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Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Titel: Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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den sie am meisten an ihm mochte. »Du siehst erschöpft aus, Peter. Heute Abend können wir überhaupt nichts unternehmen. Du tust besser daran, unter die Dusche zu gehen und dich auszuschlafen. Du hast noch ein paar Sachen zum Anziehen hier. Alles andere kann bis morgen warten.«
    Er blickte zur Treppe hin, mit derselben Sehnsucht in den Augen, die sie gesehen hatte, als er zur Tür hereingekommen war, und die Verbitterung darüber, dass er sie nach der Auktion so abserviert hatte, verflog.
    Auch wenn sie selbst nicht mehr viel Herz hatte. Jemand anders hatte es sehr wohl. Sie würde ihm nicht im Wege stehen. »Warum gehst du nicht einfach zu ihr und fragst sie?«, sagte sie sanft.
    Überraschte rauchgraue Augen wandten sich ihr zu. »Sie was fragen?«
    »Was auch immer es ist, das dich so sehr über ihre Motive in Verwirrung gestürzt hat.« Als sich seine Miene verfinsterte, wurde ihr Lächeln tiefer. »Und wenn du gerade dabei bist: Vielleicht kannst du ja auch mal versuchen, ihr zu sagen, was du für sie empfindest. Eine Frau hört immer gern, dass sie genau das ist, was ein Mann will.«
    Sein Gesicht wurde noch düsterer. »Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst.«
    Maria lachte. »Doch. Das hast du.« Sie drehte sich zum Flur um, der zum Hauptschlafzimmer im unteren Geschoss führte. »Du könntest vielleicht auch erwähnen, dass ich nicht ganz so zickig bin, wie ich auf den ersten Blick wirke.«
    »Aber das bist du«, sagte er zu ihrem Rücken.
    Maria konnte das Kichern nicht unterdrücken, das ihr entfuhr, während sie sich entfernte. »Ich schicke Mabel, um dir etwas Sauberes zum Anziehen zu bringen. Gute Nacht, Peter.«
    »Nacht, Maria.«
    In ihrem Zimmer angekommen, schloss Maria die Tür und lauschte. Der Boden draußen knarrte kaum hörbar. Sie sah sich in dem vornehmen, in Rottönen und Gold dekorierten Raum um und beschloss, dass das als die gute Tat des Jahres durchging. Natürlich hatte sie einen Geliebten verloren, aber sie konnte hoffen, dass sie sich einen Freund bewahrt hatte.
    Geliebte gab es wie Sand am Meer. Jemand, auf den man zählen konnte, wenn einen das Glück verlassen hatte, war sehr viel schwerer zu finden.
    Und gerade sie musste das eigentlich wissen.
    Pete duschte und zog sich im Gästezimmer im unteren Stock um. Heißes Wasser hatte sich noch nie so gut angefühlt, und diesmal war er ausnahmsweise froh, dass er in weiser Voraussicht ein paar Sachen hiergelassen hatte, auch wenn es ihm seinerzeit wie ein Fehler vorgekommen war.
    Während er sich anzog, gingen ihm Marias Worte durch den Kopf, und Fragen, die zu stellen ihm in den letzten zwei Tagen nicht in den Sinn gekommen war, wurden eine nach der anderen abgefeuert wie kleine Raketen. Mehr als alles andere auf der Welt wollte er nach oben in Kats Zimmer stürzen und herausfinden, ob sein plötzlicher Verdacht der Wahrheit entsprach, doch er konnte nicht. Noch nicht. Es gab zwei Dinge, die er vorher tun musste.
    Die Stille in der Wohnung war unheimlich, als er zu dem Büro ging, das Maria auf der Hauptetage hatte. Fenster, die vom Boden bis zur Decke reichten, gaben den Blick auf Bäume und Rasen und ein schwarzes Loch frei, das der Park war. Dunkle Bücherregale aus Kirschholz erstreckten sich über eine ganze Wand, bestückt mit dicken, in Leder gebundenen Wälzern, Bronzeskulpturen und teurer Kunst, die sie zweifellos über viele Jahre hinweg gesammelt hatte.
    Er hatte diesen Raum immer gemocht. Während der Rest ihres Penthouses verspielt und voller Firlefanz war, wies dieses Zimmer die dunklen Farben und geschwungenen Holzmöbel auf, die er beruhigend fand. Er schloss die Tür hinter sich, umrundete den antiken französischen Schreibtisch und ließ sich in den eleganten Ledersessel sinken. Auf der makellos sauberen Oberfläche befanden sich lediglich eine kleine Lampe, ein Telefon und ein einzelner Stift.
    Er saß im Dunkeln und starrte nur auf den von den Lichtern der Stadt draußen leicht angeleuchteten Schreibtisch und dachte über alles nach, was Maria gesagt hatte. Über alles, was in den letzten zwei Tagen passiert war. War es wirklich erst zwei Tage her, seit sein Leben Kats wegen komplett auf den Kopf gestellt worden war? Es kam ihm viel länger vor.
    Ein kleiner Teil von ihm wünschte sich, es wäre länger gewesen.
    Die Wahrscheinlichkeit, dass der Einbruch bei Maria mit der Auktion und mit Kat zusammenhing, war ziemlich groß. Jemand wollte wissen, ob Maria den Anhänger hatte, und würde fast alles tun, um ihn

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