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Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Titel: Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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gesehen hatte, war ein Stück hinter ihnen ein Motorrad gewesen.
    Während sie sich durch den Verkehr schlängelten, begann der Motor zu stottern, und als er hinabblickte, stellte er fest, dass der Tank fast leer war. Dass das gestohlene Motorrad jetzt auf dem letzten Tropfen lief, passte ja wieder wie die Faust aufs Auge.
    Als der Motor erneut hustete, bog Pete rasch in eine kleine Seitengasse. Er parkte, so gut es ging vor Blicken geschützt, hinter einem Müllcontainer, stellte den Motor ab und klappte mit dem Fuß den Ständer herunter.
    Kat ließ seine Taille los und richtete sich auf. »Was ist denn los?«
    »Kein Sprit mehr.« Er stieg ab, nahm den Rucksack auf den Rücken und ergriff ihre Hand. »Los, komm!«
    Ohne zu widersprechen, hielt sie seine Hand fest und rannte mit ihm los. Die Gasse führte auf eine spärlich beleuchtete Straße. Die Dunkelheit senkte sich herab, während sie sich an Fußgängern vorbeidrängelten. Sie hielten sich in der mehr als abstoßenden Gegend dicht an den Gebäuden und versuchten, nicht aufzufallen.
    Es funktionierte nicht. Minyawis Muskelprotz war immer noch hinter ihnen und kam schnell näher, und gemütlich den Gehsteig entlangzuschlendern, würde zu nichts führen. Als Pete das Röhren eines Motors hinter ihnen hörte, machte er sich gar nicht erst die Mühe, sich umzusehen. Er packte Kat fest bei der Hand und zog sie in die erstbeste offene Tür.
    Qualm und Dunkelheit umgaben sie. Kat hustete im dichten Dunst, während Petes Augen und Ohren sich an die pulsierenden Lichter und den rhythmischen Bass zu gewöhnen versuchten, der aus in den Wänden versenkten Lautsprechern drang. Nachtclub , war sein erster Gedanke. Dann bezog er die Umgebung und die Uhrzeit in seine Überlegungen mit ein und wusste, dass ihm so viel Glück nicht beschert war. Und sein Verdacht bestätigte sich, als er Kat hinter sich her durch einen langen, dunklen Gang zog und ihnen eine spärlich bekleidete Frau entgegenkam: mit Strass besetztes Trägertop, ein schwarzer Rock, der kaum ihr Hinterteil bedeckte, und zwanzig Zentimeter hohe Plateauschuhe mit Spike Heels.
    »Eintritt zehn Dollar«, verkündete sie. Ihr dunkles Haar war auf ihrem Kopf aufgetürmt, und ihr silbernes Oberteil bildete ein enthüllendes V bis hinunter zu ihrem Bauchnabel.
    Alles andere als dein Nachtclub um die Ecke.
    Kat machte große Augen, als auch ihr klar wurde, wo sie sich befanden. Aber als die Tür um die Ecke aufgerissen wurde und ein kalter Windstoß durch die Eingangshalle fegte, drängte sie Pete vorwärts. »Na los, bezahl schon!«
    Der Hundertfünfzig-Kilo-Türsteher, der wie ein Linebacker der Eagles gebaut war, beäugte sie, als hätte er ihre Situation mit einem sechsten Sinn genauestens erfasst. Wenn man an einem solchen Ort arbeitete, hatte man zweifellos schon alles gesehen. »Wir wollen hier drin keinen Ärger.«
    Pete nickte, zog einen Zwanzigdollarschein aus der Gesäßtasche, schickte ein Dankgebet zum Himmel, als er merkte, dass der Kerl sie nicht abtasten wollte, und klatschte das Geld auf den hohen Tresen. »Wir sind nur zu unserem Vergnügen hier.« Er wartete nicht ab, bis die Frau einen Stempel auf ihr Handgelenk gedrückt hatte, sondern packte Kat und zerrte sie um die Ecke ins Herz des Striplokals.
    Sie blieben kurz stehen, um sich zu orientieren. Hier drin war der Rauch noch dichter, die Musik ein rhythmisches Dröhnen, das es unmöglich machte, Gespräche um sie herum zu verstehen. Neonlichter pulsierten auf dem Boden des Clubs und strahlten die drei erhöhten Bühnen an, auf denen sich Mädchen in verschiedenen Entkleidungsstadien für vor ihnen sitzende Männer und auch Frauen drehten und wanden.
    Kats Fingernägel bohrten sich in Petes Handfläche, und er warf ihr einen Blick zu. Mit aufgerissenen Augen ließ sie alles auf sich wirken, und er wusste, wenn er nicht schleunigst etwas unternahm, würde sie ziemlich schnell die unerwünschte Aufmerksamkeit der Anwesenden auf sich ziehen.
    Er ergriff ihre Hand und zog sie mit sich, denn er wusste, dass es hier einen Ort gab, an dem sie sich unsichtbar machen und der ihnen den Hintern retten konnte. Stripschuppen waren auf der ganzen Welt gleich. Er war oft genug in welchen gewesen und hatte dort Geschäfte mit zwielichtigen Händlern gemacht, die er in Miami keines Blickes gewürdigt hätte.
    Der VIP -Bereich befand sich eine Etage weiter oben, etwas zurückversetzt auf einer Galerie, von der aus man das Treiben unten beobachten konnte. Er führte

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