Geständnis auf der Hochzeitsreise
Daventry, nehme ich an? Und deinen Cousin natürlich. Er hatte die Freundlichkeit, mir anzubieten, mich nach Hause zu bringen, aber jetzt, da du hier bist, muss er sich nicht mehr bemühen.“
Peter wäre um ein Haar explodiert! Kein Wunder, dass sie so aufgeregt gewirkt hatte.
„Natürlich. Lady Daventry, was für eine Überraschung, Sie zu sehen!“ Er verneigte sich, während er sprach. „Cousin. Ich nehme an, es geht dir gut?“
„Es ging mir nie besser, Darleston. Es wäre mir ein unbeschreibliches Vergnügen gewesen, meine neue Cousine heimzufahren.“
Lady Daventry bemerkte: „Lieber Darleston, Sie glauben doch nicht, dass ich Ihrer Gemahlin nicht auch meine Glückwünsche übermitteln wollte?“ Ihr Tonfall klang süßlich, doch Darleston registrierte einen Unterton, an dem er erkannte, dass die Dame etwas im Schilde führte.
„Nicht im Geringsten, Lady Daventry. Ich bin sicher, hätte ich auch nur einen Moment lang darüber nachgedacht, dann hätte ich gewusst, dass ich Ihnen hier begegnen würde.“ Keiner der Damen entging die Andeutung, dass er keinen Gedanken an sie verschwendet hatte.
Lady Daventry beherrschte sich. „Mein lieber Darleston, ich erwarte nicht, dass man sich bei so vielen Bekannten ausgerechnet an mich erinnert. Und jetzt muss ich wirklich gehen. Mr. Frobisher, Sie dürfen mich nach Hause fahren.“
„Mit dem größten Vergnügen, Lady Daventry!“
Caroline und Jack Frobisher fuhren davon, und Peter wandte sich seiner Gemahlin zu. Ehe er etwas sagen konnte, fragte sie: „Trägt Lady Daventry immer so viel Parfüm, Peter?“
„Gelegentlich. Vielleicht besprechen wir das lieber zu Hause.“ Penelope hörte den unterdrückten Zorn in seiner Stimme und beschloss, das Thema fallen zu lassen. Sarah hatte eigentlich vorgehabt, ihren Schwager zu bitten, ihr alles zu erklären, doch nach einem Blick in sein Gesicht entschied sie, dass sie genauso gut später George fragen konnte.
George wirkte schweigsam, aber nicht annähernd so wütend wie Peter. Sie sah unter ihrer Schute zu ihm hinauf und begegnete seinem Blick.
Unbewusst hellte sich seine Miene auf, und er stupste ihre Nase mit dem Zeigefinger an. „Gut gemacht, Schlingel!“, sagte er anerkennend.
Sarah wurde warm ums Herz in dem Bewusstsein, das Richtige getan zu haben.
Ohne viel zu sagen, begaben sie sich nach Hause. Es bedrückte Penelope, dass Peter ärgerlich war, obwohl sie keine Ahnung hatte, was sie hätte tun sollen, um diese Situation zu vermeiden. Außerdem war sie neugierig und hätte gern gewusst, wie Peter erfahren hatte, was sich abspielte. Sie war sicher, dass Sarah etwas damit zu tun hatte.
Als sie die Residenz am Grosvenor Square erreichten, befahl Peter: „Bitte komm mit mir, Penny. Ich muss dich allein sprechen.“ Dann wandte er sich seiner Schwägerin zu. „Danke, Sarah. Und ich sehe dich beim Dinner, George.“
Zusammen betraten er und seine Gemahlin das Arbeitszimmer, und Penelope fragte sofort: „Wie, um alles in der Welt, kamst du darauf, dass ich dich brauchte, Peter? Ich war nie zuvor in meinem Leben so erleichtert wie in dem Augenblick, als Sarah sagte, dass du da bist. Was hat sie getan?“
„Sie hat Roger zu White’s geschickt“, erwiderte er knapp.
Penelope wartete geduldig, bis Peter weitersprach. Einen Moment lang schwieg er, dann sagte er: „Es wäre mir lieb, wenn du dich darauf einrichten könntest, weitere Gespräche mit Lady Daventry zu vermeiden. Wenn sie sich dir wieder nähert, dann tu so, als ob du sie nicht kennst.“
Penelope bedachte ihre Antwort gründlich. „Wird das nicht Gerede verursachen?“
„Nicht so viel, wie wenn du sie triffst“, entgegnete Peter. Er fühlte sich unbehaglich.
Penelopes nächste Worte überraschten ihn vollkommen. „Warum, Peter? Weil sie deine Mätresse war?“
Er war wütend, weil sie es wagte, diese Frage zu stellen, und erwiderte kühl: „Sie vergessen sich, Lady Darleston. Es geht Sie nichts an, ob sie meine Mätresse war oder ist.“
Es wurde Penelope bewusst, dass sie zu weit gegangen war. Seine früheren Verhältnisse machten ihr nichts aus, doch die Andeutung, dass es noch immer eine Beziehung zu Lady Daventry geben könnte, verursachte ihr Übelkeit vor Eifersucht. Sie war den Tränen nahe und wagte es nicht zu sprechen.
Dann sagte sie vorsichtig: „Verzeihen Sie, Mylord. Ich … ich muss noch etwas erledigen.“ Sie wandte sich zur Tür. Ihr war klar, sie würde gleich weinen, doch sie war zu stolz, um ihren
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