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Geständnis unterm Mistelzweig

Geständnis unterm Mistelzweig

Titel: Geständnis unterm Mistelzweig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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ihr, nämlich eine Frau, die mehr und mehr nach dem Mann verlangte, der Liebe und Lachen in ihr Leben gebracht hatte, ganz zu schweigen von dem winzigen schwarzen Kätzchen.
    Chloe frühstückte und zog sich an. Sie hatte an diesem Tag noch die Chance, Weihnachtseinkäufe zu machen. Es war allerdings auch die letzte Gelegenheit, denn den nächsten Tag würde sie mit Martha dazu verwenden müssen, für die Mädchen Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Dafür würde sie jede Minute brauchen. Jetzt aber würde sie alle Läden in Pittsburgh nach dem vollkommenen Geschenk für Egan durchsuchen.
    Stunden später fand sie es, in einem staubigen Geschäft für Importwaren in einem Stadtviertel, in dem sie noch nie gewesen war.
    Das Schachspiel stand inmitten von Ramsch. Das Brett war aus schwarzen und weißen polierten Steinen zusammengesetzt. Die Schachfiguren waren handgeschnitzt, jede stellte eine eigene Persönlichkeit dar.
    Die schwarze Königin hatte langes Haar, das ihr bis zur Hüfte reichte. Sie sah sehr lebensecht aus und hatte Ähnlichkeit mit ihr, Chloe.
    Der Ladenbesitzer blickte auf und lächelte, als wittere er ein Geschäft.
    Chloe presste ihre Handtasche an sich. “Ich weiß nicht.” Sie tat so, als habe sie Zweifel. “Für meinen Geschmack ist es etwas zu grell. Aber ich habe einen Freund, der gern Schach spielt. Wenn es nicht zu teuer ist, könnte ich es vielleicht für ihn kaufen.”
    Die Fenster von Egans Wohnung waren dunkel, als Chloe eine halbe Stunde nach Abschluss des Kaufs bei ihm eintraf. Das Schachspiel war schwer und unhandlich. Aber es war jetzt schön in marmoriertes Papier eingewickelt und mit einem echten Seidenband verschnürt. Die aufwändige Verpa- ckung war wohl die Entschuldigung des Ladenbesitzers da- für, dass er an dem Verkauf immer noch ganz gut verdient hatte.
    Vor Egans Tür zögerte Chloe. Sie hatte seine Einladung angenommen, Heiligabend zu seinen Eltern zu kommen. Egan schwor, dass dieser Abend -- und nicht der Morgen des ersten Weihnachtstages -- in seiner Familie der traditionelle Zeitpunkt sei, Geschenke zu übergeben. Chloe vermutete allerdings, dass diese Tradition in diesem Jahr ganz neu war, weil sie mit Egans Familie am Morgen des ersten Weihnachtstages nicht zusammensein konnte.
    Aber ob das nun stimmte oder nicht, am Heiligabend würde sie bei ihnen sein, und das war dann auch genau der richtige Zeitpunkt für Egan, sein Geschenk auszupacken. Warum stand sie dann noch hier vor der Tür und zögerte?
    Sie klopfte. Gleich darauf öffnete Egan und sah sie verwundert an. Sein Oberkörper war nackt und glänzte feucht. Egan hatte ein Handtuch in der Hand. “Chloe?”
    “Ich weiß, dass du mich nicht erwartest hast.”
    Das hatte er in der Tat nicht. Im Gegenteil, er hatte sich gerade vorgenommen, von ihr gar nichts zu erwarten. Sie war eine Frau, die ein Mann nicht einfach über die Schulter werfen und davonschleppen konnte. Sie wollte umworben und erkämpft werden.
    Chloe ging auf Egan zu und küsste ihn. Er roch nach Seife und wunderbar männlich. Egan nahm sie in die Arme. Seine Fingerspitzen strichen zärtlich über ihren Rücken, und sie entspannte sich langsam. Gerade hoffte sie, dieser Kuss möge nie enden, als Egan sie mit sich in die Wohnung zog und die Tür schloss.
    “Ist das für mich?”
    Sie hatte das Geschenk beinahe vergessen, obwohl ihre Arme vom Tragen schon ganz lahm wurden. Sie reichte es ihm. “Ja.”
    “Die Verpackung ist ja das reinste Kunstwerk.”
    “Ich weiß.”
    “Sag mir, dass nichts Lebendiges darin ist.”
    “Kein kleiner Hund und kein Kätzchen.”
    Egan betrachtete das Paket. “Soll ich es gleich jetzt öffnen?”
    “Das musst du nicht. Vielleicht willst du bis Heiligabend warten.”
    “Vielleicht ist keine Antwort.”
    “Also gut. Ich möchte, dass du es auf der Stelle öffnest.”
    “Das habe ich mir gedacht.” Er lächelte sie verschmitzt an. “Aber erst ziehe ich mir ein Hemd an.”
    Chloe wollte protestieren. Egan ohne Hemd, das war besser, als sie es in ihren wildesten Fantasien geträumt hatte. Das Haar auf seiner Brust war hell und bestimmt so seidenweich, wie es aussah. Egan war gebräunt und muskulös, ein Mann, der seinen Körper gern einsetzte.
    Dieser Gedanke färbte Chloes Wangen rot.
    “Oder möchtest du lieber, dass ich es nicht tue?”
    Ihr Blick glitt zu seinen Hüften in der engen, abgewetzten Jeans. Chloe vermutete, dass Egan unter dieser Jeans nichts weiter anhatte.
    “Vielleicht öffne ich doch zuerst

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