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Gestaendnis unter suedlicher Sonne

Gestaendnis unter suedlicher Sonne

Titel: Gestaendnis unter suedlicher Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Lennox
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ähnlich. Seine warmherzigen Pflegeeltern fühlten sich von dem hohen Besuch zweifellos geehrt, erstarben jedoch nicht in stummer Ehrfurcht. Sie redeten fröhlich drauflos, als alle am Tisch saßen und sich Consuelas Erdbeerkuchen schmecken ließen.
    Während Ramón sich bestmöglich an der Unterhaltung beteiligte, beobachtete Jenny den Kleinen, der sie höflich begrüßt hatte. Der Junge presste eine kleine rötlich gelbe Katze an sich, als hinge sein Leben von ihr ab. Er sagte kein Wort, blickte seinen Cousin aber sehnsüchtig an.
    â€žKommt Fürst Ramón tatsächlich jede Woche?“, erkundigte sie sich bei Consuela, als sie gemeinsam den Tisch abräumten.
    â€žJa, und dafür sind wir ihm sehr dankbar. Wir haben schon viele Pflegekinder gehabt, doch zu Philippe scheinen wir keinen Zugang zu finden. Er spricht lediglich, wenn er muss, isst fast nur etwas, wenn man ihn zwingt, und weiß nicht, wie man Spaß hat. Aber wenn Seine Hoheit ihn besucht und mit ihm wegfährt, lebt er richtig auf. Er kehrt als glücklicher Junge zurück, isst und erzählt uns, was sie gemacht haben. Wenn er am nächsten Morgen aufwacht, ist er jedoch wieder wie ausgewechselt. Fürst Ramón hat ihm seine Katze gebracht, was ihm zweifellos hilft. Nur fragen wir uns allmählich, ob er nicht bloß seine Eltern vermisst, sondern auch Seine Hoheit.“
    â€žEr kann sein Herz nicht so schnell an Ramón gehängt haben.“
    Consuela lächelte sie an. „Wollen Sie mir sagen, dass es unmöglich ist?“
    Große Güte, ist es so offensichtlich, dass ich Ramón liebe, dachte Jenny bestürzt und spürte, wie sie errötete.
    â€žEs gibt Gerüchte.“ Consuela war mit Jennys Reaktion sehr zufrieden. „Wie schön.“
    â€žIch … Da ist nichts.“
    â€žUnser Fürst braucht eine Frau, die ihn liebt.“
    â€žIch gehöre nicht seiner Gesellschaftsklasse an.“
    Consuela winkte ab. „Vor ein paar Monaten war Philippe noch ein Prinz. Jetzt ist er der uneheliche Sohn der Geliebten des verstorbenen Prinzen. Wenn Sie sich wegen der Klasse den Kopf zerbrechen, sorgen Sie sich um nichts. Sie machen ihn glücklich. Mehr kann niemand verlangen.“ Durchdringend blickte sie Jenny an. „Fürst Ramón ist liebenswürdig, intelligent und ehrenhaft. Das Land hat ihn bitternötig. Aber ein Mann, der eine solche Aufgabe übernimmt, braucht auch jemanden fürs Herz.“
    â€žIch kann nicht …“
    â€žIch sehe eine mutige Frau vor mir und bin sicher, dass Sie es können.“
    Jenny schaute sich nach einem Küchentuch um und begann, das Geschirr abzutrocknen. „Darf ich Sie etwas fragen?“
    â€žNatürlich.“
    â€žSie und Ernesto lieben Philippe und tun Ihr Bestes für ihn. Wenn Philippe so gern im Palast sein möchte … Warum stellt Ramón … Seine Hoheit Sie nicht an, damit Sie sich dort um den Jungen kümmern?“
    â€žWir im Palast?“ Entsetzt blickte Consuela sie kurz an.
    â€žWieso nicht?“
    â€žWir sind nur einfache Bauern.“
    â€žBitte entschuldigen Sie … Sagten Sie nicht eben …“
    â€žDas bezog sich auf Sie.“ Consuela seufzte, wischte sich die Hände an der Schürze ab und drehte sich Jenny zu. „Sie sind jung und stark genug, um zu kämpfen und etwas zu bewegen. Doch für uns und Philippe ist die starre Gesellschaftsordnung im Palast unüberwindbar.“
    â€žWürde Ramón Sie auffordern, im Palast zu wohnen, würden Sie es machen?“
    â€žVielleicht. Aber er wird es nicht tun. Er wird das Risiko nicht eingehen, und warum sollte er?“ Sie seufzte erneut, als wären die Sorgen der Welt zu viel für sie, und zwang sich dann zur Fröhlichkeit. Sie lächelte Jenny an, räumte das Geschirr weg und kehrte mit ihr zu den Männern zurück.
    Ernesto und Ramón diskutierten über ein Fußballspiel, und Philippe lauschte ihnen gebannt. „Philippe, Fürst Ramón hat darum gebeten, dass deine Schwimmsachen griffbereit sind. Er möchte mit dir zum Strand.“
    â€žFahren wir mit deinem Auto?“, fragte er mit großen Augen.
    â€žJa, und Señorita Bertin würde mitkommen, wenn du einverstanden bist.“
    Der Kleine betrachtete Jenny einen Moment aufmerksam. „Das wäre nett.“
    Stumm saß Philippe zwischen Jenny und Ramón. Er sah stur

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