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Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Titel: Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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ihn an. »Sawil. Alle nannten ihn Panek bei der Ausgrabung.« Sie presste sich die Hand auf die Schläfe. »Er steckte wirklich mit Latham unter einer Decke, wie du vermutet hast.«
    Pete überflog die Unmengen von Zahlen in ihrem Schoß. Nein, sie steckten nicht nur unter einer Decke. Von den Daten her sah es so aus, als habe Ramirez bereits Relikte aus der Ausgrabungsstätte geschleust, lange bevor Kat überhaupt ins Tal der Könige gekommen war. »Deswegen sind deine Anschuldigungen im Sande verlaufen.«
    Kat nickte.
    Pete dachte zurück an Busir und den äußerst geschickt gewählten Zeitpunkt jenes Anrufs, der Petes Schicksal besiegelt und seine Beziehung zu Kat zerstört hatte. »Ramirez wusste, dass wir ein Paar waren. Wenn er mit Latham zusammenarbeitete, dann kannte er Busir.« Und Ramirez hatte wahrscheinlich Öl ins Feuer von Kats Paranoia bezüglich Pete und seiner möglichen Verstrickung gegossen. »Sie haben uns in die Falle gelockt.« Als ihre Augen zu ihm hinüberflogen, fügte er hinzu, »Du hast sie verpfiffen und hast nicht lockergelassen. Sie mussten dich einfach loswerden.«
    Und Pete fielen zwei Möglichkeiten ein, das zu tun. Erstens, ihr die Schuld in die Schuhe zu schieben, falls das SCA sich einschalten und herumschnüffeln würde, zweitens, sie zu töten. Busir hatte gewusst, dass Pete an diesem Tag den Köder schlucken würde, und das erklärte, wie sie die Ausgrabungsgegenstände in ihre Wohnung bekommen hatten. Dann, an dem Abend, als Pete weggegangen war, um den Job zu beenden, hatte Ramirez sie dazu überredet, ihm in das Grab zu folgen. Er hatte den Verdacht, dass sie von Anfang an geplant hatten, Shannon zu töten, wegen ihrer engen Beziehung zu Kat, behielt diesen Gedanken aber für sich.
    »Ich … « Kat schüttelte den Kopf. »Ich kann’s einfach nicht glauben. Wenn Sawil damit zu tun hatte, wenn das, was du andeutest, auch nur ansatzweise stimmt, dann muss er es sich anders überlegt haben. Sie haben ihn umgebracht. «
    »Woher weißt du das?«
    »Was soll das heißen, woher ich das weiß? Ich war da!«
    »Hast du seine Leiche gesehen?« Als sie den Mund aufmachte, um zu widersprechen, fügte er hinzu: »Denn glaub mir, tot ist nicht immer gleich tot.«
    Sie starrte ihn an. Machte den Mund wieder zu. Dann schloss sie langsam das Notizbuch in ihrem Schoß und blickte auf ihre Hände hinab. »Er war für tot erklärt worden. Es war am nächsten Tag überall in den Nachrichten. Und er … er war mein Freund«, flüsterte sie.
    »Er war nicht dein Freund, Kat. Er hat dich benutzt.«
    Petes Worte hingen zwischen ihnen in der Luft, und an ihrem Schweigen erkannte er, dass sie dasselbe von ihm dachte. Dass er sie benutzt, sie angelogen hatte. Dass er alles in allem nicht besser war als Sawil Ramirez.
    Und er wusste nicht, warum das auf einmal ein Loch in seiner Brust hinterließ, so groß wie ein Baseball. Er griff nach dem Schlüssel im Zündschloss, um sich auf etwas anderes zu konzentrieren.
    Ehe er dazu kam, den Motor zu starten, zerbarst die Windschutzscheibe mit einem ohrenbetäubenden Knall, der Glassplitter auf sie beide herabregnen ließ.

23
    »Pete!«
    Kat lag quer über der Konsole unter ihm, den Rucksack an die Brust gepresst, die Stimme angsterfüllt.
    »Mir geht’s gut.« Er hob den Kopf so weit, dass er durch die nun fehlende Windschutzscheibe blicken konnte, und entdeckte einen Mann, der ganz in ihrer Nähe hinter einen Baum trat und in der Hand etwas hielt, das im Licht der Straßenlaterne metallisch glänzte.
    »Los, raus hier! Schnell!«
    Halb schob und halb zog er sie aus dem Wagen heraus. Sie kamen beide auf dem Pflaster auf seiner Seite des Autos auf, als ein weiterer Schuss fiel, eine Kugel durch den Mietwagen flog und die Heckscheibe zertrümmerte.
    Glassplitter übersäten die Straße und schienen in seiner Kleidung zu stecken. Er blickte in Kats große, verängstigte Augen und begriff, dass sie beide tot waren, wenn sie sich nicht schleunigst davonmachten.
    »Bist du getroffen?«, fragte sie mit panischer Stimme.
    »Nein. Ich bin … « Scheiiiiße! »… okay. Und du?«
    Sie schüttelte heftig den Kopf und versuchte, auf die Beine zu kommen und dabei hinter dem Auto in Deckung zu bleiben. Sie stopfte das Tagebuch, das sie aus Lathams Haus mitgenommen hatten, in ihren Rucksack. Er sah sich rasch um und wusste, dass sie sich entweder zur Wehr setzen oder die Beine in die Hand nehmen mussten. Er griff nach der Pistole in seinem Rücken, lud sie durch und

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