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Gestohlene Leidenschaft

Gestohlene Leidenschaft

Titel: Gestohlene Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hewitt
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praktisch“, bemerkte Khalis sarkastisch.
    „Ich sage nur, wie es ist, Khalis. Du wolltest die Wahrheit hören.“
    „Die Wahrheit! Du hast mich von Anfang an belogen.“
    „Das ist unfair! Was hätte ich denn tun sollen? Ich kannte dich doch gar nicht. Hätte ich mich als ‚Grace Turner, Kunstsachverständige und Ehebrecherin‘ vorstellen sollen?“, fragte sie aufgebracht.
    Khalis stand auf und tigerte in dem kleinen Wohnzimmer hin und her. „Du hättest es mir sagen können, als du wusstest, was ich für dich empfinde“, sagte er heiser.
    „Ich hatte Angst, dass du mich genauso ansehen würdest, wie du es jetzt tust: abweisend und als wäre ich dir völlig fremd.“ Traurig ließ sie den Kopf hängen. Sie liebte Khalis so sehr. Doch er würde sich von ihr abwenden. Wie er auch seiner Familie den Rücken gekehrt hatte.
    „Wie lange hat die Affäre gedauert?“, fragte er schließlich.
    „Ungefähr sechs Wochen.“
    „Und deine Ehe?“
    „Knapp zwei Jahre.“ Natürlich machte es keinen guten Eindruck, seinen Mann zu betrügen. Schon gar nicht nach so kurzer Ehe und der Geburt des Wunschkindes. Heute verstand sie selbst nicht mehr, wie das hatte geschehen können. Wie sollte sie dann von Khalis Verständnis erwarten?
    „Dein Mann muss ziemlich wütend gewesen sein, als er davon erfahren hat.“
    „Ja. Niemand sollte davon wissen. Deshalb hat er mich vor Gericht als schlechte Mutter hingestellt.“
    „Aber du warst eine gute Mutter.“
    Neue Hoffnung keimte auf. „Ich glaube ja. Aber genau weiß ich das nicht mehr.“
    Khalis sah aus dem Fenster. „Wie hat er es erfahren?“
    „Die Einzelheiten möchte ich dir gern ersparen“, flüsterte Grace.
    „Er hat euch also erwischt“, vermutete Khalis, wandte sich zu ihr um und musterte sie mit eisigem Blick.
    Ihre schuldbewusste Miene sprach für sich.
    „Und ich Idiot dachte, er hätte dich misshandelt“, sagte er leise. „Physisch oder psychisch. Ich habe deinen Exmann gehasst für das, was er dir angetan hat.“
    „Ich weiß“, wisperte sie.
    „Und dabei …“ Er verstummte und griff nach seinem Mantel.
    „Es tut mir so leid.“
    Die einzige Antwort darauf war das Klicken der Tür, die hinter Khalis ins Schloss fiel.

10. KAPITEL
    „Du siehst aus wie aufgewärmter Reispudding“, sagte Michel eine Woche später zu Grace.
    „Vielen Dank für das Kompliment.“ Pikiert zog sie die Augenbrauen hoch, als sie die Bürotür ihres Chefs hinter sich zuzog.
    Michel musterte sie. „Ich meine es ernst, Grace. Du siehst schrecklich aus.“
    Kein Wunder, dachte sie. Die letzte Woche hatte ihr sehr zugesetzt. Seit Khalis wortlos ihre Wohnung verlassen hatte, war jeder Tag eine Qual. Wenn sie nachts tatsächlich einmal einschlief, wurde sie von Albträumen geplagt. Szenen ihrer unglücklichen Ehe spielten sich vor ihrem geistigen Auge ab. Wenn sie wach lag, dachte sie an ihre kleine Tochter und an Khalis.
    Sie hatte sich eingebildet, eine Nacht mit ihm wäre genug, um für den Rest des Lebens von den wunderschönen Erinnerungen zehren zu können. Immer wieder träumte sie davon, in seinen Armen zu liegen, seine zärtlichen Hände zu spüren und wachte vor Sehnsucht nach ihm auf, tastete nach ihm, doch er war nicht da.
    „Du wolltest mich sprechen, Michel?“ Sie rang sich ein Lächeln ab.
    Michel seufzte und stützte das Kinn auf die gefalteten Hände. „Ja, ich wollte dir mitteilen, dass Khalis Tannous die letzten beiden Bilder aus der Sammlung seines Vaters gespendet hat.“
    „Die Leonardo da Vincis?“
    „Ja.“
    „Und wer ist der glückliche Empfänger?“
    „Das Fitzwilliam in Cambridge.“
    Das Fitzwilliam in Cambridge war praktisch mein zweites Zuhause.
    Grace wich Michels forschendem Blick aus. „Eine seltsame Wahl“, sagte sie.
    „Meinst du? Ich finde es ist eine ausgesprochen gute Idee.“
    „Warum?“
    „Komm schon, Grace! Es ist unübersehbar, dass auf der Insel irgendwas zwischen dir und Tannous passiert ist.“
    „Ach ja?“
    „Jedenfalls bist du seitdem unglücklicher denn je. Dabei hatte ich heimlich gehofft, Tannous würde dich wieder zum Leben erwecken.“
    „Ich war nicht tot.“
    „Aber so gut wie. Ich bin nicht nur dein Chef, Grace. Ich kenne dich seit deiner Kindheit und mache mir Sorgen um dich. Seit Jahren bist du unglücklich. Ich hatte wirklich damit gerechnet, dass Tannous dir helfen könnte.“
    „Hast du deshalb darauf bestanden, dass ich den Auftrag übernehme?“
    „Na ja, du kennst dich nun mal

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