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Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Titel: Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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Minute zu Minute verwirrter, kratzte Kat sich am Kopf, mit dem Ergebnis, dass es um sie herum rieselte. Wüstensand. Sie wandte sich dem Badezimmer zu, schaltete das Licht an und stellte fest, dass sie recht gehabt hatte. Der ganze Raum war mit weißem Marmor verkleidet und hatte die Größe des Wohnzimmers der Wohnung, die sie sich mit Shannon teilte. Während auf der Ablage Toilettenartikel für Frauen in Hülle und Fülle standen, gab es keinerlei Anzeichen dafür, dass je ein Mann seinen Fuß in dieses Bad gesetzt hatte. Kein benutztes Handtuch, Rasierzeug oder auch nur einen Kamm. Im Auto hatte Pete ihr erzählt, er sei schon im Lauf des Tages in Kairo eingetroffen, habe im Hotel eingecheckt, geduscht und sich umgezogen. Aber danach sah es überhaupt nicht aus.
    Was spielte er bloß für ein Spiel?
    Mit wachsendem Unbehagen zog Kat sich aus, drehte das Wasser an und betrat die mit Glas umgebene Dusche. Hitze und Dampf entspannten sie sofort, und mit jeder Minute, die verstrich, versuchte sie sich davon zu überzeugen, dass sie überreagierte. Vielleicht wollte er sie einfach nicht anfassen, ehe sie sauber war. Das ergab mehr Sinn als die Annahme, dass er irgendwelche Hintergedanken hatte. Und es war sehr wahrscheinlich, dass das Zimmermädchen nach seiner Dusche aufgeräumt hatte.
    Zwanzig Minuten später, als ihre Finger schrumpelig und ihre Haut warm und taufrisch war, kletterte sie heraus und wickelte sich in einen luxuriösen Frotteebademantel. Die Baumwolle schmiegte sich weich an ihre Haut, und sie fühlte sich unendlich viel besser als noch kurz zuvor. Barfuß tappte sie ins Schlafzimmer hinaus auf den Schrank zu, um nach etwas zum Anziehen zu suchen.
    Was sie darin fand, verschlug ihr den Atem. Zwei Paar Hosen – eine schwarz, eine braun –, seidene Blusen in den verschiedensten Farben und passende flache Sandalen. Jedes Kleidungsstück aus kostbarstem Material, mit den Namensschildchen teurer Designer versehen, die jeder Idiot kannte.
    Sie schluckte schwer, weil sie wusste, dass allein die paar Outfits in diesem Schrank wahrscheinlich mehr gekostet hatten als ihre gesamte Garderobe – hier in Kairo und zu Hause.
    Aber irgendetwas stimmte hier nicht.
    Kat wich zurück, bis ihre Beine an die Bettkante stießen und unter ihr nachgaben. Und während sie auf die extravagante Kleidung und die Protzigkeit des Zimmers starrte, fiel ihr sein aus dem Handgelenk geschütteltes Pretty Woman- Zitat aus der Lobby wieder ein.
    Allmählich fügte sich eins zum anderen. Jedes der Stücke im Schrank war schön, aber keineswegs übertrieben sexy. Nicht die Art von Dingen, die ein potenzieller Liebhaber für eine Frau kaufen würde. Ein Verdacht keimte in ihr auf, und allmählich wurde ihr klar, dass er sie nicht hierher gebracht hatte, um Sex mit ihr zu haben, wie sie gedacht hatte, sondern weil er etwas anderes von ihr wollte. Und zwar so sehr, dass er bereit war, sie mit schicken Klamotten und noblem Luxus zu ködern statt mit seinem Körper.
    Augenblicklich schoss ihr wieder in den Kopf, wie er bei seinen ersten Führungen die Artefakte in dem Grab beäugt und alles um sich herum mit Argusaugen beobachtet hatte.
    Ihr drehte sich der Magen um, als die Realität sie wie ein Schlag ins Gesicht traf. Auch heutzutage gab es natürlich Grabräuber. Und es gab einen gewaltigen Schwarzmarkt, auf dem mit Antiquitäten gehandelt wurde. Sie hatte sogar schon Geschichten über zwielichtige Händler gehört, die Gräber auskundschafteten, indem sie sich als Touristen ausgaben und alles taten, um aus den Mitarbeitern etwas herauszubekommen. Und wenn man bedachte, dass von ihrer Ausgrabungsstätte Stücke verschwunden waren …
    Oh Gott! Sie war so furchtbar naiv gewesen. Sein gutes Aussehen und sein Charme hatten sie so in Bann geschlagen, dass sie nicht einmal auf die Idee gekommen war, er sei auf etwas ganz anderes aus.
    Mit klopfendem Herzen erhob Kat sich auf die noch etwas unsicheren Beine und öffnete die Schlafzimmertür. Das Wohnzimmer schien auf den ersten Blick leer zu sein, und obwohl sie am liebsten so schnell wie möglich hinausgestürmt wäre aus dieser widerlich schönen Suite, die sie anfangs als Liebespalast angesehen hatte, wollte sie jetzt in erster Linie Antworten auf ihre Fragen.
    Sie biss die Zähne zusammen, als sie Pete erblickte, der an einem Schreibtisch am Fenster mit Blick auf die Pyramiden saß, ihr den Rücken zukehrte, und dessen Hand geschäftig über ein Blatt Papier huschte. Die Dämmerung senkte

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