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Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Titel: Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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die militanten Aufstände im Land vorgingen, haben sie mich festgehalten. Kein Mensch hat sich um mich gekümmert.«
    » INTERPOL hat Ihretwegen eine Blue Notice rausgegeben«, sagte Halloway. »Die mildernden Umstände, die man damals für Sie rausgeschlagen hat, waren nicht selbstverständlich. Die afghanische Regierung kooperierte, weil sie nicht anders konnte.«
    »Sie meinen, INTERPOL wollte mich im Auge behalten, und die Afghanen hatten keine andere Wahl.«
    »So in etwa«, sagte Halloway. »Damals war einiges los.«
    Pete presste die Zähne aufeinander. Bei ihm auch. Aus einem Dreitagesausflug waren sechs Wochen geworden, bis die US -Botschaft ihn endlich rausgeholt hatte. Er hatte alles andere als nette Erinnerungen daran, wie man ihn dort behandelt hatte. Vor allem, weil es kurz nach Kats »Tod« gewesen war und er geackert hatte wie ein Gaul. Und ausgerechnet auf dieser Reise hatte er sich bemüht, nicht den falschen Leuten ans Bein zu pinkeln, obwohl er das bei vielen anderen zuvor getan hatte.
    »Pete«, sagte Kat. »Es wird nicht für immer sein.«
    »War es auch das, was Slade zu dir gesagt hat?«
    Ihr fiel die Kinnlade herunter. Okay, das war ein Schlag unter die Gürtellinie gewesen. Aber, verflucht, er würde nicht sein Leben hierfür aufgeben. Nicht noch mal. Nicht mal für sie.
    »Pete –«
    Er schüttelte den Kopf und versuchte, nicht mit den Zähnen zu knirschen. »Ich werde nicht mitkommen.«
    Sie blickte Halloway an. »Können wir kurz allein miteinander sprechen?«
    Halloway sah auf die Uhr. »Ein paar Minuten. Dann müssen wir gehen.«
    Während er zum anderen Ende der Brücke ging, wandte Kat sich wieder Pete zu, und ihm wurde plötzlich klar, dass, wenn er nicht bereit war, sie zu begleiten, es für sie nun hieß, Abschied zu nehmen.
    Schlussstrich. Verdammt, wie oft hatte Lauren ihm gesagt, dass es genau das war, was ihm fehlte, warum er niemals wirklich über Kats Verlust hinweggekommen war. Aber jetzt, da er damit konfrontiert wurde, fühlte er sich, als würde ihm langsam, Stück für Stück, die Haut abgezogen.
    Seltsamerweise hatte er sich genauso gefühlt, als er gedacht hatte, sie sei tot. Dass es einem durch einen Schlussstrich besser gehen sollte, war für seine Begriffe absoluter Blödsinn.
    »Bist du dir ganz sicher?«, fragte sie. »Sie werden dich ausfindig machen. Dass sie auf der Auktion waren, beweist, dass sie dich schon viel länger beobachten, als ich dachte.«
    Das war Pete auch klar, aber es änderte nichts an seinem Entschluss. »Ich begebe mich nicht in Schutzhaft.« Eigentlich hoffte er sogar, dass dieser Minyawi ihn holte. Beide, Minyawi und Busir.
    Ihre Augen senkten sich auf den grauen Parka, den er trug, und sie biss sich auf die Lippe, als wollte sie noch etwas sagen, konnte es aber nicht.
    Und er wusste genau, wie es ihr ging. Es gab tausend Dinge, die er ihr sagen wollte, Fragen, auf die er Antworten wollte, ehe sie für immer aus seinem Leben verschwand, aber er fand nicht die rechten Worte. Niemals, nicht in seinen kühnsten Träumen, hätte er sich ausgemalt, dass bei ihr zu sein eine noch viel größere Leere in ihm entstehen lassen könnte, als gedacht zu haben, sie sei tot.
    »Bist du dir ganz sicher?«, gab er ihre Frage an sie zurück, denn das war das Einzige, was er sagen konnte, ohne eine Feuersbrunst zu entfachen, die zu bändigen keiner von ihnen die Zeit oder den Willen hatte.
    »Es wird allmählich Zeit, findest du nicht? Da jetzt alles ans Tageslicht gekommen ist, gibt es wirklich keinen Grund mehr, sich zu verstecken.«
    Nein, den gab es nicht. Keinen Grund mehr, sich zu verstecken. Auch keinen Grund mehr zu bleiben.
    »Tut mir leid, dass du da mit reingezogen wurdest«, sagte sie, mit größerer Entschiedenheit in ihrer Stimme, als er sie in den ganzen letzten vierundzwanzig Stunden von ihr vernommen hatte. »Tja, weißt du. Mir … mir tut vieles leid, aber das am allermeisten. Wenn ich es rückgängig machen könnte, würde ich es tun.«
    Seine Brust wurde zusammengepresst wie in einem Schraubstock. Und Worte schossen ihm im Kopf hin und her wie Pingpong-Bälle.
    Lass sie nicht gehen.
    Sie wich einen Schritt zurück, ehe ihm ein guter Vorwand einfiel, sie aufzuhalten. Dann noch einen. Und noch einen. Und während er dastand und tatenlos zusah, wie gelähmt von Stolz und Ärger und einem Anflug von etwas, das sich verdächtig nach Angst anfühlte, schienen seine Eingeweide sich zu einem Knoten zu formen. »Pass auf dich auf, Pete.«
    Sie

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