihr davon – tu, was immer du tun mußt, um dich davon abzuhalten, sie gleich hier und jetzt voll und ganz zum Ausdruck zu bringen.
Es ist Zeit, daß ihr euch befreit.
In Wahrheit habt ihr euer heiliges Selbst eingesperrt. Und es ist Zeit, daß ihr euer Selbst freilaßt.
Ich werde allmählich ganz aufgeregt. Wie fangen wir an? Wo beginnen wir?
L ASS UNS BEI unserer kurzen Untersuchung, wie es zu all dem kam, in die Zeit zurückgehen, in der sich eure Gesellschaft umorganisierte. Das heißt, als die Männer die dominante Spezies wurden und dann entschieden, daß es unangemessen sei, Emotionen zu zeigen – oder sie in manchen Fällen überhaupt zu haben.
Was meinst du mit »in der sich die Gesellschaft umorganisierte«? Worüber sprechen wir hier?
Z U EINEM FRÜHEREN Zeitpunkt eurer Geschichte auf diesem Planeten lebtet ihr innerhalb einer matriarchalen Gesellschaftsstruktur. Dann kam es zu einer Veränderung, das Patriarchat tauchte auf. Als ihr diesen Wechsel vornahmt, entferntet ihr euch vom Ausdruck eurer Emotionen, der von euch nun als »Schwäche« bezeichnet wurde. Zu dieser Zeit erfanden die Männer auch den Teufel und den männlichen Gott.
Die Männer haben den Teufel erfunden?
J A. DER SATAN war im wesentlichen eine männliche Erfindung. Letztendlich hat sich die ganze Gesellschaft darauf eingelassen, aber die Abkehr von den Emotionen und die Erfindung des »Leibhaftigen Bösen« waren Bestandteil der Rebellion der Männer gegen das Matriarchat, jener Zeitepoche, in der die Frauen auf der Grundlage ihrer Emotionen alles beherrschten. Sie hatten alle Regierungsämter, alle religiösen Machtpositionen, alle einflußreichen Posten im Handel, in den Wissenschaften, im Heilwesen inne.
Welche Macht hatten die Männer?
K EINE. MÄNNER MUSSTEN ihre Existenz rechtfertigen, denn abgesehen von ihrer Fähigkeit, das weibliche Ei zu befruchten und schwere Gegenstände zu bewegen, kam ihnen wenig Bedeutung zu. Das war nicht viel anders als bei den Arbeiterameisen und -bienen. Sie verrichteten die schwere körperliche Arbeit und stellten sicher, daß Kinder gezeugt und beschützt wurden.
Die Männer brauchten Hunderte von Jahren, um für sich innerhalb des Gesellschaftssystems einen größeren Raum zu finden und zu schaffen. Jahrhunderte vergingen, bis sie sich an den Angelegenheiten ihres Klans beteiligen durften, bis ihnen ein Mitspracherecht bei den die Gemeinschaft betreffenden Entscheidungen eingeräumt wurde. Die Frauen hielten sie nicht für intelligent genug, um solche Dinge verstehen zu können.
Junge, man kann sich nur schwer vorstellen, daß irgendeine Gesellschaft tatsächlich einer ganzen Klasse von Menschen nur aufgrund ihres Geschlechts das Wahlrecht verweigert.
I CH MAG DEINEN Sinn für Humor in dieser Sache. Ja wirklich.
Soll ich fortfahren?
Bitte.
E S VERGINGEN WEITERE Jahrhunderte, bevor die Männer auch nur daran denken konnten, tatsächlich einige der Führungspositionen einzunehmen, für die sie nun ihre Stimme abgeben durften. Andere einflußreiche Machtposten innerhalb ihrer Kultur waren ihnen nach wie vor verwehrt.
Man muß es den
Weitere Kostenlose Bücher