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Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Titel: Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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Bertrand … oder wer dieser Mann auch immer war, und wusste mit zunehmender Gewissheit, dass sie nicht weit kommen würde. Aus welchem Grund auch immer: Er war ihretwegen hier, und er würde sie nicht aus den Augen lassen.
    »Sie unterschätzen mich, Minyawi!«
    Wieder ein Lachen. Gefolgt von Schritten. Nah. Noch näher. Nur einen Meter von ihr entfernt raschelte das Gebüsch. Kat sank hinter die Steine zurück.
    Aus dem Stand heraus fuhr Bertrand herum und feuerte in das Gebüsch neben ihr. Kat machte einen Satz und kreischte. Die Ohren klingelten ihr von dem lauten Knall. Ein Mann, den sie nicht hatte näher kommen sehen, fiel neben ihren Füßen zu Boden, und seine aufgerissenen, leblosen Augen starrten ins Leere.
    Oh Gott. Oh Gott!
    Bertrand schnellte zurück und feuerte wieder über den Fels. »Einen hat’s erwischt! Wie viele haben Sie noch, Minyawi? Wir können das die ganze Nacht fortsetzen. Aber ich garantiere Ihnen, eher lege ich die Kleine selbst um, als dass ich sie Ihnen überlasse!«
    In der Ferne war ein dumpfes Grollen wie Donner zu hören, obwohl der Himmel klar war.
    Wieder ein Lachen, diesmal aus einer anderen Richtung zwischen den Bäumen. »Sie hat mich angefleht, sie umzubringen. Haben Sie das gewusst? Sie gehört zu denen, die ich nie vergessen werde.«
    Bertrand wurde am ganzen Körper stocksteif. Sein Gesicht verformte sich vor Wut, seine Hände krampften sich um die Pistole, während er mit harten Augen den Park absuchte. Und einen Augenblick lang glaubte Kat, diese Stimme schon einmal gehört zu haben. Aber wo?
    »Nur zu, töten Sie die Kleine«, schrie Minyawi. »Sie ersparen mir die Unannehmlichkeit, sie selbst um die Ecke zu bringen. Für mich macht das keinen Unterschied.«
    Kat erstarrte.
    »Verdammtes Arschloch!« Bertrand begann, wild ins Gebüsch zu feuern, und Kat nahm das als ihr Stichwort, die Beine in die Hand zu nehmen.
    Sie sprang auf und rannte mit halsbrecherischer Geschwindigkeit durch den Wald. Das Donnern wurde lauter, doch sie nahm sich nicht die Zeit, sich umzusehen, konnte es nicht, denn sie wusste, sie würde hinfallen, und wollte nicht sehen, ob sie ihr näher kamen. Sie spürte ihren Herzschlag bis zum Hals und hörte ihn in ihren Ohren. Sie rechnete damit, jeden Moment niedergeschossen zu werden, doch sie würde nicht kampflos aufgeben, nicht nach all der Zeit.
    Sie rannte, so schnell sie konnte, umrundete Bäume und Felsen und rutschte wild über den Boden. Schreie und Stimmen und eine Salve von Schüssen erklangen hinter ihr, doch sie rannte weiter. Sie nahm das Donnern nun als widerhallendes Dröhnen wahr, dem sie nicht entkommen konnte, bis sie plötzlich zu hören glaubte, wie der Wind ihren Namen herantrug.
    »Kat!«
    Sie stolperte über Felsen, die aus dem Nichts zu kommen schienen, fiel hin und hatte den Mund voll Erde, rollte sich flink ab und kam wieder auf die Beine, bereit, durch die Bäume davonzustieben. Bis sie merkte, dass das Dröhnen kein Donner war und auch kein Hubschrauber, sondern ein Motorrad, das auf sie zuraste. Und der Fahrer? Ein großer blonder Hüne, den sie geglaubt hatte nie wiederzusehen.
    Sie hatte viel zu große Angst, als dass sie Zeit gehabt hätte, über die Gründe nachzudenken, weshalb Pete zurückgekommen war. Als er sich näherte, sprang sie lediglich aus dem Weg, um ihm Platz zu machen. Er hielt das Motorrad nicht an, und sie zögerte keine Sekunde: Mit einer einzigen raschen Bewegung, als hätten sie das schon hundertmal geübt, ergriff er mit einer Hand ihren Arm und zog sie hinter sich auf den Sitz, als sie sich mit aller Kraft abstieß.
    »Halte dich fest!«, schrie er.
    Das tat sie. Sie fand die Fußrasten, schlang ihm beide Arme fest um die Taille und barg ihr Gesicht an seinem starken, muskulösen Rücken. Der Wind verfing sich in ihren Haaren, und sie rasten in die Tiefen des Parks hinein, fort von Minyawi und dem Tod, dem sie ein zweites Mal innerhalb weniger Stunden ins Auge geblickt hatten.
    Und erst, als sie den Parkplatz am anderen Ende des Parks erreicht hatten, merkte sie, dass ihre Hände sich gar nicht an Petes Gürtelschnalle klammerten, sondern an das Unterteil eines Rucksacks, den er verkehrt herum vor seiner Brust trug.
    Ihr Rucksack aus dem Auto.
    Pete ließ den Motor der Honda aufheulen und kurvte durch die Straßen Philadelphias. Kats Finger an seiner Taille bohrten sich durch seine Jacke hindurch in seine Haut. Er wusste, dass sie verfolgt wurden. Als er die letzten beiden Male in den Rückspiegel

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