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Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Titel: Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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offen, viele geschlossen und mit rotem Filzstift beschriftet. Ein Stuhl stand umgedreht auf einer Tischkante, ein altes, schäbiges Sofa an einer der Wände.
    »Meine Tochter und ihr Mann haben einen ganzen Tag damit zugebracht, Charles’ Büro in der Universität auszuräumen.« Ihre Augen füllten sich mit Tränen. »Ich weiß einfach nicht, was ich mit dem ganzen Kram machen soll. Ich schwöre Ihnen, ich kann ihn riechen hier drin.«
    Bevor einer von ihnen antworten konnte, wandte sie sich nach links. »Sie ist gleich hier drüben. Einige von denen stehen schon seit Jahren hier draußen. Diese Kiste hier« – sie schob einen Karton beiseite und schlängelte sich zwischen aufgestapelten Pappkartons hindurch, bis sie fand, was sie suchte – »hat er niemals mit zur Uni genommen. Ach, da ist sie ja!«
    »Kommen Sie, lassen Sie mich.« Pete ging hin, um ihr zu helfen. Auf der Kiste, auf die sie zeigte, stand Luxor.
    Pete holte die Kiste herunter, damit Kat sie durchsehen konnte. Größtenteils war der Inhalt wenig interessant, aber ein kleines Notizbuch zog Kats Aufmerksamkeit auf sich. Sie nahm es zur Hand, und als Pete ihr in die Augen sah, bemerkte er darin ein Funkeln der Erregung.
    »Sie können das wirklich gerne mitnehmen«, sagte Ann. »Ich weiß nicht, ob es Ihnen bei Ihren weiteren Forschungen helfen wird, aber Charles war äußerst genau bei Details. Wenn Sie nach bestimmten Aufzeichnungen suchen, werden Sie sie in diesem Tagebuch sicher finden.«
    »Vielen Dank«, sagte Kat. »Das hoffen wir.«
    Ann Latham begleitete sie zur Haustür. Pete reichte der Frau seine Visitenkarte, während Kat das Tagebuch in ihren Rucksack steckte.
    »Meine Privatnummer steht auf der Rückseite. Wenn Ihnen noch etwas einfällt, würden wir uns freuen, wenn Sie uns anrufen. Jederzeit.«
    Ann Latham blickte auf die Karte hinunter. »Das werde ich tun.«
    Ehe sie gingen, umarmte Kat die Frau kurz. »Es tut mir sehr leid für Sie.«
    »Danke. Charles war ein durch und durch guter Mensch. Oh, er war nicht perfekt, und er hatte seine Dämonen wie wir alle, aber er versuchte ein anständiges Leben zu führen. Und was immer er Unrechtes getan hat, ich habe es ihm lange verziehen. Es bringt nichts, irgendeinen Groll zu hegen. Das Leben ist viel zu wertvoll.«
    Kat lächelte traurig. »Ich wünschte, alle wären so weise wie Sie, Mrs Latham.«
    »Es hat nichts mit weise zu tun. Sondern damit, dass der Verlust von jemandem, von dem man noch nicht einmal wusste, dass man ohne ihn nicht leben kann, einen sehr nachdenklich macht und dazu führt, dass man seine Prioritäten noch einmal gründlich überdenkt.«
    Anns Worte klangen in Petes Kopf nach, als sich die Tür hinter ihnen schloss und sie den dunklen Gehweg entlangliefen. Kat war auffallend still, und Pete war sich nicht sicher, was ihr durch den Kopf ging.
    Er deutete auf seinen Mietwagen zwei Blocks weiter. Dort angekommen, öffnete er die Beifahrertür und ließ Kat einsteigen. Er nahm neben ihr Platz und starrte in die Dunkelheit hinaus, während Kat das Licht über sich anschaltete und das Notizbuch aufklappte.
    Tatsache war, dass er im Moment nicht einmal wusste, was in seinem eigenen Kopf vorging. Irgendwann zwischen dem Zeitpunkt, als sie an Ann Lathams Tür geklingelt hatten, und jetzt war der ganze Ärger, den er geschürt hatte, seit sie ihm heute Morgen davongelaufen war, allmählich versiegt, bis er sich einfach nur noch … leer gefühlt hatte.
    »Oh mein Gott«, sagte Kat neben ihm. »Sieh dir das an!«
    Aus seinen Überlegungen gerissen, folgte Pete ihrem Finger, der auf eine Liste von Daten und Nummern deutete. Nein, keine Nummern, wie ihm klar wurde, sondern Beträge. In ägyptischen Gineh oder Pfund. Hunderttausende von Pfund. Und diesen augenscheinlichen Zahlungen war jeweils ein Datum zugeordnet. »Er hat Tagebuch über seine Einnahmen geführt?«
    »Nein.« Kat schüttelte den Kopf, und ihre Stimme senkte sich zu einem Flüstern. »Du hattest recht.«
    »Womit?«
    Seine Augen folgten ihrem Finger, der sich zum oberen Rand des Blattes und auf die Buchstaben P-A-N-E-K bewegte.
    »Was ist ›Panek‹?«, fragte Pete.
    Kat schloss die Augen und lehnte den Kopf an die Kopfstütze. »Es ist ägyptisch. Es bedeutet Schlange in der alten Sprache. Es war ein Witz, das sagte er zumindest.« Ihr Gesicht wurde blass. »Weil er groß und schlank war und in Gänge kriechen konnte, in die Latham und die anderen nicht hineinpassten.
    »Wer?«
    Sie öffnete die Augen und sah

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