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Gestaendnis im Palazzo der Traeume

Gestaendnis im Palazzo der Traeume

Titel: Gestaendnis im Palazzo der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird
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zu erkämpfen, indem sie darauf bestand, nach England zurückkehren, um dafür so sorgen, dass sich jemand um ihre Wohnung kümmerte, fegte er ihren Vorschlag ungerührt beiseite und ging stattdessen wieder mit ihr ins Bett.
    Als sie jetzt auf die zerwühlten Laken blickte, fiel ihr ein, dass Max – bevor er sie schließlich allein gelassen hatte – ausdrücklich darauf hingewiesen hatte, dass dies ihr Schlafzimmer sei. Wo sich seines befand, wusste sie nicht. Aber wenigstens muss ich nicht mit ihm schlafen , dachte sie – entschlossen, die Sache so positiv wie möglich zu betrachten. Seltsamerweise bedeutete dieser Gedanke keinen echten Trost für sie.
    In der Hoffnung, dadurch vielleicht sämtliche Erinnerungen an ihre schändliche Schwäche zu tilgen, beugte sie sich vor und frottierte sich energisch das Haar.
    „Warte, lass mich das machen.“
    Beim Klang von Max’ tiefer Stimme zuckte sie zusammen. Erschrocken richtete sie sich auf. „Wo kommst du denn her?“
    Groß und arrogant stand er vor ihr, lässig bekleidet mit einer blauen Hose, einem blauen Hemd und einer schwarzen Lederjacke. Doch zu ihrer Schande musste Sophie sich eingestehen, dass sie sich sofort daran erinnerte, wie er nackt ausgesehen hatte. Und sie errötete heftig, als Max sie durchdringend ansah.
    „Ich bin sicher, du würdest dir gern ausmalen, ich sei der Hölle entsprungen“, antwortete er spöttisch. „Aber es ist leider nicht so dramatisch. Dies ist die Hauptsuite. Wir teilen uns das Bad und das Ankleidezimmer. Hast du die Verbindungstüren noch nicht bemerkt?“
    Natürlich hatte sie das, genauso wie die Tatsache, dass das supermoderne Badezimmer mit zwei Waschbecken, einer Dusche für zwei und einem riesigen Whirlpool ausgestattet war. Aber sie hatte sich einfach nichts dabei gedacht, weil es ihr nach den Ereignissen des gestrigen Tages schwer genug gefallen war, einen klaren Gedanken zu fassen.
    Bevor ihr jedoch eine schlagfertige Antwort einfiel, zog Max sie zu sich und frottierte zu ihrem Erstaunen tatsächlich ihr Haar. Einen Moment war Sophie versucht, den Kopf an seine breite Schulter zu legen und ihn stumm gewähren zu lassen. Doch das bisschen, das ihr noch an Stolz und Selbstachtung geblieben war, veranlasste sie, Max mit beiden Händen fortzuschieben.
    „Das ist nicht nötig. Ich kann sie föhnen.“
    Sein Blick verweilte dort, wo sie das Badetuch über ihrem Busen geschlungen hatte. „Nötig vielleicht nicht, aber ich will es tun. Und Begehren ist ein sehr starkes Gefühl …“ Er lachte. „Wie ich immer stärker merke, da dieses Badetuch jeden Moment herunterrutschen wird.“
    „Wie?“ Panisch sah Sophie an sich herab und griff rasch nach dem Handtuch, um es über ihren Brüsten zusammenzuhalten. So war sie wehrlos, als Max sie in die Arme nahm und auf den Mund küsste. Und als er mit der Zunge ihre Lippen berührte, war es sowieso um sie geschehen. Verlangend schmiegte sie sich an ihn.
    „Ich würde das wirklich gern fortsetzen“, flüsterte Max, „aber wir müssen um zehn ein Flugzeug bekommen.“
    „Ein Flugzeug?“ Sie sah ihn verständnislos an.
    „Ja. Wir haben eine Verabredung zum Mittagessen mit deinem Vater. Ich habe das gestern Abend noch arrangiert.“ Spöttisch sah er sie aus seinen dunklen Augen an. „Du hast deinen Teil der Abmachung bisher mehr als angemessen erfüllt, jetzt werde ich meinen einlösen. Allerdings möchte ich die Familie persönlich kennenlernen, die dich dazu gebracht hat, mir gegenüber so … entgegenkommend zu sein.“ Damit wandte er sich ab und ging zur Tür, wo er kurz innehielt. „Wir treffen uns unten, in einer Dreiviertelstunde. Lass mich nicht warten.“
    Weil sie so wütend war, packte Sophie ihre wenigen Sachen in Rekordzeit in einen Schrank im Ankleidezimmer. Als sie Max am Abend zuvor gebeten hatte, sie nach England fliegen zu lassen, damit sie sich um ihre Wohnung kümmern konnte, hatte er rundweg abgelehnt. Stattdessen hatte er die Frechheit besessen, ein Treffen mit ihrer Familie zu vereinbaren! Warum? Um sie noch mehr zu demütigen?
    Ein prüfender Blick in den Spiegel verriet ihr, dass sie gut aussah, auch wenn sie wieder das Kostüm vom Vortag trug. Heute allerdings kombiniert mit einem roten Top und roten Halbschuhen und einem roten Seidenschal im langen blonden Haar, sodass der Gesamteindruck nicht so förmlich und geschäftsmäßig war. Das einzige zwanglose Kleidungsstück in ihrem Gepäck wäre ansonsten ein Jogginganzug gewesen, den sie zum

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