Gespräche mit Gott - Band 3
man sich dein Leben so anschaut, hast du ja auch eine ganz nette Komödie daraus gemacht.
Boing. Das war ein Treffer. Der hätte einen Trommelwirbel verdient.
D ANKE. DANKE. ABER nun mal im Ernst … Die Antwort auf deine eigentliche Frage, ob eine Seele als Tier zurückkehren kann, lautet: Ja, natürlich.
Die wirkliche Frage ist die: Will sie es? Und darauf lautet die Antwort: Wahrscheinlich nicht.
Haben Tiere Seelen?
W ER JE IN die Augen eines Tieres geblickt hat, weiß die Antwort darauf.
Wie weiß ich dann, daß es nicht meine Großmutter ist, die als meine Katze zurückgekommen ist?
W IR SPRECHEN HIER über den Prozeß der Evolution. Selbstschöpfung und Evolution. Und die Evolution entwickelt sich in eine Richtung. In die nach oben. Immer nur nach oben.
Es ist das größte Verlangen der Seele, immer höhere und höhere Aspekte ihrer selbst zu erfahren. Und deshalb ist sie bestrebt, auf der evolutionären Leiter nach oben und nicht nach unten zu klettern, bis sie das erfährt, was Nirwana genannt wurde – das totale Einssein mit dem Allem. Das heißt mit mir.
Aber warum gibt sich die Seele, wenn es ihr größter Wunsch ist, sich auf immer höheren Ebenen zu erfahren, überhaupt damit ab, noch mal als menschliches Wesen zurückzukehren?
Das ist doch ganz gewiß kein Schritt »nach oben«.
W ENN DIE SEELE zu einer menschlichen Gestalt zurückkehrt, dann immer um der zusätzlichen Erfahrung und somit der Weiterentwicklung willen. Bei den Menschen lassen sich viele Evolutionsebenen beobachten. Man kann in viele menschliche Leben – viele Hunderte von Leben – zurückkehren und sich ständig weiterentwickeln. Doch diese aufsteigende Bewegung, der größte Wunsch der Seele, wird nicht durch die Rückkehr zu einer niedrigeren Lebensform erreicht. Und deshalb findet sie nicht statt. Nicht, bis die Seele die endgültige Wiedervereinigung mit Alles-was-Ist erreicht hat.
Das muß bedeuten, daß jeden Tag »neue Seelen« in das System eintreten und eine niedrigere Lebensform annehmen.
N EIN. ALLE JE erschaffenen Seelen wurden auf einmal erschaffen. Wir sind alle hier im Jetzt. Aber wie ich schon erklärte, hat eine Seele (ein Teil von mir), wenn sie zur letzten Verwirklichung gelangt, die Möglichkeit, »von vorne anzufangen«, buchstäblich »alles zu vergessen« und sich wieder einmal neu zu erschaffen. Auf diese Weise fährt Gott fort, sich selbst wiederzuerfahren.
Die Seelen können sich auch dazu entscheiden, sich in einer bestimmten Lebensform auf einer bestimmten Ebene zu »recyceln«, sooft sie wollen.
Ohne die Reinkarnation – ohne die Möglichkeit der Rückkehr zu einer physischen Form – würde die Seele alles, was sie erreichen möchte, in einem einzigen Leben erreichen müssen, innerhalb einer Zeitspanne, die milliardenmal kürzer ist als ein einziger Augenblick auf der kosmischen Uhr.
Ja natürlich, Reinkarnation ist eine Tatsache. Es gibt sie wirklich, sie ist sinnvoll und sie ist eine perfekte Angelegenheit.
Okay, aber da ist noch eine Sache, die mich verwirrt. Du sagtest, so etwas wie Zeit gibt es nicht; alle Dinge ereignen sich in diesem Moment. Ist das richtig?
S O IST ES.
Und dann ließest du durchblicken – und in Band 2 bist du ausführlich darauf eingegangen –, daß wir »die ganze Zeit« auf verschiedenen Ebenen oder an verschiedenen Punkten im Raum-Zeit-Kontinuum existieren.
D AS STIMMT.
Okay, aber jetzt wird die Sache verrückt. Wenn eines meiner »Ichs« im Raum-Zeit-Kontinuum »stirbt« und dann als eine andere Person hierher zurückkehrt … dann … dann, wer bin ich dann? Dann müßte ich als zwei Menschen zugleich existieren. Und wenn ich das bis in alle Ewigkeit mache, was ich auch tue, wie du sagst, dann bin ich hundert Menschen zugleich! Tausend. Eine Million. Eine Million Versionen von einer Million Menschen an einer Million Punkte im Raum-Zeit-Kontinuum.
J A.
Das verstehe ich nicht. Das übersteigt mein Fassungsvermögen.
I M GRUNDE HAST du das gut gemacht. Das ist eine sehr fortschrittliche Konzeption, und du hast sie ziemlich gut vorgetragen.
Aber … aber … wenn das stimmt, dann muß es so sein, daß sich mein »Selbst« – der Teil von »mir«, der unsterblich ist – in milliardenfach unterschiedlicher Weise in milliardenfach verschiedenen Formen an milliardenfach verschiedenen Punkten auf dem kosmischen Rad im ewigen Moment des Jetzt entwickelt.
A UCH DAS IST richtig. Das ist genau das, was ich tue.
Nein, nein. Ich sagte, das ist das, was
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