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Gestaendnis im Palazzo der Traeume

Gestaendnis im Palazzo der Traeume

Titel: Gestaendnis im Palazzo der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird
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selbstsüchtigere Menschen auf der ganzen Welt gab. Ihm fiel ein, wie Sophie ihm erzählt hatte, dass ihr Vater sie nach dem Tod der Mutter auf ein Internat geschickt hatte. Ganz offenbar war sie ihm nicht wichtig genug gewesen, sein Leben für sie umzustellen. Und auch jetzt hatte er Max’ Angebot bereitwillig angenommen, ohne ein Gespräch unter vier Augen mit seiner Tochter zu suchen und sich zu vergewissern, was sie davon hielt.
    Schuldbewusst wählte Max die Nummer des Chauffeurs. Die Erkenntnis, dass er sich Sophie gegenüber auch nicht besser als ihr Vater benommen hatte, behagte ihm gar nicht.
    Sophie kam erst wieder herunter, als sie die Limousine vor dem Haus vorfahren sah. Zum Glück war der Abschied kurz und schmerzlos. Ihr Vater küsste sie auf die Wange, Margot küsste die Luft. Nur Timothy war wirklich traurig, als sie ging. Sie hob ihren kleinen Bruder hoch, drückte und küsste ihn und versprach ihm, dass er im nächsten Sommer wieder zu ihr ans Meer kommen könnte. Dann setzte sie sich in den Fond des Wagens.
    „Alles in Ordnung?“, erkundigte sich Max, als er sich neben sie setzte und den Chauffeur bat, sie nach Hove zu fahren.
    Sie wischte sich eine einzelne Träne aus dem Gesicht, bevor sie sich ihm zuwandte. „Natürlich. Du hast in nur einem Tag die Probleme meines Vaters gelöst. Ich könnte also nicht glücklicher sein. Was hast du denn erwartet?“ Um ihre Trauer zu verbergen, drehte sie den Kopf beiseite und blickte aus dem Fenster.
    Noch nie hatte Max sie so niedergeschlagen und resigniert gesehen. Gänzlich unerwartet meldete sich sein Gewissen. Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, hatte er sich rabiat Zugang zu ihrem Leben und ihrem Bett verschafft. Seit er sie am Arm von Abe Asamov gesehen hatte, war sein einziger Gedanke gewesen, sich an der einzigen Frau zu rächen, die ihn je hatte sitzen lassen. Nun aber war er sich nicht mehr so sicher.
    „Ein Dankeschön wäre schön, aber nicht unbedingt nötig …“ Max hob ihr Kinn, damit sie ihn ansah. „Allerdings halte ich es auch durchaus für möglich, dass du mit unserem Arrangement ganz zufrieden sein könntest. Wir sind im Bett wirklich fantastisch zusammen …“ Er sah, wie sie verräterisch errötete. „Und im Gegensatz zu dem Eindruck, den ich in den vergangenen beiden Tagen vermutlich bei dir hinterlassen habe, bin ich kein Monster. Mit etwas gutem Willen auf beiden Seiten könnten wir ganz gut miteinander auskommen.“ Er beugte sich zu ihr und küsste sie auf den Mund. „Denk während der Fahrt einmal darüber nach, ich werde noch etwas arbeiten.“ Gleich darauf vertiefte er sich in einen Bericht.
    Ganz gut miteinander auskommen? Meinte er das wirklich ernst? Sophie versuchte, darüber nachzudenken, aber die sanfte Bewegung des Autos und die kuschelige Wärme wiegten sie in den Schlaf. Seit zwei Nächten hatte sie kaum geschlafen und war dementsprechend müde. Bevor sie sich’s versah, sank ihr Kopf an Max’ breite Schulter, und sie war fest eingeschlafen.

8. KAPITEL
    „Sophie? Sophie … wach auf.“
    Langsam schlug sie die Augen auf und stellte fest, dass Max einen Arm um sie gelegt hatte und ihr Kopf an seiner breiten Brust ruhte. Verlegen richtete sie sich auf. „Ich … ich muss eingeschlafen sein“, murmelte sie errötend.
    „Da du mich als Kissen benutzt hast, ist es mir kaum entgangen“, erwiderte Max lächelnd. „Aber wir sind jetzt da.“
    Sie strich sich übers Haar und zog den Rocksaum herunter. „Entschuldige, ich muss dich am Arbeiten gehindert haben.“
    „Es war mir ein Vergnügen“, versicherte er lachend und stieg aus.
    Sophies kleine Wohnung lag im ersten Stock eines einzeln stehenden, zweigeteilten viktorianischen Hauses an einer Straße mit Blick auf den Strand und das Meer.
    „Tolle Aussicht“, bemerkte Max, als er ihr aus dem Wagen half und sich dabei neugierig umsah.
    Als sie auf dem Bürgersteig vor dem Haus stand, merkte Sophie plötzlich, dass sie Max nicht in ihrer Wohnung haben wollte. Hove war ihre ganz private Zufluchtsstätte, und wenn diese Affäre vorbei war, wollte sie in ihrer Wohnung durch nichts an Max erinnert werden.
    „Du brauchst wirklich nicht mit nach oben zu kommen.“ Sie lächelte Max unsicher an, wich aber seinem Blick aus. Er war so atemberaubend attraktiv, dass sie für einen Moment in ihrer Entschlossenheit schwankte. Doch sie riss sich zusammen. „Warum lässt du dich nicht ein wenig in der Gegend herumfahren? Brighton ist nicht weit von hier und sehr

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