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Gestaendnis im Orchideengarten

Gestaendnis im Orchideengarten

Titel: Gestaendnis im Orchideengarten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Harrington
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war aus seinem Gesicht gewichen, und er seufzte leise.
    „Es tut mir unendlich leid, Sara, aber die Pläne sind schon abgesegnet. Die Investoren wollen jeden Quadratmeter nutzen, um die Rendite zu garantieren. Sie werden bis zu deinem Zaun bauen. Zwischen dem Haupthaus und der Anlage wird ein Verbindungsgang entstehen.“
    „Um Himmels willen! Dann wird der einstige Baugrund für die Orangerie und den kleinen Irrgarten zubetoniert. Dann gibt es kein Zurück mehr. Nie wieder! Leo, das kannst du nicht zulassen, nachdem du die wundervollen Originalpläne gesehen hast. Kann man sie nicht noch einmal umstimmen?“
    „Ich fürchte nicht. Für die Verbindung zum Hotel werden sie auch die alte Ziegelmauer abreißen.“
    Die Mauer abreißen! Sara sah den Moment der Zerstörung so plastisch vor sich, dass ihr ganz schwindlig wurde. Dann würden auch die alten Obstbäume gefällt, und so wären die letzten Überreste des alten Hausgartens für immer verschwunden.
    „Es tut mir wirklich leid. Aber es bedeutet doch nicht das Ende für deine Firma.“ Er versuchte zu lächeln, drückte ihre Hand und hob ihr Kinn, damit sie ihn ansah. „Ich habe mein Versprechen gehalten und dir ein paar Vorschläge gemacht, erinnerst du dich? Ich werde dir helfen, einen anderen Standort zu finden. Auch dort kannst du deine traditionellen Kingsmede Manor Orchideen züchten, es wird eben nur am anderen Ende des Dorfes sein. Du hast versprochen, darüber nachzudenken.“
    „Das stimmt, aber das war unter der Voraussetzung, dass ich das eine Gewächshaus hier halten kann.“ Ihre Stimme versagte, und sie musste sich an Leos Arm festhalten, um nicht zusammenzuklappen. „Seit wann weißt du, dass die Pläne bereits offiziell bewilligt sind?“
    „Seit heute Morgen, als ich mit meiner Tante gesprochen habe. Ich konnte nicht früher darüber reden, weil ich zum Stillschweigen verpflichtet war. Es tut mir leid, dass es so kommen musste.“
    „Stillschweigen? Was soll das heißen? Jetzt verstehe ich gar nichts mehr.“
    Leo drückte ihre Hand noch fester und benetzte nervös seine trockenen Lippen. Ein kalter Schauder lief ihr über den Rücken, sie wollte nichts mehr hören.
    „Ich habe dir erzählt, dass die Besitzerin des Hotels meine Tante Arabella Rizzi ist. Was ich dir nicht erzählen konnte, war, dass ich in ihrem Auftrag hier bin, um mir als ihr Berater ein objektives Bild von der Sache zu machen und konkrete Vorschläge zu unterbreiten, wie die Wirtschaftlichkeit und Rentabilität des Hotels gesteigert werden können. Deshalb bin ich nach Helens Geburtstagsfeier noch geblieben. Ich war hier in geheimer Mission für die Rizzi-Gruppe.“

10. KAPITEL
    „Nein, Leo, das ist unmöglich. Wie konntest du mir das antun?“
    „Jetzt kennst du die Wahrheit. Tante Arabella hat mich gebeten, die Lage objektiv einzuschätzen und eine Empfehlung auszusprechen. Es geht um die Zukunft des Hotels. Allerdings war ich zur Geheimhaltung verpflichtet, ich durfte es dir nicht sagen.“
    „Ich kann das alles nicht glauben“, antwortete sie niedergeschlagen. „Du hast die ganze Zeit in ihrem Auftrag gearbeitet.“ Mutlos schloss sie die Augen. „Ich bin so naiv. Natürlich! Das Ganze war nur Theater, von wegen du interessierst dich für Architektur und die alten Entwürfe! Es war eine Lüge, nicht wahr? Dein heimlicher Plan, mir wichtige Informationen zu entlocken, damit du die Zukunft von Kingsmede Manor besser einschätzen und die Besitzer mit Details versorgen kannst.“
    Leo schüttelte energisch den Kopf. „Nein. So war es nicht. Ich werde auch nicht für meine Dienste bezahlt, es handelt sich vielmehr um einen persönlichen Gefallen meiner Tante gegenüber, der ich sehr viel im Leben verdanke. Ich musste ihr versprechen, nicht darüber zu reden, auch wenn ich dieses Versprechen dir gegenüber gerne gebrochen hätte. Es tut mir so leid.“
    „Wusstest du, dass ich die Einzige bin, die Zugang zu diesen alten Plänen hatte? Wusstest du es, bevor du mich am Samstag auf der Party angesprochen hast? Sag es mir, ich muss das wissen.“ Sie suchte in seinem Gesichtsausdruck nach Anzeichen, dass er sofort alles abstreiten und sich verteidigen würde. Doch seine vollen, schönen Lippen, die sie eben noch leidenschaftlich geküsst hatte, öffneten sich stumm, als ringe er um Worte. Er schwieg.
    „Und ich kleine Landpomeranze bin dir voll auf den Leim gegangen und hab dir auch noch meine Familienfotos gezeigt, ich kann es kaum glauben!“ Sie sah ihm in die

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