Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe
bewegte sich Stück für Stück um den Wagen herum, um einen gezielten Schuss abgeben zu können. »Wenn ich ›Los!‹ rufe, dann rennst du!«
»Pete –«
»Keine Diskussion.« Er sah, dass der Mann zehn Meter näher war als gerade eben noch. Und, oh ja, der hier war auch auf der Farm in Pennsylvania gewesen. Kein Zweifel. Als der Kerl die Waffe hob und auf sie zielte, feuerte Pete einen Schuss ab und schrie: »Los!«
Sie musste gehorcht haben, denn sie war weg, ehe er es merkte. Er schoss noch ein paarmal, hörte einen Schrei, gefolgt von einer Salve von Flüchen, und betete, dass er den Drecksack irgendwo getroffen hatte, wo es richtig Schaden angerichtet hatte.
Dann rannte er hinter Kat her auf ein offenes Tor zu, das er zwischen zwei Häusern entdeckte. Etwas zischte für einen Sekundenbruchteil an seinem Ohr vorbei, und Holz splitterte vom Zaun direkt vor ihm ab.
Mist!
Er duckte sich zur Seite, und ihm wurde klar, dass er es niemals schaffen würde, anzuhalten und nachzuladen, ehe der Kerl weitere Schüsse abgeben würde. Aber falls ihr Verfolger verletzt war, konnten sie ihn abhängen. Vor sich konnte er gerade noch erkennen, wie Kat im Schatten davonraste. Gute Idee.
Er rannte weiter. Sie huschten durch Hinterhöfe, gingen bellenden Hunden aus dem Weg und kletterten Zäune hinauf und auf der anderen Seite wieder hinunter. Seine Schulter, mit der er auf dem Straßenpflaster gelandet war, tat höllisch weh. Aber das musste er Kat lassen: Sie blickte sich nicht ein einziges Mal um, nicht einmal, um nachzusehen, ob er davongekommen und jetzt hinter ihr war oder nicht.
Als sie eine gute Strecke hinter sich gebracht hatten, wurde sie schließlich langsamer und lehnte sich an einen Baum, um wieder zu Atem zu kommen.
»Ich denke … wir haben ihn abgehängt«, sagte er und rang nach Atem. Verflucht, die Frau war echt in Form. Besser als er.
»Konntest du ihn erkennen?« Ihre Brust hob und senkte sich, während sie sich auf der ruhigen Straße umsah, die sie gerade überquert hatten, aber sie schnaufte lange nicht so wie er. »War es Busir oder Minyawi?«
Er schüttelte den Kopf, beugte sich vor und stützte die Hände auf die Knie. Okay, er sollte wieder mit seinem Lauftraining anfangen. Sobald dieser ganze Albtraum vorbei war. »Es war … einer von den Typen aus dem Park. Ich glaube, ich habe ihn getroffen. Ich bin aber nicht sicher.«
»Sie können uns nicht gefolgt sein. Sie müssen damit gerechnet haben, dass ich versuchen würde, Latham zu treffen.«
Er nickte und schnappte weiter nach Luft. »Ja … das wäre auch mein Tipp gewesen.«
»Bist du sicher, dass es dir gut geht? Du siehst nicht so aus.«
»Mir geht’s … bestens«, sagte er wieder. In diesem Moment klingelte das Wegwerf-Handy, das er gekauft hatte. Er nahm es aus der Tasche, wusste, dass nur eine einzige Person die Nummer hatte, und holte noch einmal tief Atem. »Ich höre.«
»Freut mich auch, dich zu hören«, sagte Hailey süffisant. »Schlechten Tag gehabt?«
»Das willst du gar nicht wissen.«
»Aus irgendeinem Grund glaube ich dir das sogar. Aber lass dir das gesagt sein: Dein Tag wird gleich noch schlimmer werden.«
»Wunderbar. Schieß los.«
»Ich habe endlich Rückmeldung von Jill Monroe bei INTERPOL bekommen.«
Während Hailey sprach, sah Pete Kat an, die ihn mit eindringlichen Blicken musterte. »Und?«
»Ägyptische Befreiungsarmee. Sagt dir das was?«
»Den Namen habe ich schon mal in den Nachrichten gehört«, sagte er zögernd. »Was hat das hiermit zu tun?«
Hailey stieß einen langen Atemzug aus. »Aten Minyawi ist als Auftragskiller für eben diese ELA bekannt. Man geht davon aus, dass sie aus dem Ägyptischen Islamischen Dschihad hervorgegangen ist. Dschihad, Al-Dschihad, heiliger islamischer Krieg. Nenn es, wie du willst, auf jeden Fall sind das wirklich schlechte Neuigkeiten.«
»Großer Gott«, murmelte Pete und raufte sich die Haare.
»Ja, du tust gut daran, dein Gebet zu sprechen, Pete. Denn wie es aussieht, ist dein Mädchen die einzige Zeugin eines womöglich größeren internationalen Fiaskos.«
Kat griff nach ihrem Medaillon und spielte damit, während sie Pete beim Telefonieren beobachtete. Er sah sie an, aber die Art, wie er in Alarmbereitschaft versetzt worden war, sobald er die ersten Worte gehört hatte, sagte ihr, dass das, was er gerade erfahren hatte, nichts Gutes sein konnte.
Er bedeutete ihr weiterzugehen, während er sein Gespräch fortsetzte. »Ja, verstanden. Was noch?«
Sie
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