Gestaendnis im Palazzo der Traeume
ernsthaft zu einer naiven jungen Studentin hingezogen zu fühlen. Sophie begann zu begreifen, wie dumm es von ihr gewesen war, sich etwas anderes einzubilden.
Bis er eine Woche darauf unerwartet zurückkehrte. All ihre Zweifel und Vorbehalte lösten sich sofort in nichts auf, als er sie erneut einlud, mit ihm essen zu gehen.
Viel später, als Sophie auf die Geschehnisse zurückblickte und zu begreifen versuchte, wie das alles nur hatte geschehen können, wurde ihr klar, dass sie ganz bewusst von einem wahren Experten verführt worden war. Damals jedoch, als er sie auf seine Yacht gebracht hatte, beschwerte sie sich nicht. Und sie wehrte sich auch nicht, als er sie in die Kabine führte, auszog und zu dem großen Bett dirigierte. Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie ganz nackt vor einem Mann gestanden, doch bei Max hatte es sie nicht befangen gemacht. Und als er sich neben sie legte und ihr Gesicht mit zärtlichen Küssen bedeckte, streckte sie die Arme nach ihm aus und zog ihn zu sich.
Noch heute, all die Jahre später, sah sie vor sich, wie er sie angelächelt hatte. Seine dunklen Augen leuchteten verlangend, als er sich herabbeugte, um sie auf den Mund zu küssen. Dann wanderten seine Lippen zu ihren Brüsten, hinab zu ihrem flachen Bauch und noch ein Stück weiter nach unten. Stöhnend und zitternd drängte Sophie sich ihm entgegen. Nie hätte sie sich erträumt, derartige Lust zu empfinden, als Max sie in das Himmelreich einer ungeahnten Sinnlichkeit entführte.
Für einen Moment hielt er inne, als er entdeckte, dass sie noch Jungfrau war, bevor er sein Liebesspiel langsam und behutsam wieder aufnahm. Mit seinen erotischen Liebkosungen machte er sie richtig wild, während er gleichzeitig immer machtvoller zustieß, bis sie in perfektem Einklang fast gleichzeitig zu einem ekstatischen Höhepunkt gelangten.
Aufstöhnend drehte Sophie sich in ihrem Bett auf den Bauch. Was immer sie Max auch nachsagen konnte –dass er ein fantastischer Liebhaber war, ließ sich nicht leugnen. Sie bezweifelte, dass viele Mädchen eine so unglaublich befriedigende, himmlische erste Liebesnacht erleben durften, die zudem noch mit einem Heiratsantrag gekrönt worden war. Überglücklich hatte sie sofort Ja gesagt und auch in Max’ Bitte eingewilligt, die Verlobung so lange geheim zu halten, bis er die Gelegenheit hätte, mit seinem und ihrem Vater darüber zu sprechen.
Rückblickend räumte sie ein, dass sie damals in alles eingewilligt hätte, worum Max sie gebeten hätte. Aber ihr Glückszustand währte nur noch eine weitere Nacht, und ihr letzter Tag war für immer unauslöschlich in ihrem Gedächtnis eingebrannt …
Vor ihrem geistigen Auge sah Sophie es vor sich, als wäre es gerade erst passiert. In einer zwanglos eleganten Baumwollhose und einem sportlichen Hemd kam Max an dem Sonntagnachmittag aus dem Speisesaal des Hotels. Lässig lehnte er sich an den Empfangstisch, wo Sophie für einige Stunden aushalf. Mit einem sinnlichen Lächeln wanderten seine samtbraunen Augen über ihren Körper.
„Ich hatte eigentlich auf eine gemeinsame Siesta gehofft“, meinte er, wobei er ihre Hand nahm. Sophie spürte, wie ihr das Blut heiß in die Wangen schoss, obwohl sie doch schon zwei Liebesnächte mit ihm verbracht hatte. „Kein Grund zu erröten, Sophie.“ Er lachte. „Das tun doch alle verlobten Paare. Hier auf Sizilien ist es sogar Tradition. Und du möchtest doch nicht die Einheimischen verärgern, oder?“, fügte er schalkhaft hinzu.
„Sie sind unersättlich, Sir“, ging sie auf seinen neckenden Ton ein. „Aber ich habe noch bis vier Uhr Dienst.“
Bevor er sich wieder Sophie zuwandte und sie zärtlich betrachtete, warf er einen Blick auf die Uhr. „Noch zwei Stunden. Nun, ich denke, so lange kann ich warten, auch wenn es hart wird“, bemerkte er mit einem jungenhaften Grinsen, und Sophie lachte übermütig.
Doch schon im nächsten Moment verschwand ihr Lachen, als jemand Max’ Namen rief. Er drehte sich um. Eine kleine knabenhafte Frau mit kurzem schwarzem Haar kam auf die Rezeption zu, und zu Sophies Erstaunen lief Max ihr entgegen, hob sie hoch und küsste sie auf beide Wangen. Minutenlang unterhielten die beiden sich gestenreich auf Italienisch, bevor Max der jungen Frau einen Arm um die Taille legte und sie zur Rezeption führte.
„Sophie, ich möchte dir meine Schwester Gina vorstellen“, erklärte er. „Sie hat sich entschlossen, mich mit ihrem Besuch zu überraschen. Und, Gina“, fügte er
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