Gestohlene Leidenschaft
schon die Mona Lisa. Und ich weiß, wie viel dir diese Gemälde bedeuten. Da dachte ich, sie müssten unbedingt in deinem zweiten Zuhause hängen.“
Tränen schimmerten in ihren Augen. „Danke, das war sehr nett von dir. Insbesondere nachdem …“ Ihr versagte die Stimme. Sie konnte Khalis nur stumm und unendlich traurig anschauen.
„Oh Grace!“ Er zog sie an sich, als wollte er sie nie wieder loslassen. Grace spürte den feuchten Anzugstoff an ihrer Wange und konnte nicht fassen, was gerade passierte. Khalis war da und hielt sie fest an sich gedrückt, und sie fühlte sich zum ersten Mal nach langer Zeit wieder geborgen.
Widerstrebend löste sie sich schließlich aus seiner Umarmung. „Wenn uns nun jemand beobachtet …“
„Das ist mir völlig egal.“
„Ich verstehe dich nicht, Khalis“, wisperte Grace. „Was tust du hier?“ Du siehst mich an, als … als würdest du mich lieben.
„Ich bin hier, weil ich mich bei dir entschuldigen muss, Grace. Ich habe alles falsch gemacht.“
„ Du hast alles falsch gemacht?“ Verwundert sah sie ihn an.
„Ich hätte neulich nicht einfach wortlos davongehen dürfen. Gut, ich war schockiert, das muss ich zugeben, aber ich … ich wollte, dass du mir vertraust, und dann habe ich dein Vertrauen mit Füßen getreten.“
Grace blinzelte verdutzt über seine Selbstvorwürfe. Sie kamen ihr etwas übertrieben vor. „Du bist viel zu selbstkritisch, Khalis.“
„Nein, ich hatte kein Recht, dein Verhalten zu verurteilen.“
„Mir ist bewusst, was ich getan habe, Khalis.“
„Das weiß ich. Denn tiefe Schuldgefühle verfolgen dich auf Schritt und Tritt. Mir ist unbegreiflich, dass ich das nicht eher erkannt habe.“
Er hat recht, dachte sie bedrückt. „Ich weiß nicht, wie ich sie loswerden soll“, gab sie leise zu.
„Ich habe dich gebeten, mir dabei zu helfen, alles zu verstehen“, sagte Khalis ruhig. „Du hast mir die Wahrheit gesagt, aber ich glaube, es war noch längst nicht alles.“
Seine Worte verschlugen ihr fast die Sprache. „Was willst du denn noch wissen?“, fragte sie schließlich nervös.
„Alles, einfach alles.“ Er zog sie wieder an sich und hielt sie ganz fest. „Nicht nur die Dinge, die du bedauerst. Du musst mir alles erzählen, damit ich dich verstehen kann“, bat er eindringlich.
„Das ist ganz schön viel verlangt, Khalis.“
„Ich weiß. Aber es muss sein.“
Erst als sie später in seinen Armen lag, fing sie stockend an zu erzählen. Khalis wusste, dass er geduldig sein musste. Und einfühlsamer als je zuvor. Ihm war klar, dass er Dinge hören würde, die ihm nicht gefielen. Tatsachen, die er nur widerstrebend akzeptieren könnte. Doch er nahm all das auf sich, weil er ihr Vertrauen zurückgewinnen wollte.
Ihr Haar kitzelte seine nackte Brust, als Grace sich bewegte. Er hatte sie mit in seine Penthousesuite gebracht, die er für die Nacht gebucht hatte. Zögernd hatte Grace die Suite mit Aussicht auf den Cam betreten und über das riesige Himmelbett im Schlafzimmer gestaunt.
Khalis wollte ihr versichern, dass es ihm – fast – nur darum ging, in aller Ruhe mit ihr zu reden. Doch nach fast drei Monaten Trennung überwältigte ihn das Begehren.
„Grace …“ Weiter kam er nicht, denn sie schmiegte sich plötzlich an ihn.
„Du hast mir so gefehlt“, flüsterte sie. „Tag und Nacht.“ Genauso war es ihm gegangen. Nur wenn er mit ihr zusammen war, fühlte er sich wie ein vollständiger Mensch.
Er küsste sie zärtlich. Doch sowie ihre Lippen sich berührten, konnten weder er noch Grace ihr heißes Verlangen unterdrücken. Immer leidenschaftlicher wurden die Küsse, immer fordernder. Ungeduldig zog Khalis den Reißverschluss des Etuikleids auf, und Grace streifte es ab. Sie lachte nur, als es sich in ihrer Hast in den hohen Absätzen verfing und zerriss.
„Das nächste Kleid, das dran glauben muss.“ Lachend schubste Khalis es beiseite. Grace kickte die High Heels in dieselbe Richtung, während er sich blitzschnell auszog und Grace mit sich aufs Bett zog. Sie konnten es kaum erwarten, endlich wieder die Nähe des anderen zu spüren. Fordernd bog sie sich ihm entgegen, als er ihr eine Hand zwischen die Schenkel schob. „Ich brauche dich so sehr, Grace“, stöhnte er vor Lust.
Endlich drang er in sie ein und füllte sie aus, wie sie es sich so lange gewünscht hatte. Endlich waren sie wieder eins.
Als die Wogen der Lust verebbt waren, schaute Khalis Grace zärtlich in die Augen. „Keine Tränen“, bat
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