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Gestaendnis im Orchideengarten

Gestaendnis im Orchideengarten

Titel: Gestaendnis im Orchideengarten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Harrington
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ob in London oder auf Geschäftsreise. Sie würde ihn herbeisehnen, auf ihn warten und sich ohne ihn leer und einsam fühlen. Sie würde ihn halten wollen und streicheln, mit ihm reden und bei ihm schlafen, auch wenn er schon längst wieder zurück in seinem alten Leben in London war.
    Es kostete sie eine Menge Kraft, diesen Schritt zu tun, aus dem Fahrstuhl hinauszutreten und seine Hand zu nehmen, als sei diese ein Rettungsseil, das sie vor dem Untergang schützte.
    Mit dem linken Arm umfasste er sanft ihre Taille, zog sie näher, und schweigend schritten sie den erleuchteten Korridor entlang. Es waren kaum fünfzehn Schritte, doch sie wünschte, sie könnten immer weitergehen.
    Hier oben neben ihm fühlte sie sich aufgehoben, der rauen Wirklichkeit entrückt, den Belastungen und Problemen des Alltags enthoben. An seiner Seite fühlte sie sich sicher, geschützt und behütet, denn er sorgte sich um sie und scheute keine Mühe, ihr eine Freude zu machen.
    Er war bestimmt ein wundervoller Liebhaber.
    Sie konnte sich kaum daran erinnern, wann ihr jemand zuletzt so eine Riesenüberraschung bereitet hatte. Das Herz ging ihr auf vor Rührung.
    Sie liebte ihn dafür.
    Sie war in Leo Grainger verliebt. Sie liebte ihn.
    Eigentlich hätte sie überrascht sein müssen ob dieser Erkenntnis. Doch sie war es nicht. Diese tektonische Kontinentalplattenverschiebung in ihrem Leben hatte sich schon während der vergangenen Tage langsam angekündigt. Selbst wenn sie es hätte verhindern können – sie hätte es geschehen lassen. Denn es fühlte sich wundervoll an.
    Sie näherten sich der Tür, die für sie einst das Tor zur Märchenwelt war, zu der nur sie allein Zutritt hatte. Diese Tür wurde nun von Leo für sie geöffnet, und ihr blieb der Mund offen stehen, als sie sah, was sich dahinter verbarg.
    Im Gegensatz zu der dezenten Kerzenbeleuchtung im Flur war das Zimmer hell erleuchtet vom warmen Schein der Abendsonne, deren Strahlen durch die bunten Glasscheiben am oberen Fensterrahmen fielen.
    Das Zirpen der Vögel aus den Bäumen vor dem Fenster war zu hören, von Ferne schrie ein Pfau, und das angeregte Geplauder von Gästen unten auf der Terrasse drang zu ihnen hoch. Die Geräuschkulisse war ihr sofort vertraut, obwohl sie sie über all die Jahre hinweg fast vergessen hatte.
    Sara schloss die Augen und sog den altmodischen Geruch von Lavendelkissen, Bohnerwachs und Holz tief ein. Alles kehrte wieder.
    Sie musste ein paar Mal blinzeln, um die Freudentränen zu verstecken. Leo drückte sie freundschaftlich an sich, um zu signalisieren, dass er wusste, wie ihr zumute war.
    Wo früher ihr Bett gestanden hatte, stand nun ein Sofa, und am Fenster war ein wunderschöner Intarsientisch festlich für zwei Personen mit feinstem Porzellan, Kristallgläsern und Silberbesteck gedeckt. Selbst eisgekühlter Champagner wartete bereits in einem silbernen Flaschenkühler darauf, entkorkt zu werden.
    „Ich weiß nicht, was ich sagen soll“, hauchte Sara völlig überwältigt.
    „Dann lassen Sie es einfach, und genießen Sie still“, flüsterte er ihr ins Ohr und umarmte sie. Während er sein Kinn auf ihre Schulter legte, sahen sie gemeinsam über die von der Abendsonne beschienenen Wiesen und Felder – hinüber zu ihrem kleinen Cottage und den großen Glashäusern mit den Orchideen.
    „Ich bin froh, dass es Ihnen gefällt.“
    Sie brachte kein Wort heraus, nickte nur und ließ sich in Leos Umarmung fallen. Sie spürte die Wärme seines Körpers an ihrem Rücken und genoss es, sich in seinen starken Armen geborgen zu fühlen.
    „Es ist alles so wunderbar“, flüsterte sie heiser. „Woher wussten Sie nur, dass ich mich danach gesehnt habe, hier noch einmal zu sein, bevor sich mein Leben komplett verändert?“
    „Das ist ganz einfach“, erwiderte er und schmiegte den Kopf an den ihren. „Denn an Ihrer Stelle wäre es mir genauso gegangen. Doch nun ist es an der Zeit, zum Champagner überzugehen und die hervorragende Küche dieses Hotels zu genießen.“
    Sie schniefte leise, um ihre Verlegenheit und Freude zu überspielen. „Ja, sehr gerne. Und da Sie nun keine Mühe gescheut haben, mir eine große Überraschung zu bescheren, habe ich auch eine kleine für Sie“, flüsterte sie zärtlich und wünschte, sie könnten für immer so eng und vertraut beieinanderstehen und sich dem Zauber des Moments hingeben.
    Er lachte leise, und sie drehte sich zu ihm hin, ohne die Umarmung zu lösen, hob eine Hand und streichelte seine Wange.
    Dann

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