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Gestohlene Leidenschaft

Gestohlene Leidenschaft

Titel: Gestohlene Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hewitt
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nun wusste sie, dass auch er diese magnetische Anziehungskraft spürte.
    Na und? Sie würde sich auf nichts einlassen. Grace atmete tief durch. „Darf ich die Bilder jetzt sehen?“
    „Selbstverständlich. Das erspart mir weitere Erklärungen.“ Geschmeidig erhob er sich, eilte aus dem Arbeitszimmer und erwartete offensichtlich, dass Grace ihm folgte. Sie schluckte ihren Ärger über dieses arrogante Verhalten hinunter und eilte hinter ihm her. Als er plötzlich stehen blieb und ihr eine Tür aufhielt, rutschte sie fast aus.
    „Nach Ihnen“, sagte er höflich. Grace versuchte, ihre Verlegenheit zu überspielen und ging hastig an ihm vorbei. Sie waren auf dem gleichen Korridor wie vorhin. Khalis folgte ihr. Wieder war sie sich seiner Nähe sehr bewusst. Das erotische Knistern zwischen ihnen verstärkte sich mit jedem Schritt.
    Entsetzt versuchte sie, die Anziehungskraft dieses Mannes zu ignorieren. Es war das erste Mal seit vier Jahren, dass sie einem Mann erotische oder romantische Gefühle entgegenbrachte. Bisher war es ihr gelungen, derartige Sehnsüchte im Keim zu ersticken. Solche Gefühle konnten das Ende ihres Seelenfriedens bedeuten. Ausgerechnet jetzt und ausgerechnet bei einem Mann wie Khalis Tannous, dem neuen Vorstandsvorsitzenden eines durch und durch korrupten Konzerns, erwachte ihr Verlangen wieder.
    Instinktiv beschleunigte sie ihren Schritt, um den Abstand zu diesem Mann zu vergrößern. Natürlich passte er sich ihrem Tempo sofort an.
    „Hier rechts“, sagte er belustigt. „Ich bewundere das Tempo, das Sie auf diesen hohen Absätzen vorlegen, Ms Turner. Aber es handelt sich hier nicht um ein Wettrennen.“
    Grace verkniff sich eine passende Antwort, verlangsamte jedoch das Tempo – geringfügig. Dann bog sie rechts ab. Nun waren sie auf einem Korridor, dessen Fenster auf die andere Seite des Innenhofs hinausgingen.
    „Jetzt links.“ Beim Klang seiner einschmeichelnden Stimme stellten sich ihre Nackenhärchen auf. Außerdem spürte sie Khalis’ Atem im Nacken. Schnell wandte sie sich nach links und fand sich plötzlich vor einem Lift wieder. Argwöhnisch betrachtete sie die Stahltüren und das Sicherheitspanel daneben.
    Khalis deaktivierte es mit seinem Fingerabdruck und gab einen Code ein, während Grace diskret den Blick abwandte. „Ich werde dafür sorgen, dass Sie jederzeit Zugang haben. Die Kunstwerke müssen nämlich im Keller bleiben.“
    „Ehrlich gesagt, Mr Tannous …“
    „Khalis.“
    „Ich weiß nicht, wie weit ich hier mit meiner Begutachtung kommen werde. Die meisten Untersuchungen müssen im Labor durchgeführt werden und …“ Sie verstummte, als Khalis schlecht gelaunt lächelte.
    „Mein Vater scheint an alles gedacht zu haben, Ms Turner. Dort unten befindet sich ein voll ausgestattetes Labor.“
    Als die Fahrstuhltüren sich öffneten, bat er Grace hinein und folgte ihr. Sofort bekam sie kaum noch Luft. Klar denken konnte sie auch nicht mehr. Sie war sich nur seiner Nähe bewusst. Wie entspannt er wirkte.
    Fast drehte sich ihr der Magen um, als der Lift sich nach unten bewegte. Die Fahrt schien kein Ende zu nehmen. Wie tief unter der Erde lag denn dieser grässliche Keller?
    „Nur noch wenige Sekunden“, tröstete Khalis, dem nicht entging, was sie durchmachte. Grace staunte über sein Einfühlungsvermögen. Normalerweise gelang es ihr ganz gut, ihre Emotionen zu verbergen. Aber diesem Mann, den sie gerade erst kennengelernt hatte, konnte sie offensichtlich nichts vormachen. Seltsam, das war ihr noch nie passiert.
    Sowie die Fahrstuhltüren sich öffneten, forderte er Grace mit einer Geste auf, vorauszugehen. Nervös gehorchte sie und stand dann in einem typischen Kellergang. Rechts neben dem Fahrstuhl lehnte eine wuchtige Stahltür, deren Angeln man durchtrennt hatte. Unmittelbar daneben war der Zugang zu Balkri Tannous’ Tresorraum. Aufgeregt und etwas furchtsam überlegte Grace, was sie dort wohl erwartete.
    „So, da wären wir.“ Khalis betätigte einen Lichtschalter. Staunend blickte sie sich um. Der Raum war wie ein Herrenzimmer eingerichtet. Zögernd ging sie hinein.
    Der Anblick nahm ihr den Atem. Dicht an dicht hingen die Bilder an den Wänden. Auf den ersten Blick erkannte sie mindestens ein Dutzend gestohlener Gemälde – Klimt, Monet, Picasso –, entwendete Kunstwerke im Wert von zig Millionen Dollar.
    Fassungslos atmete Grace tief durch. Khalis lachte leise und freudlos. „Ich bin ja kein Experte, aber selbst mir war klar, dass man so

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